Pränatalforschung - ja oder nein?

      Pränatalforschung - ja oder nein?

      Hi zusammen!

      Nachdem ich gerade im Thread von Aggro Lady einen Beitrag über Abtreibung im Falle einer Behinderung gelesen habe, stell ich hier mal eine Frage zu diesem eher unangenehmen Thema.

      Was haltet Ihr von Pränatalforschung? (Untersuchung des Kindes auf Behinderungen, etc. vor der Geburt)

      Wenn Ihr wüsstet dass Euer Kind behindert zur Welt kommen wird, würdet Ihr es deswegen abtreiben oder nicht? Und vor allem: würdet Ihr es wirklich wissen wollen oder die Entscheidung lieber nicht treffen müssen?

      Ich weiß, es ist ein strittiges Thema. Ich frage einfach nur mal aus Interesse. Ich habe die Diskussion mittlerweile mehrfach geführt, liegt wohl dran, dass mein Männchen als Heilerziehungspfleger arbeitet (arbeitet mit Menschen mit Behinderungen).

      Und man stelle sich einfach nur mal vor, was wäre wenn.................?? Ich verzichte hier bewusst auf eine Umfrage, ich fänds klasse, wenn dann statt einer kurzen Stimmabgabe vielleicht lieber ein Gedankenaustausch statffinden würde.
      "A reader lives a thousand lives before he dies.
      The man who never reads lives only one." (George R. R. Martin)

      RE: Pränatalforschung - ja oder nein?

      ich weiss, das ich mit meiner meinung bestimmt anecken werde aber egal...
      also ich würde es abtreiben lassen.wenn es schwer körperlich und geistig behindert ist. ja ich weiss es ist auch ein mensch und hat ein recht auf leben!
      aber ich weiss nicht ob ich damit zurecht kommen würde wenn ich mich wirklich 24 std am tag um mein kind kümmern müsste. für das kind ist es bestimmt nicht so toll und ich wäre auch nicht begeistert mein leben aufzugeben. ich weiss es hört sich sehr egoistisch an aber ich war früher auch strikt dagegen unh habe gesagt ich würde nie abtreiben und menschen die abtreiben sind mörder.
      aber ich finde man muss es immer so ein bisschen abwägen.
      ich würde auch kein kind aus einer vergewaltigung behalten, bin ich ganz ehrlich

      lg sunny
      Ich weiß ganz ehrlich gesagt nicht, wie ich in einer solchen Situation handeln würde.

      Mein Verstand sagt mir: Ja, ich würde es wissen wollen, ob ich ein "normales" Kind kriegen würde.
      Und im Moment denke ich mir, dass es auf die Diagnose ankommt, ob ich es behalten würde oder nicht.

      Es gibt so viele Fragen, die dabei aufgeworfen werden:
      Würde es einem Behinderten Kind gut gehen? Würde ich mich damit zu stark belasten. Wenn ich noch andere Kinder hab oder bekommen möchte, könnte ich denen dann überhaupt gerecht werden, wenn mein Behindertes Kind 24 Stunden aufmerksamkeit braucht!

      Wie gesagt, 100% könnte ich im Moment nicht sagen, wie ich handeln würde. Aber tendenziell würde ich es nicht behalten wollen!
      I'll be watching you!
      Sehr schwierig!

      Ich glaube, man kann nicht vorher sagen "ich treibe ein behindertes Kind ab". Denn wenn man schwanger ist, baut man zu dem kleinen Wurm im Bauch ja auch eine Beziehung auf. Da würde es mir warscheinlich sehr schwer fallen, es abtreiben zu lassen.

      Also ich tendiere eher zu nein. (unter Vorbehalt)
      Liebe Grüße, Andrea :wink:



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      Puh, ein schwieriges Thema....obwohl, für mich war immer klar, ich will's nicht wissen, ich nehm mein Kind wie es ist. Ich muss dazu sagen, dass ich 3mal Schwanger war und 3mal wie's so schön heisst "missed Abort", es war in der 10 Woche wieder vorbei. Aber was soll's, wir können gut damit leben und kommen auch ohne eigene Kinder gut zurecht. Beim ersten mal war ich schon 35, also erhöhtes Risiko, aber ich hab dem Arzt von Anfang an gesagt, dass ich keine Untersuchung will. Ich würde mich sowieso nicht gegen ein Kind entscheiden, also könnte man sich die Untersuchung sparen.
      Zur Vorgeschichte: Ich bin in Norddeutschland zur dänischen Schule gegangen (Sonder-, Haupt- und Realschule in einem Gebäude mit übergreifendem Unterricht, wo es ging). Ich bin also schon als Kind viel mit Behinderten Kindern zusammengewesen. Wir haben auf demSchulhof zusammengespielt und uns auch Nachmittags getroffen. Es war also was ganz normales.
      Mein Mann hat dann vor einigen Jahren eine zweite Ausbildung gemacht, zum Heilerziehungspfleger. Er arbeitet auf einer reinen Männergruppe. Seine "Männer" haben eine riesen Freude, wenn sie zu uns zum Besuch kommen dürfen oder mal mit uns auf ein Konzert oder auch nur einen Spaziergang mit uns. Es sind glückliche Menschen. Sie lieben das Leben genau wie wir.

      Meine Entscheidung stand immer fest, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass es jeder für sich selbst entscheiden muss.

      Sorry, ist ein bisschen länger geworden. :oops:

      Liebe Grüsse Birthe
      Liebe Grüsse
      Birthe, Pauline (Katzendame) und Polizzi (Pferd)
      Ist wirklich ein schwieriges Thema!!

      Aber auch ich würde es abtreiben!

      Mein Grund zu dieser Entscheidung wäre, dass ich mein eigenes Leben für das dieses kindes aufgeben müßte! Ich muß für den Rest meines Lebens nur noch für dieses Kind dasein, 24 Stunden täglich!

      Auch ich stelle mir da die Frage ob ich dazu bereit bin, mein Leben dafür aufzugeben? Keine Frage, ich möchte Kinder aber keines mit einer Behinderung!

      Stellt sich auch die Frage, was passiert mit dem Kind, wenn ich mal nicht mehr lebe? Ist die Versorgung auch dann noch geregelt? Meiner eigenen Familie kann und will ich dieses Kind nicht überlassen.

      Nein, ich bin nicht bereit dazu, mein Leben für das eines behinderten Kindes zu opfern. Nicht solange ich das bestimmen kann!
      @Feivel:

      Genau das sollte jetzt nicht passieren - ich hab einfach mal nach ein paar Meinungen gefragt. Rechtfertigen braucht sich schließlich niemand für seine Meinung - nicht wahr?

      Wäre nett, wenn Du auch eher konstruktiv wärst wenn es geht. Würdest Du als Vater ein behindertes Kind "haben wollen"?

      @all:

      Eigentlich wollt ich die Diskussion komplett unkommentiert lassen und einfach mal schauen, was bei rum kommt. Ist interessant zu lesen übrigens.

      Aber: wusstet Ihr, dass es Einrichtungen wie Behindertenwerkstätten und Wohnheime gibt, um genau diese 24 Stundenbetreuung durch die Eltern zu vermeiden? Die Behinderten werden gefördert und durch die "normalen" Arbeitszeiten der Familie ein "normaler" Tagesablauf ermöglicht....

      Ich zieh mich jetzt wieder raus und würd mich über noch ein paar Meinungen zum Thema freuen....
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kobold“ ()

      Ich möcht mich auch beteiligen an dem Thema.

      Ist eine sehr schwere frage,ich habe 2 gesunde Kinder auf die Welt gebracht und hab keine Fruchtwasserpunktion gemacht.

      Ich arbeite in der Freitzeit ehrenamtlich mit geistig und körperlich Behinderten Menschen.Ich muss sagen ich würde wenn ich es wüsste nicht abtreiben.Wie schon Kobold sagte gibt es heutzutage sehr viele institutionen für Behinderte und die angehörigen werden sehr entlastet.

      Ich hätte auch verständnis wen es jemand abtreiben würde da nicht jeder Mensch gleich mit der Situation umgehen kann.

      Liebe grüsse Xeni
      Man kann es doch sowieso schlecht beeinflussen und was ich vohergeschrieben habe bezieht sich nicht auf dich sonder im allgemeinen wenn ein Kind behindert ist kann man es doch nciht einfach weg geben oder einfach entsorgen es ist ja da.

      Deine Frage kann ich nicht mit ja und auch nicht mit nein Beantworten weil das Kind ja nichts dafür kann das es behindert ist.

