Sie schmust mit mir und meiner Freundin generell sehr viel. Wenn es mir aber mal wegen etwas (Sch...-Jobsituation, o.ä.) mal beschissen geht, und ich dann traurig und/oder komplett abgenervt auf Bett oder Sofa sitze/liege, dann kommt sie in einer Art dediziert zu mir zum Schmusen, um mich zu trösten. Die Art, wie sie dann kommt, ist anders als sonst, wenn Schmusen angesagt ist. Sie kommt, und will mich trösten, und alles wieder gut machen. Ihre genauso liebe, und auch sehr kommunikative und anhängliche, aber kindlichere Schwester weiß dann auch, dass etwas nicht stimmt, aber sie kann damit nicht so umgehen, und klettert auf einen Schrank, und guckt sich alles von oben an.
Oder etwas alltäglicher: Gerade dann, wenn der (Arbeits-) Tag mal wieder besonders stressig und nervtötend war, und wenn ich mich dann mal - endlich zuhause - für ´ne halbe Stunde Ausspannen ins Bett verkrümel´, gerade dann schmust Heddy besonders eng, lange und intensiv mit mir unter der Bettdecke.
Heddy als dominantere Katze läßt ihrer kindlicheren Schwester oft den Vortritt, wenn es um begehrte Köstlichkeiten oder Spiele geht. Während unserer letzten Sommerurlaubsreise stellte sich die Situation für unsere beiden Katzen stressiger dar als geplant, so dass anderthalb Tage vor unserer Rückkehr ihre zierliche und schüchterne Schwester Teddy komplett in den Streik ging, nicht mehr fraß, und sich unter dem Bett der Gastfamilie verkroch. Heddy kümmerte sich um sie, krabbelte immer wieder zu ihr hin.
Vor ein paar Wochen war eine Mutter mit zwei kleinen Kindern und einem Baby bei uns zu Gast. Wenn alles stimmt, was wir über die Kindheit unserer Katzen wissen, dann haben sie da wohl zum ersten Mal ein menschliches Baby gesehen. Das Baby lag auf einem Sofa und plärrte auf einmal. Plötzlich und sofort war Heddy da - sie ist vorher nicht zu dem Baby hingegangen - , sprang auf das Sofa, und ging vorsichtig Richtung Baby, und alles deutete darauf hin, dass sie sich kümmern wollte. Da kam die eigentliche Mutter, und diese kümmerte sich dann.
Ich weiß, dass es zum Thema sicherlich noch viel spektakulärere Geschichten gibt. Aber ich denke, dass wohl die meisten Katzenhalter nachvollziehen können, wie sehr man von seinen Tieren und ihrem Verhalten beeindruckt ist. Ich weiß nicht, wieviele hier das Buch "Die Löwin Elsa und ihre Jungen" kennen. Dort geht es unter anderem darum, wie sehr die Löwin Elsa sich darum kümmert, "den Laden zusammen zu halten", also, wie sehr sie sich darum kümmert, dass die Adamssons, deren Gäste, und auch ihre wild geborenen Jungen alle gut miteinander sind, dass alles im Lot ist.
Einer unserer Spitznamen für Heddy ist u.a. "unsere Löwin Elsa", weil sie über das oben kurz Beschriebene hinaus uns jeden Tag immer wieder zeigt, dass sie sich um vieles kümmert.
Vor kurzem telefonierte ich wieder mit einer älteren Verwandten darüber, wie eine Nachbarskatze nach dem Tod ihres Mannes immer zu ihr auf eine Bank in Garten/Dachboden ging, deutlich häufiger und gezielter als zuvor, um auf ihren Schoß zu springen, um sie zu trösten, und wie sehr meiner Verwandten das gutgetan hat.
Also, leben viele von Euch auch mit so einer "Löwin Elsa" zusammen? Was sind Eure Erfahrungen und Geschichten dazu?
Liebe Grüße,
Falb
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