Für Kritikfähige und Selbstreflektierende.

      Für Kritikfähige und Selbstreflektierende.

      So, ihr Lieben,



      es ist "amtlich". Mein Sattel passt nicht mehr. Warum?

      Das möchte ich kurz im Folgenden erklären, mir von der Seele schreiben und hoffe, bei dem ein oder anderen etwas dabei auszulösen, da die "Problematik" scheinbar viel zu häufig noch verkannt wird.



      Lasst bloß die Finger von Heuraufen bei denen das Pferd eine giraffenartige Fressposition einnehmen muss!

      Drei Wochen genügten um aus einem normalen, guten Widerrist einen "Geierbuckel" zu machen und den Unterhals zu trainieren :-/

      Mein Pferd hatte schon eine schlechte Oberlinie als ich sie erworben habe - allerdings!!! - tranierte ich ein mal wöchentlich mit einer Reitlehrerin - wir gingen das Problem an und es traten schon binnen kurzer Zeit enorme Verbesserungen ein.

      Der Oberhals formte sich - der Rücken wirkte kürzer,die Hinterhand arbeitete besser.



      Nun zerstörten mir drei Wochen Fressen an zu hoch befüllter Heuraufe diese Erfolge .Der Widerrist meines Pferdes sieht so dominant und hässlich aus wie noch nie zuvor. Und: Mein zuvor super sitzender Sattel passt logischerweise nicht mehr. Mein Sattel wird wieder passen --- wenn ich den Trapezmuskel wieder aufgebaut habe - was schwierig ist bei einem Tier mit einer Vorgeschichte die da ist: 10 Jahre falsche Bemuskelung und bei mir ein paar Monate Versuch einer Umformung. . Mache ich alles richtig, müsste mein Pferd in fünf MOnaten wieder "die Alte" sein.

      Um dies mit dem Sattel zu erreichen muss ich mir nun eine teure Sattelunterlage kaufen... Und, was dabei vielleicht vergessen wird: das alles kostet mich eine wahnsinns Energie... Ich habe in letzter Zeit manchmal den Eindruck, ich habe diese Energie nicht mehr. Es ist so entmutigend... die Ignoranz auf die man stößt und auf Menschen, sogar Tierärtzte, die die Problematik völlig verharmlosen, wissentlich ignorieren

      Die ganzen, mies geführten Ställe die TIerärtzen und Osteopathen in die Taschen spielen...





      Solche Dinge müssten nicht sein, wenn Stallbesitzer sich besser informieren würden.

      Oder sagen wir: Wenn sie die ARbeit des Fütterns auf sich nehmen würden und Raufen flach befüllen würden. Las neulich in einem anderen Pferdeforum in diesem Zusammenhang einen schönen Spruch:



      "WAs für den Mensch bequem ist, ist nicht unbedingt gut fürs Pferd" Wie wahr, wie wahr.





      Mehrere Umstände in meinem Umfeld die zum Pferd gehören lassen mich derzeit etwas.. mutlos daher kommen. Monatelang habe ich mir den A*** aufgerissen um dieses 10 Jahre lang falsch bemuskelte Pferd umzumodelieren.. wöchentlich habe ich einen Haufen Geld investiert in qualitativ hochwertigen Unterricht...

      Jahre lang habe ich mich auf mein erstes, eigenes Pferd gefreut.

      Es war völlig illusorisch zu glauben, das Leben mit einem eigenen Pferd sei wunderschön......

      Das Leben ist kein schöner Ponyhof, es ist ein recht Bescheidener.. ernüchternd und mir derzeit den Spaß am Reiten verderbend.

      SAgen wir so: Es könnte so schön sein, wenn es ordentlich geführte Ställe gäbe...

      Oder wie ich neulich irgendwo las : " Das Leben ist einfach, nur Menschen machen es kompliziert"



      Ich spielte sogar schon mit dem Gedanken, das Pferd zu verkaufen... Es erschien mir völlig unmöglich ein Pferd auch nur in einem annähernd artgerechten Stall unterzubringen. Dieses "Ausgeliefert" sein brachte mich ziemlich auf die Palme.

      Nun kann ich das aber nicht und musste tröstlich feststellen: I am a dreamer - but I am not the only one. So wie die Aktien stehen wird MAsha mein letztes eigenes Pferd sein - da ich es beim derzeitigen Stallangebot einfach nicht verantworten könnte, erneut ein Pferd zu halten - doch vielleicht ändert sich in einigen Jahren/Jahrzehnten etwas???


      All jenen der dieser Artikel aufstößt sollten darüber nachdenken ob da nicht der sprichwörtlich betroffene Hund aus ihnen heraus "bellt"

      Betroffene Hunde bellen bekanntlich - und es war für gewisse Typen Mensch schon immer einfacher die Augen zu zumachen oder wegzusehen, Fehler zuzugeben tut oft weh - bedeutet Arbeit an sich selbst, was vielen zu anstrengend, zu schmerzhaft ist...... Doch was Wahrheit ist, muss einfach Wahrheit bleiben.

      Warum benötigt man Osteopathen? Tierärtzte? Weil die Ställe, in denen unsere Pferde leben schlecht geführt sind, oder unser eigener Umgang mit dem Pferd (was auch behinhaltet dieses falsch zu reiten, natürlich)diese wundervollen Tiere krank macht.


