Nur für ganz "hartgesottene" Menschen !

      Nur für ganz "hartgesottene" Menschen !

      HI !
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      (Da ich nur 10000 Zeichen übernehmen kann, den Rest bitte dort lesen)

      Achtung: nur für starke Nerven !!!!!!!!!!!!!!!!!!


      Um eines kleinen Bissens Fleisches willen...

      Eine Veterinr-Studentin im Schlachthof

      "Es werden nur Tiere angenommen, die tierschutzgerecht transportiert werden und ordnungsgemss gekennzeichnet sind", steht auf dem Schild ber der Betonrampe. Am Ende der Rampe liegt, steif und bleich, ein totes Schwein.
      "Ja, manche sterben schon whrend des Transportes,- Kreislaufkollaps."

      Erlebt und geschrieben von Christiane M. Haupt

      Was fr ein Glck, dass ich die alte Jacke mitgenommen habe. Obwohl erst Anfang Oktober, ist es schneidend kalt, aber ich friere nicht nur deswegen. Ich vergrabe die Hnde in den Taschen, zwinge mich zu einem freundlichen Gesicht und dazu, dem Direktor des Schlachthofes zuzuhren, der mir eben erklrt, dass man lngst keine Lebenduntersuchung mehr vornimmt, nur eine Lebendbeschau. 700 Schweine pro Tag, wie sollte das auch gehen.
      "Es sind eh keine kranken Tiere dabei. Die wrden wir sofort zurckschicken, und das kostet den Anlieferer eine empfindliche Strafe. Das macht der einmal und dann nicht wieder." Ich nicke pflichtschuldig - durch, nur durchhalten, du musst diese sechs Wochen hinter dich bringen - , was passiert mit kranken Schweinen?
      "Da gibt es einen ganz speziellen Schlachthof." Ich erfahre einiges ber die Transportverordnungen, und wieviel genauer man es heutzutage mit dem Tierschutz nimmt. Das Wort, an diesem Ort gesprochen, klingt makaber. Inzwischen hat sich der vielstimmig grunzende und quiekende Doppeldecktransporter unter uns bis an die Rampe heranrangiert. Einzelheiten sind in der morgendlichen Dunkelheit kaum auszumachen; die Szenerie hat etwas Unwirkliches und gemahnt an jene gespenstischen Wochenschauen aus dem Krieg, an graue Waggonreihen voller ngstlicher bleicher Gesichter an Laderampen, ber die geduckte Menschenmengen von gewehrtragenden Mnnern getrieben werden. Pltzlich bin ich mittendrin. So etwas trumt man in bsen Trumen, aus denen man schweissgebadet aufschreckt: Inmitten wabernden Nebels, in Eisesklte und schmutzigem Zwielicht dieses unnennbar bse Bauwerk, dieser flache, anonyme Klotz aus Beton und Stahl und weissen Kacheln, ganz hinten am frosterstarrten Waldesrand; hier geschieht das Unaussprechliche, wovon niemand wissen will.
      Die Schreie sind das erste, was ich hre an jenem Morgen, als ich eintreffe, um ein Pflichtpraktikum anzutreten, dessen Verweigerung fr mich fnf verlorene Studienjahre und das Scheitern aller Zukunftsplne bedeutet htte. Aber alles in mir - jede Faser, jeder Gedanke - ist Verweigerung, ist Abscheu und Entsetzen und das Bewusstsein nicht steigerbarer Ohnmacht: Zusehen mssen, nichts tun knnen, und sie werden dich zwingen mitzumachen, dich ebenfalls mit Blut zu besudeln. Schon aus der Ferne, als ich aus dem Bus steige, treffen die Schreie der Schweine mich wie ein Messerstich. Sechs Wochen lang werden sie mir in den Ohren gellen, Stunde fr Stunde, ohne Unterlass. Durchhalten. Fr dich ist es irgendwann zu Ende. Fr die Tiere nie.

