American Pit Bull+Rottweiler, Stafford Mix mit selbstzerstörerischem Verhalten !!!

      American Pit Bull+Rottweiler, Stafford Mix mit selbstzerstörerischem Verhalten !!!

      Hallo,
      vor 2 Jahren starb ein ferner Bekannter im Alter von 24 Jahren. Da sich niemand dazu bereit fühlte seinen Hund in Obhut zu nehmen, und ich das ziemlich mies fand und mir der tolle Hund leid tat, entschied ich mich Ihn zu einem teil meines Lebens zu machen.
      Er heißt Murphy, die Mutter war ein Reinrassiger American Pit Bull und der Vater ein Rottweiler Stafford Mix. Er ist am 4.5. 9Jahre alt geworden und ist mittlerweile aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.
      Nun gibt es aber ein riesen Problem was ich habe.....
      Er ist Absolut brav, macht Platz, Sitz, Aus und jeder kann ihm sein Leckerli wegnehmen ohne das er sich auch nur ein stück zucken würde. ABER sobald er einen anderen Hund sieht, oder Katze oder sonst irgendwas auf 4 Beinen ist er nicht mehr er selbst. Da kommt kein Bellen, sondern Knurren und Zähne fletschen. Und ich muss Ihn gut festhalten.
      In den 2 Jahren habe ich es hinbekommen (durch diverse Hundeerziehungstipps) das er wenigstens wenn auch selten, ziemlich angespannt hinterherschaut aber nicht Zähnefletscht oder dergleichen. Wie gesagt SELTEN! Ich weiß mit ziemlicher Sicherheit das er als 3 Monate alter Welpe von 2 Schäferhunden angegriffen wurde und wenn auch ziemlich lediert, es schaffte die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Seitdem hat er 1 Schaf gerissen, mehrere Katzen auf dem Gewissen und wohl schon einen Hund ziemlich schlimm verletzt oder gar getötet. Letzteres weiß ich aber nicht so genau.
      Seit ich Ihn habe gab es keinen Vorfall. Liegt aber daran das Ich ihn nur fernab jeglicher Zivilisation und mit größter Vorsicht von der Leine lasse.
      Nur glaube ich das er doch auch mal ein bisschen rennen sollte und ihn nur an der Leine zu führen bestimmt nicht toll ist und seiner Aggresivität auch keine abhilfe schafft.
      Ich würde es ja gern mal darauf anlegen und ihn von der Leine lassen, mal sehen ob er von einem Angriff ablässt wenn ich rufe, aber ich brauche eine 100%ige Versicherung wie ich ihn irgendwie stoppen kann wenn er nicht hören sollte.

      Ich habe etwas von Stromschockhalsbändern und Halsbändern gehört die den Hund per Knopfdruck kurzzeitig erwürgen um Ihn die Luft zu nehmen damit man Ihm die Leine anlegen kann und Ihn stoppen zu können im falle eines Angriffs.
      Nun meine FRAGE: Inwiefern sind solche Methoden legitim, da ein weiterer Angriff meines Hundes durchaus dazu führen könnte das er eingeschläfert wird ? Welche Ferngesteuerte Möglichkeiten gibt es noch, denn so ein Sprayhalsband ist in meinen Augen keine SICHERE sache?
      PS: die Methoden klingen viell. krass, aber in Betracht ihn vor sich selbst (Einschläferung) zu schützen, immerhin die letzte Möglichkeit.

      Bitte helft mir und meinem Selbstzerstörerischem Hund !!!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „stillos“ ()

      Hallo stilos,

      ich würde mir einen guten Hundetrainer suchen, also professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, der mit euch an dem Problem arbeitet. Ist imho weitaus sinnvoller, als auf eigene Faust mit Strom, Spray oder anderen zweifelhaften Methoden zu arbeiten und durchaus angebracht, bei dem was du schreibst.

      vg

      Hexenmieze
      Liebe Grüße Hexenmieze mit Hexe, Emma, Mauri, Betsy, Romy, Susi, Oskar und den Wassertieren

      RE: American Pit Bull+Rottweiler, Stafford Mix mit selbstzerstörerischem Verhalten !!!

      Original von stillos
      Ich würde es ja gern mal darauf anlegen und ihn von der Leine lassen, mal sehen ob er von einem Angriff ablässt wenn ich rufe, aber ich brauche eine 100%ige Versicherung wie ich ihn irgendwie stoppen kann wenn er nicht hören sollte.


      Sichere ihn mit zwei Leinen, eine kurze und eine lange ! Die erstere lässt Du dann fallen und bewegst Dich in die entgegengesetzte Richtung von dem anderen Hund. Gleichzeitig rufst Du Deinen Hund.
      So kannst Du gut überprüfen, ob Du Deinen Hund in solchen Situationen noch kontrollieren kannst.
      Die Verwendung eines Maulkorbes solltest Du nicht nur zum Schutze Deiner Umwelt auch in Betracht ziehen, sondern es wiürde sich auch positiv auf Dich auswirken, weil es eine mögliche Eskalation entschärft.
      Ein antrainiertes Entspannungssignal wäre auch sehr hilfreich.

      Grüsse
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)
      Hey,

      Aggressionen gehören im Leben dazu, sie dienen dazu, Ressourcen wie Futter, Territorium, geeignete Lagerplätze, Partner und vieles mehr gegen mögliche Feinde / Konkurrenten zu erwerben und/oder zu verteidigen. Problematisch wird es bei übersteigerter/überzogener Aggressivität. :sad:

      Aggressives Verhalten ist abhängig von:

      -angeborenen Verhalten
      Bei einer niedrigen Reizschwelle wird Angst und damit aggressives Verhalten leichter und schneller ausgelöst. In jeder Rasse exestieren Familien/Linien mit einer solchen niedrigen Reizschwellen

      -Erfahrungen
      Durch Lernen wird das aggressive Verhalten beeinflusst. Wenn ein Hund mit aggressiven Verhalten das erreicht, was er möchte, wird er dieses Verhalten wieder einsetzen.
      Aggressives Verhalten soll die Entfernung zu einen Gegner oder einer Bedrohung aufrecht erhalten oder vergrößern.Oder den Gegner/Konkurrenten oder die Bedrohung ausschalten.


      -körperlichen Zustand
      Aggressives Verhalten wird nicht nur von dem hormonellen Zusstand und dem Alter beeinflusst, sondern auch von evtl. Erkrankungen oder von Schmerzen jeder Art. Auch Erkrankungen des Gehirns oder anderer Organe können mitverantwortlich sein. Auch solltest du die Schilddrüse untersuchen lassen.

      -der speziellen Situation
      Letzendlich gibt die induviduelle Situation den Ausschlag, ob sich ein Hund aggressiv verhält.
      In vielen Fällen führt das zufällige Zusammentreffen ungünstiger Voraussetzungen, eine Häufung einzelner Faktoren, zu einer STeigerung von Stress und damit zum Auslösung von aggressiven Verhalten.


      Allgemein wirkt Aggression also als Erfolg für den drohenden Hund
      -wenn der Angedrohte zurückweicht
      -wenn dein Hund das behalten kann, was ihm im Moment wichtig ist.

      Negative Folgen vermindern Häufigkeit und Stärke eines Verhalten. Negative Folgen sind Strafen oder kein Erfolg. Das heißt, das Verhalten hat sich nicht gelohnt.
      Allerdings solltest du unbedingt wissen:
      Wenn Regeln, die für das (Um)Lernen erforderlich sind, nicht eingehalten werden, dann ist es für den Hund nicht eindeutig klar, welches neg. Verhalten genau die Strafe nach sich gezogen hat. So sind nicht beabsichtigte, unerwünschte Verknüpfungen jederzeit möglich. Die unklare Kommunikation zwischen Hund und Mensch belastet das Vertrauensverhältnis. Strafen steigern zudem die zugrunde liegende Angst und damit die Reaktionsbereitschaft.
      Deshalb mein Tipp: Finger weg, von aversiven Maßnahmen, wie Reizstrom, Stachelwürger oder sonstigen Blödsinn!!

