Große Liebe

      Hallo Zusammen!

      Mich beschäftigt ein großes Problem, und wollte mal hören,
      ob es anderen auch so geht:

      Mein Katerchen und ich sind nun endlich aus einer Katzen-
      feindlichen Gegend umgezogen und haben nun einen eigenen
      Garten in einer katztenfreundlicheren Gegend.
      Dennoch beschäftigt mich den ganzen Tag die Frage, ob es meinem Tigerchen auch gut geht, was er den ganzen Tag so
      macht (Freigänger).
      Ständig habe ich Angst um ihn, auch aus dem Grunde, dass
      ich irgendwie schon wieder Streß mit Nachbarn habe (ein
      leidiges Thema) und ich ängstlich bin, ob jemand seine Wut
      an meinem Kater auslässt. Ich weiß ja, dass Katzen schlau sind und sich nicht von jedem Honig um den Mund schmieren
      lassen. Aber ich glaube langsam, dass ich verrückt werde vor
      Angst. Mein Süsser ist irgendwie mein ein und alles und schon
      Kind- und Freundersatz. Ist diese Liebe noch normal oder
      völlig übertrieben? Eine 2. Katze möchte ich mir nicht anschaffen weil ich glaube, dass er als alter Einzelgänger keinen anderen annehmen würde. Er ist somit auch ziemlich
      auf mich fixiert. Hat jemand die gleichen Erfahrungen?
      :confused:
      Hallo Tiegerline
      ich bin wegen meiner Katzen auch schon umgezogen, konnte meine Katzen aber nie rauslassen, deswegen bin ich mit meinem Blacky abenda oft an der leine rausgegangen, u. a. weil ich Angst hatte ihn alleine rauszulassen und er wird von einem Auto überfahren und er liegt da irgendwo und keiner hilft.Mein Kater ist auch auf micht fixiert, aber ich habe noch ein Katzenmäden, ein Jahr jünger.
      Als sein bester Freund vor ein paar wochen viel zu früh gestorben ist wollte ich zuerst auch keine neue katze,geschweige denn zwei,und jetz habe ich zwei babys, und so langsam kommt er und wird wieder wacher,obwohl ich aufpassen muss das er ihnen nicht das Futter wegfrisst................
      gruss chaos
      :evil:colormittel
      hallo tigerline,

      wenn mir jemand sagt, seine katze sein kind und freundersatz dann ist das schon bedenklich, weißte nicht auch?

      also, wenn du eine draußenkatze hast, gehst du risiken ein, die du tragen mußt. was willste machen? den ganzen tag auf der arbeit sorgen machen um die katz? kann doch nicht, oder?

      und vor allen dingen, der herr mags verhüten, dem katzi stößt wirklich was zu, was ist dann mit dir?

      ich würde an deiner stelle mal die tiefe deiner bindung zu der katze überprüfen. wr sich so auf eine katze fixiert hat ein klares defizit. würde ich an deiner stelle mal durchdenken.

      gruß
      sabine
      Hallo,

      ich kann Dich wirklich verstehen. Auch ich hänge sehr an meiner Katze und da ich sie schon als ganz kleine Katze bekommen habe, hat sie mich auch als ihre Mutter "adoptiert".
      Aber gerade deshalb: will man nicht für jeden den man arg ins Herz geschlossen hat das Beste? Hast Du mal Deine Katze beobachtet, wenn sie draußen rumhüpft und die Gegend erkundet? Auch wenn ich weiß, dass es dazu auch viele andere Meinungen gibt: Ich bin der Meinung, dass man allen Katzen möglichst eine artgerechte Haltung ermöglichen sollte und dazu gehört einfach der Freigang. Da muß man einfach seine eigenen Interessen hinten an stellen. Natürlich ist es ein beruhigendes Gefühl, wenn man genau weiß, dass ihr nichts passieren kann...
      Aber der eigentliche Punkt ist doch: was macht die Katze glücklicher, 20Jahre auf dem Sofa gesessen und auf Dich gewartet oder vielleicht ein paar weniger Jahre draußen Mäuschen gejagt!

      Und worau wir denke ich alle hoffen: 20 Jahre draußen Mäuschen gejagt wären das Ultimum!!!

      Liebe Grüße und lerne ein wenig das Loslassen,
      Amelie
      Hi,
      ich hab' mal irgendwo gelesen, dass die Bindung zu einem Haustier oftmals stärker sein kann, als zu jedem Mitmenschen. Weil die Art der Beziehung zu einem Tier so unkompliziert ist, während die Beziehung zu einem Menschen i.d.R. immer einer gewissen 'Arbeit' bedarf. Mit dem Tier ist es meist einfach und sehr harmonisch. Insbesondere kontaktscheue Menschen bauen deswegen so tiefe Bindungen zum Haustier auf. Die Angst vor so einer tiefen Bindung kann man sicher nur abschwächen wenn man es schafft, auch andere Bindungen - insbesondere zu Mitmenschen - zuzulassen und aufzubauen.
      Gruss,
      Holger
      Hallo Amelie,