      So etwas trumt man in bsen Trumen, aus denen man schweissgebadet aufschreckt.
      Ein kahler Hof, einige Khltransporter, Schweinehlften am Haken in einer grell erleuchteten Tre. Alles peinlich sauber. Das ist die Vorderfront. Ich suche nach dem Eingang, er ist seitlich gelegen. Zwei Viehtransporter fahren an mir vorbei, gelbe Scheinwerfer im Morgendunst. Mir weist ein fahles Licht den Weg, erleuchtete Fenster. Ein paar Stufen, dann bin ich drinnen, und jetzt ist alles nur weissgekachelt. Keine Menschenseele zu sehen. Ein weisser Gang, - da, der Umkleideraum fr Damen. Fast sieben Uhr, ich ziehe mich um: weiss, weiss, weiss. Der geliehene Helm schaukelt grotesk auf den glatten Haaren. Die Stiefel sind zu gross. Ich schlurfe wieder in den Gang, stosse beinahe mit dem zustndigen Veterinr zusammen. Artige Begrssung. "Ich bin die neue Praktikantin." Bevor es losgeht, die Formalitten. "Ziehen Sie sich mal was Warmes an, gehen Sie zum Direktor und geben Sie Ihr Gesundheitszeugnis ab. Dr. XX sagt Ihnen dann, wo Sie anfangen."

      Schon aus der Ferne treffen die Schreie der Schweine mich wie ein Messerstich.
      Der Direktor ist ein jovialer Herr, der mir erst einmal von den guten alten Zeiten erzhlt, als der Schlachthof noch nicht privatisiert war. Dann hrt er leider damit auf und beschliesst, mich persnlich herumzufhren. Und so komme ich also auf die Rampe. Rechter Hand kahle Betongevierte, von eisigen Stahlstangen umgeben. Einige sind bereits mit Schweinen gefllt. "Wir beginnen hier um fnf Uhr morgens." Geschubse, hier und da Krabbeleien, ein paar neugierige Rssel schieben sich durch die Gitter, pfiffige Augen, andere unstet und verwirrt. Eine grosse Sau geht beharrlich auf eine andere los; der Direktor angelt nach einem Stock und schlgt sie mehrfach auf den Kopf. "Die beissen sich sonst ganz bse." Unten hat der Transporter die Holzklappe heruntergelassen, die vordersten Schweine schrecken vor dem wackeligen und abschssigen bergang zurck, doch von hinten wird gedrngelt, da ein Treiber dazwischen geklettert ist und krftige Hiebe mit einem Gummischlauch austeilt. Ich werde mich spter nicht mehr wundern ber die vielen roten Striemen auf den Schweinehlften.

      "Der Elektrostab ist fr Schweine inzwischen verboten", doziert der Direktor. Einige Tiere wagen strauchelnd und unsicher die ersten Schritte, dann wogt der Rest hinterher, eins rutscht mit dem Bein zwischen Klappe und Rampe, kommt wieder hoch, hinkt weiter. Sie finden sich zwischen Stahlverstrebungen wieder, die sie unentrinnbar in einen noch leeren Pferch fhren. Wenn es um eine Ecke geht, verkeilen sich die vorderen Schweine, alle stecken fest, und der Treiber flucht wtend und drischt auf die hintersten ein, die panisch versuchen, auf ihre Leidesgenossen zu springen. Der Direktor schttelt den Kopf. "Hirnlos. Einfach hirnlos. Wie oft habe ich schon gesagt, dass es doch nichts bringt, die hintersten zu prgeln!"
      Whrend ich noch wie erstarrt dieses Schauspiel verfolge - das ist bestimmt alles nicht wahr - du trumst -, wendet er sich ab und begrsst den Fahrer eines weiteren Transportes, der neben den anderen gefahren ist und sich jetzt zum Ausladen bereit macht. Warum es hier viel schneller, aber auch mit noch viel mehr Geschrei vonstatten geht, sehe ich erst, als hinter den emporstolpernden Schweinen ein zweiter Mann aus dem Laderaum auftaucht, denn was nicht schnell genug ist, wird von ihm mit Elektroschocks bedacht. Ich starre den Mann an, dann den Direktor, und dieser schttelt ein weiteres Mal den Kopf: "Also, Sie wissen doch, das ist bei Schweinen jetzt verboten!" Der Mann blickt unglubig, dann steckt er das Gert in die Tasche.


