Hallo,

will mich nur mal kurz melden und berichten, dass Luis und ich heute zum ersten Mal gemeinsam hinterm Haus waren. Spannende Sache!

Leider hat es den ganzen Morgen und Vormittag geschüttet und ich hatte schon befürchtet, dass wieder ein Gewitter wie gestern kommt und wir den Freigang verschieben müssen, aber das Wetter hat sich dann doch ganz gut gehalten und um drei sind meine Mutter und ich rausgegangen auf den Laubengang und haben die Tür einfach aufgelassen.

Luis schien verdutzt, sonst musste er ja drin bleiben. Er hat sich dann erst einmal gaaanz vorsichtig der Türschwelle genähert und ist auch nur Schrittchen für Schrittchen raus gekommen. Er hat genauestens geschnuppert und beim kleinsten Geräusch ist er wieder reingerannt.

Er ist dann über den gesamten Laubengang spaziert und hat an allen Blumentöpfen und so geschnüffelt, dann hat er sich getraut durch das Gitter (ist praktisch, weil schön breit von den Stababständen her, kein Problem für Katzen) hinunter (so nen knappen Meter vielleicht, etwas weniger) auf die Wiese zu hüpfen. Angeekeltes Pfötchenschütteln, weil das Gras ja nass war. *g*
Tja, dann hat es nicht mehr lange gedauert, bis Luis mutigst und übermütigst rumgelaufen ist, rein ins Gebüsch, wo noch altes Laub rumfliegt, dort zwischen Gebüsch und Zaun entlang, dann hat er das einzige Loch im Nachbarszaun gefunden (da ist ein richtiger Katzentrampelpfad, wie man sieht), war freudig hüpfend in Nachbars Garten, quer durch die Blumenbeete, unters Gerümpel neben dem Gartenhäuschen etc. Er hat das Loch dann nicht wiedergefunden, wollte zu mir, ist am Zaun entlang, aber irgendwann hat ers gecheckt, es sich dann aber doch anders überlegt, in Nachbars Garten ist es einfach schöner.

Dann bin ich sehr unschön über einen toten (bereits verrottenden) Igel gestolpert, den ich als er lebte öfters gesehen und mich gefreut hatte. Dementsprechend geschockt war ich, mir ist fast schlecht geworden, gestunken hats auch, der war so platt, keine Ahnung, am zerfallen eben. Wir haben ihn sofort entsorgt, damit der nicht weiter da verwest, wo die Katzen rumlaufen, das muss ja nicht sein. Armes Igelchen. Wie das wohl gekommen ist?

Zeitweilig haben wir Luis dann gar nicht mehr sichten können, Zurufe und Rascheln mit der Leckerlipackung haben rein gar keine Wirkung erzielt, was ja fast schon zu erwarten war, schließlich sind die Frühlingsdüfte, besonders nach dem Regen, höchst interessant und anscheinend fühlte Luis sich ganz sicher, weil meine Mutter und ich ja ganz in der Nähe standen, wie er wusste.

Wir haben dann noch ein paar mal geübt, das Loch wiederzufinden, Luis kam rüber, entschied sich dann aber ständig um, vielleicht hat er gemerkt, dass es schon wieder ins Hau gegangen wäre, wenn er zu mir gekommen wäre. Ich hätte ihn natürlich auf den Arm nehmen können (er lieeeeebt das), aber er soll schließlich den Weg selbst finden und ich denke, da ist es schädlich, die Katze zu tragen, wie soll sie sich dann orientieren? Außerdem: warum auch?

Nach etwa ner Stunde hat er sich dann doch entschlossen, wieder auf den Laubengang zu kommen und mit uns rein zu gehen. Dort im Flur erstmal Handtuch für die Pfötchen, dann hat Luis sich ausgiebigst geputzt, ein bisschen rumgeschnurrt und auf unseren Schößen gesessen bzw. rumgeturnt, dann hat er ein wenig Katzenmilch getrunken und Trofu gefressen und sich zum Pennen hingelegt. Luis hat dann wie ein Baby bis halb neun geschlafen, tief und fest, etwa vier Stunden am Stück, eben hat er gefressen, jetzt putzt er sich und ist ohne zwischendruch rumzurennen und Fellmäuschen zu jagen "hundemüde", immer noch / wieder einigermaßen dösig. Zwischendruch hat er mal meinen Schoß erklommen zum Nasenküsschengeben. Er macht einen sehr zufriedenen Eindruck.

Morgen geht's weiter, bin schon gespannt!

Liebe Grüße, Kristina

P.S. Sind Wassertonnen ohne Deckel gefährlich? Gehen Katzen da rein? Wenn ja, besteht die Gefahr, dass sie ertrinken oder hangeln sie sich normalerweise wieder raus? Im besagten Nachbarsgarten sind davon nämlich gleich drei oder vier udn die sind mir nicht geheuer. Ich will aber auch nicht dieses Loch im Zaun zumachen und damit allen Katzen, die hie rihr Revier haben, ihre gewohnten Pfade zumachen. Hm, was tun?

Vielen Dank für eure lieben und sich-mit-freuenden Antworten!

Ja, das war schon ein Spaß, dem kleinen Racker zuzugucken. Aber wenn er außer Sichtweite war und überhaupt nicht auf Zurufe reagiert hat, war ich auch etwas ängstlich.

Wie auch immer, ich denke, so schwer es uns Menschen oft fallen mag, ab einem gewissen Punkt muss man den Katzen einfach auch vertrauen, dass sie auf sich selbst aufpassen und wissen, was gefährlich für sie ist. wenn Luis sich erschrocken hat, ist er ja immer ganz ganz schnell wieder Richtung Haustür geflitzt, das nehme ich jetzt auch mal als gutes Zeichen, er fühlt sich bei mir also sicher (davon bin ich aber eh ausgegangen, denn er hängt schon sehr an mir, ich meine, wir wohnen hier alleine, ich habe ihn hochgepäppelt, als er so krank war, er merkt das ja - seine Aufmunterungskünste sind aber auch nicht zu verachten!).

Und mit dem Nachbarn (in dessen Zaun ist das Loch, wir haben hier gar keinen Zaun, aber halt auch nur ein bisschen Wiese und einen großen Parkplatz für 24 Autos) will ich sowieso reden, sobald ich ihn mal sehe, damit er weiß, dieses munter hüpfende schwarz-weiße Fellknäuel heißt Luis und gehört hierher. *g* Dann werde ich das mit den Tonnen mal ansprechen, er hat ja immerhin auch ne Katze, die er liebt (ich höre ihn manchmal mit ihr reden und er ruft sie abends immer mit einem Pfeifen rein), das muss ja nicht sein, solche Risikoquellen kann man ausschalten. Ich hoffe, er sieht das genauso, ansonsten überlege ich mir, das Loch im Zaun zu stopfen.

Nachher gehen wir nochmal raus, bin gespannt, wie es diesmal wird, hoffe das Beste!

Liebe grüße, Kristina

Hallo,

unser zweiter Ausflug heute war etwas stressiger als der erste gestern. Ich hatte euch ja von dem Loch im Zaun erzählt, durch das Luis in Nachbars Garten geflitzt ist. Tja, das hat er heute auch wieder getan und dann nicht mehr zurück gefunden. Er hat irgendwann Angst bekommen, ist maunzend hin und her gerannt, gegen den Zaun gehüpft (der ist aber soo hoch, dass ich auch nicht rüberlangen kann, meinen Arm hinhalten oder so), er wollte zu mir und fand keinen Weg. Er ist schleißlich mehrmals durch eine Rolle STACHELDRAHT gehüpft, die ich auch heute erst entdeckt habe, die liegt bei den Nachbarn in der engen Schneise zwischen Gartenhäuschen und Zaun einfach so rum... *kopfschüttel*
Hatte echt Angst, dass er sich wehtut beim panischen Rennen durch diesen blöden Draht, aber er hat wohl dennoch aufgepasst und Glück gehabt.

Irgendwann, ich konnte ihn aus unerklärlichen Gründen nicht von der anderen Seite zu dem Loch locken, obwohl er doch rüber wollte, ist er panisch UNTERM Zaun durch, er hat sich ratzfatz ganz schnell durchgequetscht und ist mit Riesensätzen auf den Laubengang und in unseren Flur gesprungen.

Dabei hat das Halsband übrigens den Test bestanden, denn das ist einfach aufgegangen bei der unterm-Zaun-durch-Aktion.

Hui, das war was. Ich sehe einfach diesen Nachbarn nicht, ich will ihn bitten, den Draht wegzulegen und die Tonnen zuzudecken.

Ich hatte überlegt, das Loch einfach irgendwie zuzumachen, denn ÜBER diesen Zaun geht Luis sicher noch nicht. Andererseits findet er wenn er rüber will sicher ne Möglichkeit (siehe unterm Zaun durch) und ich will auch nicht den anderen Katzen, die diesen Trampelpfad benutzen, eine Barriere in ihr Revier bauen.

Wie denkt denn ihr? Mir wäre es eigentlich lieb, wenn er nicht sofort imemr in diesen Garten rennen würde, denn da sehe ich ihn oft gar nicht mehr und die haben anscheinend noch mehr (gefährliches) Gerümpel rumfliegen als ich dachte. Hm, keine Ahnung.

Morgen gehen wir mal über den Balkon (erster Stock, aber trotzdem Balkon, obwohl es eher ne Terrasse ist) raus, an der Tür steht Luis jetzt nämlich und will Schnaken fangen, die Sonne scheint udn ich habe heute ein Brett angebracht, damit er von unten hochspringen kann ohne sich am Geländer den Kopf zu stoßen. Eine Landebahn gewissermaßen. Bin mal gespannt.

Liebe Grüße, Kristina

Was mich nicht loslässt: Selbst wenn der NAchbar den Draht wegräumt und die Tonnen abdeckt - irgendwann läuft mein Katerchen in andere Gärten, wo ich ihn gar nicht mehr beobachten kann, und wer weiß, was da alles lauert, wo ich die Leute nicht bitten kann, die Gefahren zu entfernen, einfach, weil sich gar nicht nachvollziehen lässt, wo Luis überall unterwegs ist. Wie geht ihr mit solchen Gedanken und Sorgen um?

Übrigens waren wir wieder eine Stunde unterwegs, das scheint momentan Luis' Ausflugzeit zu sein, das finde ich ganz gut, ist ja gut machbar. Mal sehen, wie schnell sich das ausdehnt, zeitlich und räumlich.