Katzensenioren brauchen Maniküre

  • Älter zu werden, ist auch für Katzen nicht schön. Die Gelenke tun weh und man verkriecht sich lieber hinter der Ofenbank als draußen im Freien umher zu stromern. „Das hat zur Folge, dass sich die Krallen nicht mehr abnutzen“, beschreibt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier e.V., die Folgen des Müßiggangs. Das Wachstum des Krallenhorns nimmt im Alter jedoch nicht ab. Die Kombination dieser Umstände führt dazu, dass die Kralle an sich immer länger wird.

    „Unternimmt der Besitzer jetzt nichts, wächst das Horn im Halbkreis. Die Tiere bleiben oft irgendwo hängen und verletzen sich. Am Ende dringt die Kralle in den Ballen der Pfote und damit in das Fleisch hinein“, skizziert die Tierärztin den weiteren Fortgang. „Leider sieht man das in der Praxis sehr häufig“, bedauert sie. Das Einwachsen der Krallen ist für die Katze mit extremen Schmerzen verbunden. Darüber hinaus besteht eine ständige Gefahr, dass Bakterien in die Wunde eindringen. Um das Horn aus den Pfoten fachgerecht zu entfernen, müssen die Tiere im schlechtesten Fall sogar in Narkose gelegt werden. Im fortgeschrittenen Alter ein nicht unbeträchtliches Risiko. Besser es kommt erst gar nicht so weit.

    „Die Länge der Krallen älterer Katzen muss regelmäßig überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden“, mahnt Frau Dr. Hölscher. Dies macht entweder der Tierarzt oder der Besitzer selbst. Am besten lässt er sich dazu einmal in der Tierarztpraxis zeigen, worauf geachtet werden muss. Keinesfalls darf der Tierhalter soweit kürzen, so dass er in den durchbluteten Teil des Hornzapfens schneidet. Auch sollte die Daumenkralle an den Vorderbeinen nicht vergessen werden. Sie sitzt etwas oberhalb auf der Innenseite der Tatze und wird deshalb gerne übersehen. Mit ein bisschen Routine gelingt etlichen Tierbesitzern die Krallenpflege zuhause. Wenig kooperative Senioren müssen zur Mani- bzw. Pediküre zum Tierarzt. Gemeinsam ist aber allen Samtpfoten, dass sie es ihren Besitzern danken werden.

    Weitere Informationen bei:
    Dr. med. vet. Tina Hölscher
    Telefon: +49 177 2451198
    E-Mail: tierarzt[at]aktiontier.org
    aktiontier.org

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