      Wer spricht von der Intelligenz und Neugier in den Augen eines Schweines?
      Von hinten stupst mich etwas in die Kniekehle, ich fahre herum und blicke in zwei wache blaue Augen. Viele Tierfreunde kenne ich, die enthusiastisch schwrmen von den ach so seelenvollen Katzenaugen, dem treuen Hundeblick, - wer spricht von der Intelligenz und Neugier in den Augen eines Schweines? Ich werde diese Augen sehr bald noch anders kennenlernen: Stumm schreiend vor Angst, von Schmerzen stumpf, und dann blicklos, gebrochen, aus den Hhlen gerissen, ber den blutverschmierten Boden kollernd. Messerscharf streift mich ein Gedanke, den ich in den folgenden Wochen monoton noch viele hundert Male im Geiste wiederholen werde:
      Fleischessen ist ein Verbrechen - ein Verbrechen...
      Danach ein kurzer Rundgang durch den Schlachthof, im Pausenraum beginnend. Eine offene Fensterfront zur Schlachthalle, in unendlicher Folge schweben am Fliessband fahle, blutige Schweinehlften vorbei. Dessen ungeachtet sitzen zwei Angestellte beim Frhstck. Wurstbrot. Die weissen Kittel der beiden sind blutverschmiert, unter einem Gummistiefel hngt ein Fetzen Fleisch. Hier ist der unmenschliche Lrm noch gedmpft, der mir wenig spter ohrenbetubend entgegenschlgt, als ich in die Schlachthalle gefhrt werde. Ich fahre zurck, weil eine Schweinehlfte scharf um die Ecke saust und gegen die nchste klatscht. Sie hat mich gestreift, warm und teigig. Das ist nicht wahr - das ist absurd - unmglich.

      Alles zugleich strzt auf mich ein. Schneidende Schreie. Das Kreischen von Maschinen. Blechgeklapper. Der durchdringende Gestank nach verbrannten Haaren und versengter Haut. Der Dunst von Blut und heissem Wasser. Gelchter, unbekmmerte Rufe. Blitzende Messer, durch Sehnen gebohrte Fleischerhaken, daran hngende halbe Tiere ohne Augen und mit zuckenden Muskeln. Fleischbrocken und Organe, die platschend in eine blutgefllte Rinne fallen, so dass der eklige Sud an mir hochspritzt. Fettige Fleischfasern am Boden, auf denen man ausrutscht. Menschen in Weiss, von deren Kitteln das Blut rinnt, unter den Helmen oder Kppis Gesichter, wie man sie berall trifft: in der U-Bahn, im Kino, im Supermarkt. Unwillkrlich erwartet man Ungeheuer, aber es ist der nette Opa von nebenan, der flapsige junge Mann von der Strasse, der gepflegte Herr aus der Bank. Ich werde freundlich begrsst. Der Direktor zeigt mir rasch noch die heute leere Rinderschlachthalle - "Rinder sind dienstags dran!" -, bergibt mich dann einer Dame und enteilt; er hat zu tun. "Die Ttungshalle knnen Sie sich ja selbst mal in aller Ruhe ansehen." Drei Wochen werden vergehen, ehe ich mich dazu berwinde.

      Der erste Tag ist fr mich noch Galgenfrist. Ich sitze in einem kleinen Zimmerchen neben dem Pausenraum und schnippele Stunde um Stunde kleine Fleischstckchen aus einem Eimer von Proben, den regelmssig eine blutige Hand aus der Schlachthalle nachfllt. Jedes Stckchen - ein Tier. Das Ganze wird dann portionsweise zerhckselt, mit Salzsure angesetzt und gekocht, fr die Trichinenuntersuchung. Die Dame zeigt mir alles. Man findet nie Trichinen, aber es ist Vorschrift.

      Rest bitte u.a. Link
      Dierk