      Du solltest komplett Umdenken, nicht mehr nicht erwünschtes Verhalten bestrafen, sondern gewünschtes Verhalten belohnen :smile:
      Das ist gar nicht schwer, zeige deinem Hund das sich gewünschte Verhalten lohnt, allerdings solltest du dich tatsächlich mit einem guten Hundetrainer, der nicht auf aversive Maßnahmen setzt, zusammentun. (Empfehlen kann ich dir die Trainer von 'Animal Learn')
      Bis dahin, solltest du deinem Hund tatsächlich an der Leine lassen, denn wenn er nicht mit Leine gehorcht, dann tut er es auch nicht, wenn die Leine ab ist.
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      Hallo, habe gerade zwei solcher Kandidaten selbst im Training... Ich rate Dir ebenfalls zu einem guten Hundetrainer.
      Maulkorb würde ich auf alle Fälle dran machen!

      Sein Verhalten auf die Attacke der Schäferhunde zu "schieben" geht nicht :naughty:

      Mein eigener Rüde wurde bereits vier mal gebissen, ein mal davon fast umgebracht, wenn ich dem anderen nicht die Luft abgedreht hätte.

      Er ist nach wie vor dergleiche. Es hat ihn weder besser noch schlechter gemacht.

      Gebissen zu werden gehört für Hunde dazu und bedarf keineswegs ein Drama daraus zu machen.

      Macht der Besitzer eines draus, dann kann es schon Auswirkungen auf den Hund haben. Spürt dieser nämlich die künftige Unsicherheit und sogar Angst des Hundehalters bei Hundebegegnungen kann es durchaus zu verhaltensänderungen des gebissenen Hundes kommen die er evtl. nie gezeigt hätte, wenn der Halter das mit dem Hundebiss als Gegebenheit hingenommen hätte.

      Das er Katzen etc. angreift, tötet hat etwas mit Jagdpassion, übersteigertem Beuteverhalten zu tun... Dies kann einer genetischen Komponente zugrunde liegen.

      Ich kann nur immer wieder von meinen eRfahrungen sprechen: Ein Hund der schon sooft derartig austickt ist rein über positive BEstärkung nicht wirklich hinzubekommen!

      Der Hund muss als erstes lernen sich an seinem Menschen zu orientieren (was nichts mit Sitz, Platz Aus oder Fuß zu tun hat), muss lernen,d ass das gezeigte Verhalten nicht geduldet wird, muss "resozialisiert" werden - das geht nur im Kontakt mit sozial sehr stabilen Artgenossen und beim Aggressor mit Maulkorb um die Umwelt vor dem Hund zu schützen.

      Es nützt nichts, das gezeigte Verhalten nur zu unterdrücken, er muss lernen, andere Hunde, Katzen zu tolerieren, lernen "drüber zu stehen.

      Ich würde vom Elektrohalsband abraten und es anders versuchen.

      Halte den Tip von Flying Gin für schwer durchführbar, denn wenn er mal richtig anzieht, hast Du ein Problem. Manche Hunde sind so stark in ihrem Verhalten drin, dass sie weder durch ein sich Abwenden des Menschen noch durch einen Ruf irgendwie beeinflussbar wären. Fühlt er sich durch das Fallenlassen der einen Leine kurzzeitig frei und stürmt volle lotte los, will ich da nicht hinten dran hängen. Sowas würde ich mit einem Hundetrainer und wie gesagt sozial sehr stabilen ARtgenossen trainieren. Nicht mit Hunden die einem so auf den Spazierwegen begegnen... null komma nix hat man bösen ärger am Hals...
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Original von Thora
      Ich kann nur immer wieder von meinen eRfahrungen sprechen: Ein Hund der schon sooft derartig austickt ist rein über positive BEstärkung nicht wirklich hinzubekommen!

      Super, dass es Leute gibt, die andere Erfahrungen gesammelt haben. :wink:
      Was hat man denn auch wirklich für andere Alternativen, als positiv zu bestärken ? Unterdrücktes Verhalten bringt mich auf Dauer nicht wirklich weiter.

      Grüsse
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „FlyingGin“ ()