Abhilfe bei Verstopfungen

      Abhilfe bei Verstopfungen

      Hi zusammen,

      nachdem unser Kater Heinrich die ersten Jahre seines Lebens von immer wieder auftretetenden, ausgesprochen schmerzhaften und hartnäckigen Verstopfungen gepeinigt wurde, haben wir nun, nach langem suchen, vielen erfolglosen Kuren und bangen Phasen, endlich ein Mittel gefunden, mit dem wir Heinrich dauerhaft von seinem Leiden kurieren konnten.

      Was:

      Das Mittel trägt den Namen Macrogol 4000 und ist, obwohl in der Medizin, Kosmetik und Pharmazie durchaus gängig, anscheinend weder bei Tierärzten, noch bei anderen Heilkundlern bekannt. Es wird wohl primär zur Verabreichung von Darmspülungen und Einläufen (beim Menschen) eingesetzt, findet aber auch Anwendung bei der Herstellung von Cremes, Pasten und Tinkturen.

      Wie:

      Letztendlich macht es nichts anderes, als die Wassermoleküle zu größeren Einheiten zu verbinden, was wiederum zur Folge hat, dass eben diese Wassermolekülverbände zu groß sind, um die Darmwand während der Verdauung passieren zu können. Damit wird der Stuhl geschmeidig gehalten, gleichzeitig vergrößert sich das Volumen, was wiederum die Darmtätigkeit anregt und so auf der einen Seite einer Verdauungsträgheit entgegenwirkt (also die Ursache angeht), auf der anderen Seite zu harten Kot, der nicht von Verdauungsträgheit herrührt, wiech und geschmeidig macht.

      Gleichzeitig wird es nicht vom Organismus absorbiert, bleibt also im Wasser gelöst (im Verdauungstrakt) und wird mit der aufgenommenen Nahrung wieder ausgeschieden. das hat die ausgesprochen angenehme Begleiterscheinung, dass keine Gewöhnung oder Resistenzen entstehen können. Außerdem sind die Nebenwirkungen sehr überschaubar, als da wären leichte Übelkeit, Völlegefühl, Flatulenz und Durchfall (alles bei Überdosierung). Durchfall als Nebenwirkung ist NICHT mit dem herkömmlichen Durchfall als "Notentleerung" gleichzusetzten, der sehr vielfältige Ursachen haben kann (und IMMER einen Arztbesuch nach sich ziehen sollte), sondern bedeutet schlicht und ergreifend eine Überdosierung des Mittels. Die übrigens nicht weiter tragisch ist, das nächste mal einfach ein bißchen weniger geben :)

      Wieviel:

      Heinrich (EKH, 8 Jahre, 7,5 kg) bekommt mittlerweile eine Gesamtdosis von 2,5 Gramm am Tag, verteilt auf zwei mal (Frühstück und Nachtmahl). Wir variieren die Dosis leicht, das heißt in guten Phasen (kein dicker Bauch, genug Bewegung, guter Allgemeinzustand) bekommt er das Mittel nur ein mal am Tag. Das bekommt man aber mit der Zeit raus, zumal die Folgeerscheinungen einer Überdosierung eher unangenhem als bedenklich oder sogar gefährlich sind.

      Voraussetzungen:

      Wenn ihr definitiv wisst, dass kein Darmverschluss, krankhafte Darmveränderungen oder ähnliche Krankheitsbilder vorliegen, also "nur" eine Darmträgheit oder der allgemeine Hang zu Verstopfungen vorliegt, spricht nicht gegen Anwendung. Das bitte vorher unbedingt beim Tierarzt abklären lassen, was in der Regel aber schon passiert ist, wenn der Stubentiger an derartigen Beschwerden leidet.

      Das Mittel ist pulverförmig und hat in diesem Zustand einen durchaus wahrnehmbaren, leicht chemischen Geruch. In etwas Wasser eingerührt (wir nehmen ca 2-4 cl, also ein Schnapsglas voll) löst es sich komplett auf und ist dann auch geruchs-und geschmacksneutral. Vorraussetzung ist also, dass der Patient gerne etwas schlabbert oder ihr das Nassfutter zusätzlich mit etwas Wasser anreichert, so wie wir das tun. Das ist gut für die Nieren und sollte man eh machen, so es denn angenommen wird.

      Wechselwirkungen:

      Sollte euer Vierbeiner Medikamente benötigen, ist ein Gang zum Tierarzt wohl nötig. Denn auch wenn ich bis jetzt nichts dergleichen gelesen habe, kann es wohl bei Medikamenten die zum Beispiel erst im Darm wirken, zu Problemen bei der Aufnahme/Abgabe der Wirkstoffe kommen. Zur Verdeutlichung: ein Medikament wird oral verabreicht, löst sich im Körper im Wasser auf und wartet darauf, endlich die Darmwand passieren zu können. Kann es aber nicht oder nur zum Teil, weil Macrogol eben diese Durchlässigkeit durch die Darmwand verhindert.

      Blablabla:

      Für uns ist das Mittel ein echter Volltreffer, auch anfängliche leichte Sorgen, das Mittel könnte zur Dehydrierung führen, haben sich als unbegründet heraus gestellt. Voraussetzung ist natürlich die Bereitschaft der Katze auch mal etwas zu schlabbern, was man aber auch antrainieren kann. Unserem Heinrich hat es ein komplett neues Lebensgefühl beschert, so fröhlich, gut gelaunt, agil und fit hatten wir ihn die Jahre vorher leider nie kennenlernen dürfen. Das können wir nach nunmehr einem Jahr Anwendung und beschwerdefreier Zeit konstatieren, auch wenn wir mit dem Hersteller weder verwandt, verschwägert oder sonstwas sind (nur um das auch noch schnell loszuwerden ;-)) Einziger Wermutstropfen: Das wir so lange gebraucht haben, dieses Mittel zu finden und es auch bei den gängigen Anlaufstellen wie Tierarzt, Heilpraktiker, Foren etc unbekannt ist. Das Finden des Mittels war eher Zufall, aber das ist jetzt wohl egal. Kein schmerzverkrümmtes Tier mehr, keine zahllosen Besuche beim Tierarzt mehr, keine permanenten Chemiekeulen (es wurde eine Anfälligkeit zur Verstopfung bei Wurmbefall vermutet), dafür viel Katzenglück und seeeeeeehr erleichterte Dosenöffner...

      Liebe Grüße

      Die bessere Hälfte von Ilsebil


      PS: Ach so, gibt es in der Apotheke in verschiedenen Größen zu bestellen (und auch über das Internet, wobei ich jetzt nicht weiss, ob Verlinkungen zu Apotheken bei Medikamenten rechtens sind). Wir haben mittlerweile die 1000g Einheit, womit man ein Jahr gut über die Runden kommt.

      Noch mal ach so: wir haben drei Katzen, die gerne auch die Näpfe der anderen inspizieren. Macht aber nichts aus, zumindest haben wir nichts Negatives feststellen können (und wir schauen beide schon sehr geanu hin)

      de.wikipedia.org/wiki/Polyethylenglycol
      :dance: ...bleib locker, ich tanz doch nur den Krampf... :dance: