zwei streithähne

      hallo,
      ich habe ein sehr großes problem mit meinen zwei katzen.
      ich habe mir vor ca. zwei monaten zwei katzen zugelegt. der kater ist 5 und die katze ist 7 jahre alt. ich habe beide zusammen übernommen. sie waren also vorher schon zusammen. wie lange weiß ich nicht. das problem ist das, sie vertragen sich nicht besonders gut. sie spielen nicht gemeinsam, sie kuscheln nicht gemeinsam. beim fressen ist mir aufgefallen das erst der kater frisst und dann die katze. obwohl zwei näpfe da sind. manchmal gibt es regelrechte kämpfe zwischen den beiden. wenn sie aneinander vorbei laufen macht die katze einen großen bogen um dem kater. eigentlich habe ich zwei einzelkatzen. ich habe auch das gefühl das die katze darunter leidet. sie bricht sehr viel. ich war deshalb schon beim tiearzt und er konnte nix feststellen. ob das psychisch ist bei ihr? was soll ich tun? hat jemand damit schon erfahrungen gemacht? muß ich die beiden trennen? wer kann mir helfen?
      liebe grüße susi
      Hallo Susi,

      ich habe momentan das gleiche Problem. Meinen Kater (fast 2 Jahre) habe ich seit Januar. Vor zwei Wochen habe ich mir noch eine ca. 1-jährige Katze aus dem Tierheim geholt und seit die Kleine bei uns ist, übergibt sie sich ständig. Es ist allerdings nicht so wie bei dir, dass sich die beiden streiten oder sich aus dem Weg gehen. Sie zeigt ihm schon, was er darf und was nicht (obwohl er ja schon etwas länger hier ist als sie). Ich war heute mit ihr beim TA. Er meinte, es könnte stressbedingt sein. Er hat mir auch geraten, die beiden getrennt voneinander zu füttern. Viel mehr kann ich dir da leider auch noch nicht weiterhelfen. Muss erst mal schauen, ob es sich jetzt bei meiner Katze gibt.

      Liebe Grüße,

      Diana
      Hallo Susi und Diana, da ihr beide das gleiche Problem habt, schreib ich einfach nur eine Antwort an euch beide.

      Es kann durchaus sein, daß eure Katzen aufgrund der Umstellungen eine stärkere Eifersucht entwickelt haben. Dabei gibt es dann eine Katze, die dominanter ist und die andere derart unterdrückt, daß diese psychische Probleme zeigen kann.

      Das mit dem getrennten Futterplatz ist auf jeden Fall schon mal ein Weg in die richtige Richtung. Am besten ist es, jeder Katze sowohl den Futter- wie auch den Wassernapf in ein separates Zimmer zu stellen, sie aber immer zur gleichen Zeit zu füttern. Ganz sicher werden trotzdem beide - der eine mehr, der andere weniger - immer wieder auch mal am Napf des anderen "naschen". Völlig normal und durchaus positiv.

      Des Weiteren solltet ihr ein zusätzliches Katzenklo aufstellen. Wenn Katzen "sich nicht riechen" können, ist das unbedingt erforderlich, weil sie mit dem Absetzen von Kot und Urin ja auch Duftmarken absetzen, die andere (Rivalen) von diesen Orten eigentlich fernhalten sollten. Häufig nutzen 2 Katzen auch jeweils 1 Klo nur zum pieseln, das andere nur für das große Geschäft - ist also in jedem Fall empfehlenswert.

      Gegen die übrigen Streitereien habe ich persönlich mit folgendem Trick gute Erfahrungen in verschiedener Hinsicht gemacht. Baldriantropfen aus der Apotheke kaufen. 1 Tropfen davon zwischen den Handflächen verteilen und damit dann erst die eine Katze gründlich abreiben (vor allem die Bereiche um Augen, Schnäuzchen und Schwanz- bzw. Pobereich) und dann das gleiche mit der anderen Katze machen. Damit erreicht man, daß beide Katzen einen gleichen, angenehmen Geruch haben und diesen auch der anderen vermitteln, womit mögliche Aggressionen gegeneinander gelindert werden können.

      Wenn ihr dann auch noch jeweils 1 Tropfen Baldrian immer mal wieder auf das Schlafplätzchen und am Kratzbaum verteilt, sollten die kleinen oder größeren Rangeleien eigentlich in relativ kurzer Zeit behoben sein.

      Generell sollte man als Mensch bei evtl. Streitigkeiten unter den Katzen aber keinesfalls eingreifen. Meist sieht es aus unserer Sicht viel schlimmer aus als es die Katzen selbst empfinden und ein Eingreifen des Menschen verschlimmert die Situation nur. Katzen regeln das im allgemeinen gut unter sich alleine und es ist völlig normal, daß die eine "Chef im Ring" ist und sich die andere ganz automatisch unterordnet.

      Auch bei meinen beiden gibt es immer mal wieder recht heftige Raufereien, die aber letztendlich nichts daran ändern, daß sich im Grunde beide heiß und innig lieben. Anfangs hatten sie ähnlich große Probleme, inzwischen fressen sie oft schon aus einem gemeinsamen Napf und beschmusen sich gegenseitig.

