Nächtliches Geschrei

      Hi.
      Wir haben ein großes Problem mit unserer Katze. Wir haben sie im Alter von 5 Monaten bekommen. Die Tierhilfe, von der wir sie bekommen haben, war bereits ihr zweites Zuhause. Sie wurde mit vier weiteren Katzen in einer Wohnung gehalten. Sie war bis zu unserem Abholen eine reine Wohnungskatze. Wir haben sie nach vier Wochen vorsichtig erst mit dem Garten vertraut gemacht, später wurde sie mutiger und geht jetzt im Alter von einem Jahr selbstverständlich ein und aus. Sie war jetzt das erste mal rollig und ist scheinbar seit drei Wochen trächtig. Das Problem ist, das sie praktisch seit dem ersten Tag unsere Nachtruhe stört.
      Sie hat die erste Zeit im Schlafzimmer unterm Bett geschlafen. Am Anfang fing das Geschrei erst so gegen 4:30 Uhr an, zu dem Zeitpunkt, wo die Vorbesitzerin immer zur Arbeit aufstand. Jetzt ist es oft schon um 2 - 3 Uhr morgens. Man kann diesem Geschrei nur entkommen, wenn man dann aufsteht und sie rauslässt. Das ständige Gewecktwerden geht uns aber auf die Nerven. WAS HAT DIE KATZE EIGENTLICH UND WAS KANN MAN TUN? Vieleicht die Katze schon vorm Schlafengehen vor die Tür setzen, was wir aus Angst um die Katze gar nicht wollen? Wäre die Katze zu zweit vieleicht ruhiger und sollten wir planen, von dem erwarteten Wurf eine Katze zu behalten? Oder haben wir dann zwei Schreihälse? Oder ist das alles normal? Wichtig ist zusammenfassend: Die Katze schreit auserhalb der Rolligkeit und Schrie auch schon, bevor wir sie überhaupt das erste Mal nach draußen gelassen haben.
      Fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann
      Hallo Doris, genau genommen sind Katzen ja an sich schon wahre Anpassungskünstler, denn als im Grunde "Wildtiere" gehen sie uns Menschen zuliebe auf ein Klo, nehmen mehr oder weniger feste Fütterungszeiten in Kauf und beachten oder wissen zumindest je nach Lust und Laune, was uns Menschen gefällt und was nicht. Das ist doch eigentlich schon eine ganze Menge an Zugeständnissen von Katzenseite, so daß es eigentlich verständlich ist, daß es auch Dinge gibt, die partout NICHT nach unseren Vorstellungen laufen - es sind halt sehr eigenwillige und selbstbewußte Tiere, so ärgerlich das auch mitunter ist.

      Eure Katze ist einen gewissen Rhythmus gewöhnt und es fällt ihr schwer, diesen zu ändern. Ist bei Menschen ja auch nicht so einfach. Hinzu kommt sicher, daß Katzen ja nachtaktiv sind und sie als (zeitweise) Freigängerin ganz genau weiß, was nächtens so alles draußen los ist. Da will sie natürlich nichts verpassen und es zieht sie raus - egal ob ihr zu dieser Zeit schlafen wollt oder nicht, wenn die Natur ruft, ist da nichts zu machen, zumal wir auch noch im Augenblick Frühling haben *grins*.

      Ihr könntet ihr - wenn technisch möglich - doch eine Katzenklappe mit Magnet einbauen. Dann kann sie rein und raus wann sie will, ohne euch zu stören, fremde Katzen könnten aber nicht zu euch in die Wohnung.

      Ich vermute mal, daß sich daran auch nichts ändern wird, wenn ihr eines ihrer Kinder behalten würdet. Unter Umständen würden sogar eure Befürchtungen zutreffen und ihr hättet dann 2 "schreiende" Katzen. Aber warum ist sie überhaupt trächtig geworden und wurde nicht beizeiten kastriert? Gerade für weibliche Freigänger ist eine möglichst frühe Kastration ratsam, weil diese einem viel höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind. So kann z. B. beim Nackenbiß des Deckaktes Katzenaids übertragen werden. Eine kastrierte Katze läßt diesen Nackenbiß gar nicht erst zu.

      Ansonsten hilft gegen das nächtliche Schreien wohl nur eins: entweder jede Nacht aufstehen oder Oropax und hoffen, daß sie mit der Zeit ruhiger wird. Auf jeden Fall solltet ihr nicht genervt und womöglich wütend reagieren. Sie macht das ja wirklich nicht, um euch zu ärgern, sondern weil es in ihrer Natur liegt.

      Ich wünsch euch also starke Nerven und gesunden Nachwuchs.

      Herzliche Grüße von catflower
      > Hallo Doris, genau genommen sind Katzen ja an sich schon wahre Anpassungskünstler, denn als im Grunde "Wildtiere" gehen sie uns Menschen zuliebe auf ein Klo, nehmen mehr oder weniger feste Fütterungszeiten in Kauf und beachten oder wissen zumindest je nach Lust und Laune, was uns Menschen gefällt und was nicht. Das ist doch eigentlich schon eine ganze Menge an Zugeständnissen von Katzenseite, so daß es eigentlich verständlich ist, daß es auch Dinge gibt, die partout NICHT nach unseren Vorstellungen laufen - es sind halt sehr eigenwillige und selbstbewußte Tiere, so ärgerlich das auch mitunter ist.
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      > Eure Katze ist einen gewissen Rhythmus gewöhnt und es fällt ihr schwer, diesen zu ändern. Ist bei Menschen ja auch nicht so einfach. Hinzu kommt sicher, daß Katzen ja nachtaktiv sind und sie als (zeitweise) Freigängerin ganz genau weiß, was nächtens so alles draußen los ist. Da will sie natürlich nichts verpassen und es zieht sie raus - egal ob ihr zu dieser Zeit schlafen wollt oder nicht, wenn die Natur ruft, ist da nichts zu machen, zumal wir auch noch im Augenblick Frühling haben *grins*.
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      > Ihr könntet ihr - wenn technisch möglich - doch eine Katzenklappe mit Magnet einbauen. Dann kann sie rein und raus wann sie will, ohne euch zu stören, fremde Katzen könnten aber nicht zu euch in die Wohnung.
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      > Ich vermute mal, daß sich daran auch nichts ändern wird, wenn ihr eines ihrer Kinder behalten würdet. Unter Umständen würden sogar eure Befürchtungen zutreffen und ihr hättet dann 2 "schreiende" Katzen. Aber warum ist sie überhaupt trächtig geworden und wurde nicht beizeiten kastriert? Gerade für weibliche Freigänger ist eine möglichst frühe Kastration ratsam, weil diese einem viel höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind. So kann z. B. beim Nackenbiß des Deckaktes Katzenaids übertragen werden. Eine kastrierte Katze läßt diesen Nackenbiß gar nicht erst zu.
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      > Ansonsten hilft gegen das nächtliche Schreien wohl nur eins: entweder jede Nacht aufstehen oder Oropax und hoffen, daß sie mit der Zeit ruhiger wird. Auf jeden Fall solltet ihr nicht genervt und womöglich wütend reagieren. Sie macht das ja wirklich nicht, um euch zu ärgern, sondern weil es in ihrer Natur liegt.
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      > Ich wünsch euch also starke Nerven und gesunden Nachwuchs.
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      > Herzliche Grüße von catflower
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      Hallo Catflower!
      Danke für die umfassende Erläuterung. Wir denken im Moment tatsächlich daran, evtl. eine Katzemklappe einzubauen. Im Moment lösen wir das Problem indem wir die Katze Nachts draußen lassen, tagsüber döst sie dann sehr viel drinnen. Ich hatte eigentlich gehofft, dass sie auf Grund ihrer Trächtigkeit nachts ruhiger werdeb würde. Kurz vor der Geburt werden wir sie dann allerdings auch nachts im Haus halten.
      Liebe Grüße, Doris
      Fahre nie schneller als dein Schutzengel fliegen kann
      Hallo Doris, da ich Urlaub hatte, kann ich mich heute erst wieder melden und wollte mich sowohl für Deine Rückmeldung bedanken, als auch mal nachfragen, was eure kleine "Nervensäge" inzwischen macht? Ist sie tatsächlich trächtig und vielleicht inzwischen doch etwas ruhiger geworden? Ich denke, der Entschluß mit der Katzenklappe ist für euch alle wahrscheinlich der vernünftigste, aber dann sollte ihr am besten wirklich die nehmen, die von Anfang an verhindert, daß zukünftig ständig fremde Kater nach eurer Süßen sehen und plötzlich im Wohnzimmer stehen. Blöd ist bei diesen Katzenklappen nur, daß eure Kleine dann ein Halsband tragen muß, was bei Freigängern ja auch wieder Gefahren mit sich bringen kann. Da müßte man sich die Halsbänder dann mal genau ansehen und überprüfen, daß sie zum einen fest genug sitzen und nicht ständig verloren gehen, zum anderen aber auch nicht so fest, daß sich die Kleine u. U. damit strangulieren kann.

      Auf jeden Fall nochmal herzliche Grüße und toi, toi, toi für den evtl. Nachwuchs von catflower