      Ich würde es wenn es Behindert wäre geanuso lieben als wenn es nicht behindert wäre.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Feivel78“ ()

      Es geht ja auch darum wenn man es schon während der Schwangerschaft weiß, dass es behindert sein wird, denn dann kann man ja bis zu einem gewissen Zeitpunkt noch was dran ändern!
      Liebe Grüße von Hexe, Speedy und Dosine Diana :biggrin:

      Ehrlich währt am längsten :wink:
      Ja bis zu 12 Wochen kann man doch ne Abtreibung vornehmen lassen. Aber da sieht man doch fast garnichts und auf der einen Seite hat eion Behindertes Kind nicht auch ein recht zu Leben.

      Man tötet ja die alten Leute auch nicht wenn sie nicht mehr alleine und ohne Hilfe leben können also warum sollte das bei einem Nicht geborenenKind denn gemacht werden .
      @sunny:
      Man sollte das aber auch mal von der anderen Seite betrachten.
      Menschen die mit einer Behinderung zur Welt kommen kennen es doch garnicht anders, sie werden damit geboren und lernen damit zu leben.
      Anders ist es sicherlich wenn man z. B. durch nen Schlafanfall plötzlich behindert ist und das Leben vorher ganz anders kannte.
      Liebe Grüße von Hexe, Speedy und Dosine Diana :biggrin:

      Ehrlich währt am längsten :wink:
      Original von Sunny8984
      ja aber wenn ich mir die frage stelle ob ich mein leben lang auf andere angewiesen sein möchte kann das mit einem klaren nein beantworten stell dir vor du könntest nicht alleine essen nicht aufstehen nicht auf klo...
      also ich würde es nicht wollen!!!


      Aber die Kinder könne sich dieFrage nicht stellen. Wenn ich durch eine Krankheit oder wie auch immer auf hilfe angewiesen bin dann bin ich es halt und ändern kann man es dann auch nicht mehr.

      Wenn du das nicht könntest würdest du dir also das leben nehmen?
      ja da hast du recht aber ich kann mir ehrlich gesagt wirklich nicht vorstellen das die menschen glücklich sind. also ich wäre es nicht...
      wir hatten mal nachbarn die hatten auch ein behindertes kind die hatten kein eigenes leben mehr und mussten sich rund um die uhr um ihr kind kümmern, ja man muss sich auch kümmern wenn das kind gesund ist aber irgendwann wird es selbstständig und dann hat man wieder zeit für sich...
      klar ich bewundere die eltern die das so meistern gar keine frage aber im moment bin ich der überzeugen das ich nicht den mut und die kraft dazu hätte.
      bin ja auch noch jung :biggrin:

      wer weiß vielleicht denke ich in 3-4 jahren auch ganz anders darüber


      lg sunny
      @ feivel

      wenn ich jetzt einen unfall hätte und vom hals an gelähmt wäre würde ich so nicht weiter machen wollen!!
      schon alleine aus dem grund weil ich nicht wollen würde das jemand anders sein leben aufgibt um 24 std am tag für mich da zu sein ( wenn ich nicht im kh wäre sonder daheim )
      @sunny: Das geht aber glaube ich fast allen Menschen so, wer will das schon?
      Ich mein, wenn es hart auf hart kommt geht ein Rollstuhl ja noch, aber vom Hals an gelähmt, nein danke, dass muss furchtbar sein!
      Wir sind aber gerade völlig vom Thema abgekommen :wink:
      Liebe Grüße von Hexe, Speedy und Dosine Diana :biggrin:

      Ehrlich währt am längsten :wink:
      Ich habe einen behinderten Cousin (Sauerstoffmangel während der Geburt). Er ist 22 Jahre alt undr kann ganz normal denken. Sprechen kann er nur einige Wörter, weil das Sprachzentrum sehr geschädigt ist. Er hat den Hang, Tiere zu quälen, weil er nicht weiß, was Schmerzen sind. Aber ich liebe meinen Cousin, denn er ist ein wirklich netter und liebenswerter Kerl. Er ist unter der Woche in einem Behinderten-Wohnheim, wo er auch arbeitet und zur Schule gegangen ist. Es ist manchmal schwierig, mit ihm klar zu kommen - besonders meine Tante hat da Schwierigkeiten (er ist ein extremes Energiebündel :wink:). Aber nie und nimmer hätten Tante und Onkel ihren Sohn Thomas weggegeben.
      Liebe Grüße, Andrea :wink:



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