
Wie hören Hunde
Zunächst einmal unterscheiden sich Hunde und Menschen bei der wahrgenommenen Lautstärke nicht deutlich. Auch wenn es oftmals so scheint, so empfinden Hunde beinahe die gleiche Lautstärke wie Menschen und können dementsprechend ebenso gut hören. Der große Unterschied liegt vor allem in der Position der Ohren. Denn Hunde sind in der Lage, durch die Beweglichkeit ihrer Ohren die Geräusche deutlich besser lokalisieren zu können. Während wir Menschen nur zu 85 % feststellen können, woher ein bestimmtes Geräusch kommt, erzielen Hunde einen Wert von gut 98 %. Selbst wenn der Hund sein rufendes Herrchen oder Frauchen nicht sehen kann, so weiß er dennoch genau, wo sich der Rufende befindet. Darüber hinaus können Hunde in einem deutlich größeren Frequenzbereich hören als der Mensch.
Hohe Töne können besser wahrgenommen werden
Der Mensch hört in einem Frequenzbereich von maximal ~ 20 bis 20.000 Hz. Ein durchschnittlicher Hund hingegen kann einen Frequenzbereich von ~ 15 bis 50.000 Hz abdecken. Er hört also Töne, die für den Menschen nicht mehr wahrnehmbar sind. Da vor allem diese hohen Töne besonders gut und weit tragen, kann dies bei der Hundeerziehung gezielt eingesetzt werden. Darüber hinaus verfügen Hunde über ein erstaunliches Talent. Sie können Geräusche ausblenden, welche für sie unwichtig sind. So kann der Hund beispielsweise auch bei lauter Musik schlafen, hört aber dennoch genau, wenn beispielsweise eine Dose mit Hundefutter geöffnet wird. Diese selektive Wahrnehmung der Hunde kann man auch bei der Nasenarbeit feststellen, da auch der empfindsame Geruchssinn mit einem solchen Filtersystem ausgestattet ist. Dementsprechend hören Hunde besonders gut auf Geräusche, welche sie zu sich in Bezug setzen. Die Stimme von Herrchen und Frauchen, gelernte Signale und beispielsweise das Rascheln der Futterschüssel oder das Geräusch der Haustür.
Das Gehör der Hunde in der Erziehung nutzen
Ein wichtiges Hilfsmittel bei der Hundeerziehung ist die Hundepfeife. Vor allem, wenn der Hund frei laufen gelassen werden soll, ist es wichtig, den Hund jederzeit rufen zu können. Eine Hundepfeife arbeitet in besonders hohen Frequenzbereichen, welche für Menschen kaum wahrnehmbar sind. Diese Geräusche tragen besonders weit und sind für den Hund über weite Strecken zu hören und zu lokalisieren. Doch dafür muss der Hund die Hundepfeife mit der Aufforderung zur Rückkehr verbunden haben. Wichtig ist, dass man als Hundebesitzer nicht nur einfach in die Pfeife bläst, sondern im Idealfall eine klare und kurze Melodie einhält. Diese prägt sich auf Dauer bei dem Hund ein, so dass dieser nicht auf jede Hundepfeife in der Gegend reagiert. Vor allem bei großen Hundespielwiesen ist ein solches Training wirklich hilfreich. Sonst ist der Hund von den vielen verwendeten Hundepfeifen vor allem irritiert und genervt und reagiert über kurz oder lang nicht mehr auf die vertrauten Geräusche.
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