      danke für deine nette Antwort. Du hast vollkommen Recht,
      das wichtigste für meinen Kater ist, dass er raus kann und
      seine Freiheit hat. Dann lieber ein paar Jahre weniger dafür
      aber glücklicher!
      Das mit der großen emotionalen Bindung hat vor allem 2 Gründe: Wir beide haben in der alten Wohnung die Hölle
      mitgemacht (meine Vermieter haben ihre 2 Schäferhunde
      auf Tigerchen gehetzt) und ich bin sicherlich ein Mensch der
      zwar sehr kontaktfreudig ist, aber eine allzu enge Bindung mit
      Menschen nicht gut eingehen kann, aufgrund diverser Ent-
      täuschungen. Das wird sich auch nicht ändern, wenn ich kein
      Katerchen mehr habe. Das Loslassen muss ich also wohl
      noch ändern..
      Viele Grüße:smile:
      Hallo Tigerline
      Ich kann Dich sehr gut verstehen! Ich brauche zwar keinen Kind-oder Freund-Ersatz, doch bedeuten mir unsere Tiere so ziemlich ALLES auf dieser Welt. Klar, das Wichtigste in meinem Leben ist mein Freund, Kinder haben wir noch keine. Wir haben sehr viele Tiere zuhause und da muss die Liebe für die Tiere natürlich auch irgendwie aufgeteilt werden. Und da Du nur einen Kater hast, widmest Du ihm natürlich Deine ganze Aufmerksamkeit. Auch meine Gedanken sind so ziemlich den ganzen Tag bei meinen Tieren: Geht es ihnen gut? Hoffentlich verheddern sich unsere Ziegen nicht im elektrischen Maschenzaun, hab ich das Türchen beim Hasen wirklich geschlossen?, hoffentlich springt nicht eine Katze die Türe wieder auf und verheddert sich wieder in einem Plastiksack der aufem Tisch liegt etc. Da kannst Du echt wahnsinnig werden bei solchen Gedanken!! :rolleyes: Und vorallem, ES MACHT Dich wahnsinnig!! Kenn ich selber alles, und da ich schon psychosomatische Anzeichen wie Herzstechen, innere Unruhe, schnelles Aufregen im Autoverkehr etc. hatte, musste ich etwas dagegen unternehmen. Ich hatte 3 Sitzungen in Kinesiologie und bin seitdem viel entspannter. :biggrin: Joga soll anscheinend auch sehr gut sein. Ich vergewisser mich einfach, ob ich alle "Schikanen" aus dem Weg geräumt habe und den Rest nach dem Motto (was ich nicht seh, darf mich nicht interessieren) den Tag verbringe. Schlussendlich haben so viele Leute ihre Katzen draussen und es geht alles gut. Klar gibts Ausnahmen, aber dagegen kannst Du nie etwas unternehmen. Versuch Dich ein bisschen von Deinem Kater zu lösen, so als ob er "flügge" wird. Deine Liebe zu Deinem Katerchen bleibt natürlich, aber lass ihn selbstständig tun und lassen was er will. Vertrau ihm, dass er seinen Alltag auch alleine "meistert", genauso wie Du Deinen. :wink:
      Früher hatte ich z.B. bei meinem Freund immer Angst, wenn er unterwegs war, ob auch ja nichts passiert ist oder so. Aber sobald Du das Vertrauen zu dem Tier oder der Person hast, dass auch diese auf den eigenen Beinen stehen können, gehts plötzlich und Du kannst Dich wie von der Angst lösen.

      Ist jetzt vielleicht ein bisschen viel Psycho-Gequatsche gewesen, aber es ist noch schwer sowas in Worte zu fassen. Auf jeden Fall, kann ich es gut nachvollziehen, was Du durchmachst, aber schau ein bisschen mehr zu Dir!:wink:
      Halt die Ohren steif!
      Viele liebe Grüsse, Sybille
      Nicht weil es schwer ist, wagen wir's nicht,
      sondern weil wir's nicht wagen, ist es schwer.
      Hallo Tigerline!

      Ich glaube hier im Katzenforum kann dich jeder gut verstehen, was die Liebe und Bindung zu deinem Katerchen betrifft!

      Vor allem wenn ihr beide in der Vergangenheit einige unschöne Dinge erlebt habt...
      Du versuchst, deinem Katerchen ein tolles und schönes Leben zu ermöglichen und du hoffst vielleicht, daß diese Liebe es deinem Tier ermöglicht, das Vergangene zu "vergessen", weil er es jetzt ja besser und schöner hat als vorher.

      Das ist sicher ein menschlicher Zug und zeigt, wieviel Mitgefühl und Tierliebe in dir stecken, aber es ist eben ein menschicher Zug!

      Du weißt bestimmt aus eigener Erfahrung, daß man einen Menschen auch mit zuviel Liebe erdrücken kann, daß man ihm quasi die Luft zum Atmen nehmen kann, und ich denke, es wird auch bei deinem Katerchen nicht anders sein, wenn du aus lauter Angst, was alles passieren kann, übervorsichtig bist und versuchst, ihn keinen Gefahren auszusetzen. Das ist an und für sich auch eine tolle Geste, aber dein Kater sollte Kater bleiben dürfen! Er wird es dir sicher danken!

      Nicht umsonst sagt man (zumindest bei uns) "zuviel Angst ist auch gestorben", und das bedeutet nichts anderes, als daß man das Leben auf sich zukommen lassen soll, du deines und Katerchen seines!

      Wenn du deinen Teil der Katzenmama-Aufgabe toll meisterst, wovon ich überzeugt bin, dann hast du schon alles gegeben, was DU tun konntest. Dein Katerchen erledigt dann den Rest von selber! :wink:

      Du wirst sehen, daß du das Leben mit deinem Katerchen noch viel mehr genießen kannst, wenn du lernst, ihn so leben zu lassen, wie du es dir wünschen würdest, wenn du ein Kater wärst!

      Hoffe auch das war nicht zuviel Psycho-Gequatsche für dich!

      Ich wünsch dir viel Kraft! Du packst das auf jeden Fall!

      Viele liebe Grüße
      Melitta
      What goes around comes around.