Angepinnt Die Sache mit dem Taurin

    Die Sache mit dem Taurin

    Wer sich mit gesunder Katzenernährung beschäftigt, stößt über kurz oder lang auch auf den Begriff Taurin.

    Unter Taurin versteht man eine schwefelhaltige ß-Aminosäure, die im Katzenkörper verschiedene wesentliche Aufgaben besitzt oder an diesen beteiligt ist wie z. B.:

    - Bildung von Gallensalzen
    - Aufrechterhaltung der Netzhautfunktion
    - Aufrechterhaltung der Herzfunktion
    - Aufrechterhaltung der Fortpflanzungsfähigkeit der Kätzin

    Nun ist es jedoch so, dass die Katze durch ihren speziellen Stoffwechsel im Gegensatz zu anderen Tieren in der Leber kaum Taurin synthetisieren kann und zudem über den enterohepatischen Kreislauf der Gallensäuren ständig Taurin verliert. Um einen Taurinmangel zu verhindern, muss der Katze also ständig Taurin über die Nahrung zugeführt werden.

    In freier Natur wurde dieses Problem sehr sinnvoll gelöst, indem sich die Katze bei der Ernährung auf eines der taurinreichsten Beutetiere spezialisiert hat, die Maus. Taurin ist in tierischem Gewebe, vor allem Muskelfleisch, Innereien und Gehirn, reichlich enthalten. Grundsätzlich gilt, umso stärker ein Muskel beansprucht wird, umso mehr Taurin ist enthalten. Entsprechend sind z. B. Herzen recht taurinreich. Auch Gutes aus dem Meer, spricht Fisch und vor allem Meeresfrüchte, wie z. B. Muscheln, sind sehr taurinreich, hier hat man im rohen Zustand jedoch das Problem mit der Thiaminase und zudem ggf. auch eine gewisse Schadstoffbelastung.

    Pflanzen enthalten (abgesehen von der Kaktusfeige) kein Taurin. Zusätzlich kann durch die Verarbeitung wiederum Taurin verlorengehen => umso hochwertiger (hoher Fleischanteil) und natürlicher das Futter, umso weniger Taurin muss von außen zugeführt werden.

    Die AAFCO (Association of American Feed Control Officials) empfiehlt für Katzen, dass mindestens 2000mg Taurin in 1 kg Nassfutter und 1000mg Taurin in 1 kg Trockenfutter enthalten sein sollen. Sieht man sich auf Basis dieser Angaben jetzt die Deklaration verschiedener Fertigfuttermittel an, wird klar, warum eine Zufütterung immer wieder empfohlen wird.

    Wie äußert sich ein Taurinmangel?

    Erhalten Katzen über einen längeren Zeitraum Futter, in dem zu wenig Taurin enthalten ist, z. B. Hundefutter, kann es zu einem Taurinmangel kommen. Dieser zeigt sich meist in einer zentralen Retinadegeneration (Verkümmerung der Netzhaut, die über kurz oder lang zur Erblindung führt) und/oder in einer taurinabhängigen dilatativen Kardiomyopathie (Schädigung des Herzmuskels, auch bekannt als DCM). Bei unkastrierten Katzen kann der Taurinmangel die Fortpflanzungsfähigkeit und die Entwicklung der Kitten beeinträchtigen.

    Symptome eines Taurinmangels treten nicht sofort auf, sondern erst nach etwa 5 Monaten bis hin zu 2 Jahren. Nicht alle Katzen zeigen klinische Symptome.

    Wie lässt sich ein Taurinmangel verhindern?

    Um einen Taurinmangel zu verhindern, ist es sinnvoll, zum einen Futter mit ausreichendem Tauringehalt auszuwählen oder zum anderen Futter entsprechend zu ergänzen, sollte zu wenig Taurin enthalten sein. Empfohlen wird meist eine Zugabe von 250 - 300 mg pro Tag und Katze.

    Taurin kann in Pulverform erworben werden oder auch (sofern von der Katze gefressen und vertragen) in natürlicher Form in die Katze kommen. So enthalten zum Beispiel Putenherzen/Hühnerherzen und diverse Meeresfrüchte (z. B. Jakobsmuscheln und Miesmuscheln) relativ viel Taurin. Seit einiger Zeit ist auch ein neues Produkt von Petman namens TauriNatur auf dem Markt, mit dem Mahlzeiten ergänzt werden können.
    Liebe Grüße Hexenmieze mit Hexe, Emma, Mauri, Betsy, Romy, Susi, Oskar und den Wassertieren