      Also, ihr beiden, nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Bei uns hat das ganze ca. 4 Monate gedauert. Je mehr man sich als Mensch zurückhält, umso eher und besser können die beiden die Rangordnung unter sich regeln und werden das ganz sicher auch bei euch zur Zufriedenheit aller schaffen. Katzen reagieren auf Umstellungen jeglicher Art einfach oft mit unterschiedlichen Streßreaktionen, meist gibt sich das aber nach einiger Zeit wieder von alleine. Einfach keinen bevorzugen oder benachteiligen, Lob und Leckerlies gleichermaßen verteilen und vielleicht langsam versuchen, gerade Leckerlies so zu "verabreichen", daß sie sich dabei gegenseitig sehen können. Dann können beide feststellen, daß sie gleich behandelt werden, auch wenn der "Stärkere" vielleicht das eine oder andere Leckerlie mehr abbekommt.

      Ich drück euch also ganz fest die Daumen, daß die beiden sich bald besser verstehen, bin aber absolut optimistisch.

      Liebe Grüße von catflower
      Hallo Catflower,

      also wenn das bei euch ca. 4 Monate gedauert hat, besteht bei uns ja noch Hoffung ;-). Unsere Kleine, die wir zu unserem Kater dazu geholt haben, ist jetzt erst drei Wochen hier. Ich war mit ihr ja beim TA wegen dieser Kotzerei. Blutwerte waren alle normal. Scheinbar hatte sie eine Infektion bekommen, nachdem wir sie aus dem Tierheim geholt haben.

      Es ist schon so, das unser Kater die kleine putzt, jedoch hat er immer "mehr" im Kopf, obwohl er kastriert ist. Aber die Kleine weiß sich zu wehren. Sieht immer recht gefährlich aus und hört sich auch so an, aber ich denke das muss einfach sein, um zu zeigen, was erlaubt ist und was nicht. Solange sie sich nicht ständig prügeln und aufeinander losgehen ist das auch egal.

      Danke für deine Tips,

      liebe Grüße

      Diana
      Hallo Diana, so eine Eingewöhnung kann u. U. sogar noch länger als 4 Monate dauern und es gibt Katzen, die freunden sich nie so richtig miteinander an, sondern "dulden" sich eher gegenseitig und gehen sich meist aus dem Weg. Aber bei euch seh ich doch durchaus Hoffnung!

      Wenn der Kater die Kleine schon putzt, ist das ein absolut gutes Zeichen, denn gegenseitige Körperpflege bei Katzen ist auch ein Zeichen von Zuneigung. Und daß das Kerlchen trotz Kastration so "gewisse Bedürfnisse und Neigungen" verspürt, ist auch völlig normal. Du glaubst nicht, was meine Beiden so alles anstellen, obwohl BEIDE kastriert sind....... manchmal fehlen mir die Worte und ich frage mich, ob die Tierärzte da auch wirklich "saubere Arbeit" geleistet haben *grins*.

      Aber auch das ist normal. Katzen sind ja viel stärker Abhängig vom Geruchssinn als Menschen und anscheinend gibt es Tage, da riecht selbst eine kastrierte Katze für einen Kater eben äußerst reizvoll und ich denke, wenigstens diesen Spaß sollten wir ihnen gönnen.

      Und Raufereien wird es zwischen Katzen immer geben, denn im Grunde sind sie Einzeltiere, die sich in der Natur aus dem Weg gehen und nur in besonderen Fällen schließen sich dort 2 oder mehrere Katzen zusammen. Wenn wir Menschen uns aber 2 oder mehrere Katzen in die Wohnung holen, haben sie keine wirkliche Chance, sich so richtig aus dem Weg zu gehen und müssen einfach immer wieder untereinander regeln, wer Chef im Ring ist. Das passiert in der Natur ebenso und so eine Rangfolge kann sich auch im Laufe der Zeit immer mal wieder ändern.

      Bei mir änderte sich das im vergangenen Jahr, als der eine meiner zu der Zeit noch 2 Kater schwer krank und somit schwächer wurde. Sofort hat der kleine Dicke seine Chance genutzt und den anderen ständig attackiert, obwohl er ihn im Grunde abgöttig liebte, weil der ihm von Anfang an fast ein Mutterersatz war. Das ging dann mehrmals hin und her, bis mein Shiva den Kampf gegen seine Krankheit dann letztendlich doch aufgeben mußte. Und seitdem wir die kleine Prinzessin im Haus haben, hat Bonnie ihr von Anfang an gezeigt, wo der Hammer hängt und sie akzeptiert das auch. Trotzdem ist es wie bei euch - sie weiß sich im Ernstfall zu wehren und oft genug bekommt er von ihr eins auf die Mütze.

      Also laß die beiden das einfach unter sich ausmachen und wenn es Dir mal zu arg erscheint, lenk sie einfach ab, indem Du mit einem Leckerlie lockst. Ich helf mir selbst manchmal, wenn mir die Süße dann doch leid tut, damit, daß ich sie ordentlich "aufhetze" und ihr immer sage, sie soll die kräftig wehren und den Macho mal so richtig eine verpassen. Manchmal hilft´s, wobei sie dann ganz gewitzt ist und erstmal Ruhe gibt, um sich dann, wenn er es gar nicht mehr erwartet, von hinten oder der Seite an ihn heranschleicht und ihn ein kräftigen Hieb verpaßt. Der Dicke ist dann meist allein wegen der Überraschung so beeindruckt, daß sie wieder ihre Ruhe hat. Du siehst also, Katzen finden auch eine Lösung für ihre Probleme ohne daß sich der Mensch unbedingt einmischt.

      Ich wünsch euch also weiterhin ganz viel Spaß und gib ihnen einfach noch Zeit. Kinder streiten sich auch immer wieder mal und keine 5 Minuten später sind sie ein Herz und eine Seele.

      Ganz liebe Grüße nochmal von catflower