      Was - in meinen Augen - einen guten Stall ausmacht?

      Hier ein paar Punkte:


      - Fütterung in höchstens Bughöhe

      - Fütterung von qualitativ gutem Heu

      - windgeschützte Rückzugsmöglichkeiten

      - genügend Platz für die im Stall gehaltenen Pferde

      - ausreichend Futter- und Wasserstellen für die im Stall gehaltenen Pferde

      - Verschiedene Böden im Stall als Anreiz für Hufwachstum

      - den Umständen angepasst: saubere Schlaf- und Liegeflächen

      - keine zu langen Fresspausen

      - Möglichkeit auf einem bereitbaren Platz oder in einer bereitbaren Halle sein Pferd "zu arbeiten"


      Natürlich gehört noch unendlich mehr dazu, um ein Stallleben angenehem wahrnehmen zu können.. Einsteller und Co...

      Alles wird nie passen - und Abstriche wird man immer machen müssen. Aber das die GRUNDBEDÜRFNISSE scheinbar nirgends wirklich gedeckt werden ist ein Armutszeugnis für die Gesellschaft.

      Würden all jene scheinbar "Blinden" es wenigstens zugeben: Uns ist es egal wie unsere Pferde aussehen, dass sie sich muskulär zu verbogenen Gurken entwickeln,d ass sie missmutig und unwillig im Umgang mit uns sind, dass sie in ihrer eigenen Scheiße schlafen müssen, Wolken von Amoniak einatmend, dass der Sattel nicht passt, das Pferd sich in einer kleinen Box um sich selbst gerade mal drehen kann, Reitplätze zu tief und somit Sehnenschädigend sind und diese dann auch noch tägl. genutz werden usw. - dann wäre das wenigstens ehrlich... ABer dieses "eigentlich wissen, aber aus FAulheit und Bequemlichkeit und vorgeschobenen Scheinargumenten leugnen" DAS frustriert und heizt Menschen, die versuchen das Beste für ihr Tier zu erreichen vom Gemüt her auf oder depremiert...
      Manch einer mag wirklich so dumm sein - und all diese Widrigkeiten nicht bemerken -diesem jemand sei verziehen.
      Doch all die anderen.. die Faulen und die wissentlich Ignoranten sollten sich in Grund und Boden schämen...

      Mir erscheinen meine Anstrengungen für meine Masha gerade gewaltig und sie zehren ungeheuer an mir... vor allem, da ich in diesem Falle nicht alles in der Hand habe - so wie das bei meinen Hunden ist - und an andere abgeben muss... Dort abgeben, wo eigentlich entschieden wird über Lebensqualität oder Elend....

      Ich zitiere nun meine RL die einen Menschen zitierte, dessen Namen mir nicht einfallen mag

      "Whether you improve it, or you kill it...."
      Entweder du entwickelst es (das Pferd) oder du tötest es (das Pferd)
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Du redest mir aus der Seele!

      Ich habe das letzte Jahr als Reitlehrerin auf eine großen Reitanlage gearbeitet.

      Es war wirklich schlimm. Die Anlage hatte mehrere AUszeichnungen für Artgerechte Pferdehaltung bekommen. Aber Artgerecht war das nun wirklich nicht. Die Schulpferde waren um Teil schon seit 10 Jahren und mehr dabei und das nicht gerade wenig. Sie waren total veritten und maulig, was ihnen auch keiner verübel kann.

      Die Fütterung, Misten und so weiter wurde vom Lebnsgefährten der Besitzerin gemacht. Es war unglaublich. Er hatte weder Ahnung von irgendwas noch interesse estwas zu lernen. Beim Misten wurden nur die Äppel entfernt und die Pferde standen dann nach Wochen auf einer matschigen, stinkenden Matte. Gefüttert würde zum Teil schimmeliges Silo und das in sehr geringen Mengen. Kraftfutter wurde bei den Pferden wo er den Besitzer nicht mochte ganz weggelassen und bei den andern nur so wie er lustig war. Selbst das rausbringen auf die Koppel war kaum mitanzusehen.

      Das ganze gipfelte darin das dieser Typ mit den Kindern Ponyreiten gemacht hat. Es war manchmal echt zum heulen. Wenn die armen pony von ihm an einer ganz kurzen Longe ( ca 2 m) wild rum galoppieren mussten und die Kinder bei jedem Sprung auf den Rücken geknallt sind nur weils die Kinder lustig fanden. Wirklich schlimm!

      Ich bin froh das ich da weg bin. Sowas habe ich auch nich nie erlebt!

      Aber es bricht einem das Herz die Pferde alle zurück lassen zu müssen, wenn man genau weiß das die im schulbetrieb mitgehen müssen bis sie mal tot unterm Schüler umkippen.

      Noch schlimmer ist es weil eines der Schulpferde mein absolutes Traumpferd ist und ich sie aber aus finaziellen Gründen nicht da raus holen kann!

      Die Inkompetenz in den Ställen finde ich echt erschreckend. Ich geb die echt Recht das selbst die Grundbedürfnisse nicht mehr abgedeckt werden und die Betreiber schon einen großen Preis erwarten, weil sie regelmäßig füttern!

      Ich finde es erschreckend und frustrierend!
      Liebe Grüße von Ina und ihrem hyperaktivem Hund
      :dance: