Stute will nicht ins Gelände

      Stute will nicht ins Gelände

      Hallo,

      ich habe ein komisches Problem, glaub ich.

      Ich reite eine Araber-Mix-Stut (18 Jahre alt).

      Ich würde so gerne mit diesem Pferd einmal ausreiten, aber sobald wir nicht unsere gewohnte Strecke (Stall-Reithalle-Stall) gehen, ist sie immer kurz vor einem Nervenzusammenbruch (zittert, schwitzt, will dauernd umdrehen). Wenn ich sie führe macht sie nicht so ein großes Theater.

      Also ich reite dieses Pferd auch nicht erst seit kurzem, sondern schon 6 Jahre und probiere es immer wieder, mit ihr ins Gelände zu gehen. An unserer Reithalle gibt es so schöne Wege, aber es ist einfach nicht möglich mit ihr entspannt auszureiten. :cry:

      Was ich allerdings sehr komisch finde ist, dass sie vor der Kutsche kaum aus der Ruhe zu bringen ist. (Beim Reiten in der Halle oder auf dem Platz ist sie auch ganz lieb)
      Da geht es ja auch ins Gelände, allerdings fahren wir die Pferde zweispännig. Also sie hat da noch ein Pferd neben sich gehen (ihre Tochter).

      Also dachte ich reite ich mit jemand anders aus, vielleicht liegt es ja daran, aber sie hat dann dauernd versucht das andere Pferd zu beißen.

      Ich versteh das nicht, ich wüsste auch nicht, dass sie mal was schlechtes erlebt hat (hab den Besitzer gefragt). :think:

      Kann mir vielleicht jemand helfen?
      Es grüßen Tequila, (Humphry in Erinnerung), Paulchen, Despina und Dosine Sabrina :biggrin:
      Hi Spion
      Also, es ist schon seltsam, dass deine Stute vor der Kutsche friedlich ist, aber nicht mit einem zweiten Pferd im Gelände geritten werden will...
      Habt ihr denn schon probiert, wie es ist, wenn ihre Kutschenkameradin mit geht? Vielleicht hat sie sich mit dem anderen Pferd einfach nicht verstanden...
      Auf jeden Fall liegt eine Menge Arbeit vor dir, wenn du ihr das Gelände schmackhaft machen willst. Du sagst, sie wird schon nervös, wenn sie nicht ihren gewohnten Weg Stall-Halle-Stall gehen soll. Dann musst du genau an diesem Punkt ansetzen: geh immer wieder ein kleines Stück ungewohnten Weg mit ihr. Vielleicht nur fünf Meter am Anfang! Bevor sie wirklich nervös wird, gehst du wieder zurück. Wichtig ist, dass du nicht erst umkehrst, wenn sie zappelig wird! Sonst lernt sie nur, dass sie durch Zappeln ihren Willen durchsetzen kann. Also: ganz kleine Schritte, und umkehren, solange sie noch ruhig ist.
      Das würde ich an deiner Stelle so oft wie möglich üben, damit es für sie zur Gewohnheit wird. Und wenn sie auf den ersten Metern kein Theater mehr macht, legst du noch ein paar Meter drauf. Und dann wieder ein paar Meter und wieder und wieder... Bis sie sich langsam daran gewöhnt!
      Wenn du das Gefühl hast, sie akzeptiert es langsam, auch mal fremde Wege zu gehen, dann kannst du immer mal in verschiedene Richtungen losmarschieren. Aber es ist wichtig, dass du damit nicht zu früh anfängst: sie muss erst lernen, dass sie dir ohne Angst "folgen" kann (auch wenn du oben drauf sitzt...)!
      Du siehst schon: das wird ein hartes Stück Arbeit. Du wirst viel Geduld und Zeit brauchen. Rechne nicht damit, dass du in ein paar Wochen fröhlich drauflosreiten kannst... Trotzdem wird es sich lohnen, wenn du dran bleibst!
      Viel Erfolg
      tinki

      PS: By the way: Du sagst, die Stute kennt nur Stall-Halle-Stall. Bekommt sie denn keinen Weidegang? Das würde ihr sicher auch helfen, draußen ruhig zu bleiben...


      RE: Stute will nicht ins Gelände

      Hallo,

      vielen Dank für die Antworten!

      Also es ist nicht so extrem, dass sie keine fremden Wege gehen möchte. Das macht sie schon, allerdings nur wenn ich sie an der Hand führe.

      Natürlich haben die Pferde auch Weidengang, die müssen schon wegen deren Stauballergie Tag und Nacht draußen stehen. Die kommen nur dann in den Stall wenn ich sie reiten will. (Also für max. ein paar Stunden).

      Wenn ich sie ins Gelände führe, ist sie auch nicht ganz so schlimm, als wenn ich oben drauf sitze.

      Klar, mit der Tochter müsste es eigentlich klappen, nur ist das mit ihr etwas schwierig, da sie kaum geritten wird (wenn nur von mir und dann muss Saiga, die Mama immer dabei sein, weil die Tochter (Vivi) ein echter Kleber ist und nicht mal ohne ihre Mama alleine in den Stall geht)
      und ich dann immer jemanden suchen müsste, der mitkommt. Jegliche Versuche mit anderen sind bisher gescheitert, da Vivi ohne Mama ja nirgendswo hingeht und wenn Saiga weg geht, rennt Vivi hinterher und dann ist es ihr auch völlig egal ob einer am Führstrick hängt oder nicht (wurde auch schon hinterhergezogen).

      Wenn ich mit Saiga zur Halle gehen, kommt Vivi in den Stall, das erste mal dachte ich, die nimmt den ganzen Stall auseinander, aber nach ein paar mal hatte sie sich daran gewöhnt und ist jetzt immer ganz lieb.

      Saiga wollte am Anfang auch nicht mit mir mitkommen, aber das ist dann bei ihr nur Theater, da musste ich mich dann ebend durchsetzten und das klappt ja auch alles gut. Am Anfang hab ich ihr vieles durchgehen lasse, da ich vorher noch nie so ein nervöses Pferd geritten hatte. Mittlerweile (nach 6 Jahren) kenn ich sie schon in und auswendig und weiß auch wenn sie sich nur künstlich aufregt.

      Allerdings scheint sie im Gelände wirklich Angst zu haben. Ich werde es auf jeden Fall versuchen, immer mal ein Stückchen weiter zu kommen. Nur muss ich mich dann so energisch durchsetzen und ich will ja das es für sie auch schön ist. Ich hab sie niemals angebrüllt oder gar geschlagen wenn wir ins Gelände wollte, deswegen weiß ich ja auch nicht woran das liegen kann.
      Es grüßen Tequila, (Humphry in Erinnerung), Paulchen, Despina und Dosine Sabrina :biggrin: