Angepinnt Informationen über Katzenfutter

    Informationen über Katzenfutter

    Netterweise hat uns Hexenmieze einen Teil ihrer Zeit geopfert - hier ein paar grundlegend wichtige Informationen zur richtigen Katzenernährung. Der frühere Thread war leider nicht mehr ganz zeitgemäß.


    Informationen über Katzenfutter

    Die gesunde Ernährung unserer Katzen kann zahlreichen Krankheiten vorbeugen und sollte daher stets angestrebt werden. Gerade die bei Katzen so häufig vorkommenden Nierenerkrankungen werden durch falsche Ernährung begünstigt.

    Die in den Supermärkten und in vielen Zoofachgeschäften erhältlichen Nass- und Trockenfutter verfügen jedoch leider nur sehr selten über eine Zusammensetzung, die eine gesunde Ernährung unserer Katzen ermöglicht. Das könnt ihr ganz einfach dadurch ersehen, dass ihr die im Handel erhältlichen Futtersorten mit der natürlichen Nahrung der Katze, also zum Beispiel einer Maus, vergleicht.

    Diesen Vergleich findet ihr im Zusammenhang mit verschiedenen Futtersorten hier:

    savannahcat.de/maus.html

    Der gesamte Stoffwechsel der Katze ist auf diese Nahrung ausgerichtet, was zum Beispiel durch das Raubtiergebiss der Katze, aggressive Magensäure sowie einen kurzen Darm deutlich wird. Daher ist es von sehr großer Wichtigkeit, dass das Futter der Katze ihrer natürlichen Nahrung so nah wie möglich kommt. Zusätzlich ist noch zu erwähnen, dass die Katze als ehemaliger Wüstenbewohner den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs über die Nahrung deckt.

    Welche Möglichkeiten zur Fütterung gibt es?

    Rohfleischfütterung / B.A.R.F.

    Biologisch artgerechte Rohfleischfütterung (kurz: B.A.R.F.) kommt der natürlichen Nahrung der Katze am nächsten, da die Katze in freier Wildbahn ihre Beute auch in rohem Zustand zu sich nimmt. Oder habt ihr schon einmal eine Katze gesehen, die mit dem Bunsenbrenner auf dem Rücken zur Jagd schreitet? :wink:

    Da wir aber in der Regel keine kompletten Beutetiere verfüttern, ist es nicht damit getan, einfach nur rohes Fleisch zu füttern, sondern wir müssen versuchen, ein Beutetier so gut wie möglich nachzustellen.

    Schließlich frisst eine Katze in freier Wildbahn ganze Beutetiere, die nicht nur aus Fleisch bestehen, sondern auch Gehirn, Herz, Leber, weitere Innereien, Blut, Fett, Knochen, Haut und/oder Fell, Wasser, Sehnen und Knorpel und Magen enthalten. Die darin enthaltenen Stoffe, wie zum Beispiel diverse Vitamine, Taurin, Ballaststoffe, Fett, Eisen, Natrium (Salz), Calcium und Wasser müssen wir bei dieser Art der Fütterung ergänzen.

    Das kann zum Beispiel mit Hilfe von so genannten Supplementen erfolgen, also Zusatzstoffen die oft in Pulverform mit dem Fleisch vermengt werden. Eine andere Möglichkeit ist es, die Mahlzeit mit Hilfe von Innereien, Knochen und anderen natürlichen Bestandteilen so zu gestalten, dass die Katze mit allem Notwendigem versorgt wird. Wenn das Rohfleisch 20 % der Gesamtfuttermenge pro Woche nicht übersteigt, kann es unsupplementiert gegeben werden.

    Die Rohfütterung verlangt eine gewisse Einarbeitungszeit und Kenntnisse über die Bedarfswerte der Katze. Wer sich ein wenig mit der Thematik beschäftigt, dem gelingt es in der Regel sehr schnell Zugang zur Rohfleischfütterung zu finden. Barfen ist keine Wissenschaft, keine Religion und nichts, wovor man Angst haben müsste. Es ist einfach nur eine tolle Möglichkeit, Katzen zu füttern, die jeder umsetzen kann, wenn er sich ein wenig mit den Ernährungsbedürfnissen der eigenen Katzen beschäftigt.

    Es gibt mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlicher B.A.R.F.-Varianten, die von genauem Rechnen (z. B. mit Hilfe eines Kalkulators) über diverse Zwischenformen bis hin zum so genannten "Prey Model" (die Fütterung ganzer Beutetiere, wie Eintagsküken, Wachteln, Mäuse etc.) reichen. Mit vielen davon können die Bedürfnisse eurer Stubentiger ohne Weiteres erfüllt werden, wichtig ist, die Variante zu finden, die zum einen eure Katzen mit allem Notwendigen versorgt und zum anderen zu euch und zu euren Katzen passt.

    Infos zu einzelnen Varianten:

    dubarfst.eu
    A Frankenprey and Whole Prey Feeding Guide

    Nassfutter

    Wer sich mit der Rohfleischfütterung nicht anfreunden kann, für den ist hochwertiges Nassfutter die beste Alternative, um Miez gesund zu ernähren. Die Nassfuttersorten, die in der Werbung angepriesen werden und in diversen Supermärkten zu finden sind, sind jedoch in keinster Weise dazu geeignet eine Katze gesund zu ernähren.

    Durch den Vergleich mit der Maus wurde deutlich, wie ein Futter beschaffen sein muss, wenn es Katze gesund und munter halten soll. Sieht man sich dagegen die Zusammensetzung eines beliebigen Nassfutters aus dem Supermarkt an, dann sieht man da nur wenig Bestandteile, die im Magen der Katze etwas zu suchen haben.

    Die Zusammensetzung könnte zum Beispiel so aussehen: Fleisch & tierische Nebenerzeugnisse (min. 4 % Geflügel, min. 4 % Rind), Getreide, pflanzliche Eiweißextrakte, Mineralstoffe, Zucker. Konserviert mit EG-Zusatzstoffen.

    Diese Aufzählung suggeriert, dass die Dose zum größten Teil aus Fleisch besteht. Das ist jedoch nicht unbedingt der Fall. Die 4 % Angabe bezieht sich auf die so genannte geschmacksgebende Komponente, d. h. es sind min. 4 % tierische Bestandteile vom Geflügel und min. 4 % tierische Bestandteile vom Rind enthalten. Ob das nun Fleisch ist oder ob es doch eher nur tierische Nebenerzeugnisse (K3-Material) sind, bleibt unklar. Ein recht bekannter Hersteller von Katzennahrung hat vor kurzem verlauten lassen, dass in den eigenen Dosen bis zu 60 % Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse enthalten sind. Das bedeutet min. 40 % des Futters sind schon einmal nicht tierisch und min. 4 % tierische Bestandteile stammen jeweils vom Rind und von Geflügel. Der Rest kann jetzt grundsätzlich noch Tierisches aus anderen Quellen oder auch ganz oder teilweise pflanzlich sein. Demnach habt ihr vielleicht eine Dose Rind & Geflügel vor euch stehen, die jeweils 4 % Rind und 4 % Geflügel enthält, aber auch meinetwegen 30 % Schweinefleisch. Das Futter wird aber dennoch als "Rind & Geflügel" deklariert, weil geschmacksgebende Komponente.

    K3-Material/tierische Nebenerzeugnisse

    Tierische Nebenerzeugnisse in Form von Herzen, Mägen o. ä. sind grundsätzlich kein Problem, sollten aber genau deklariert werden. Allerdings gehören zum K3-Material auch Fell, Krallen, Schnäbel, usw. Also kurz gesagt, der Abfall, der bei der Fleischproduktion für den Menschen nicht mehr gebraucht wird. Wären diese Bestandteile in normaler Form und nicht schön in bunten Dosen verpackt, würden wir sie unseren Tieren wohl niemals vorsetzen.

    Weitere Infos: de.wikipedia.org/wiki/K3-Material#Kategorie_3

    Nach diesem geringen Fleischanteil finden wir nun die Inhaltsstoffe Getreide und pflanzliche Eiweißextrakte, die einen großen Teil der Dose ausmachen. Das Problem dabei ist, dass es sich bei der Katze, wie schon erwähnt, um einen reinen Fleischfresser handelt, dessen Körper mit pflanzlichen Bestandteilen nur sehr wenig anfangen kann. Diese können von der Katze kaum verwertet werden und werden zum größten Teil als Sonderposten wieder ausgeschieden, wodurch Leber, Niere und andere Organe ständiger Belastung unterworfen sind und diese auf Dauer schädigen können.CNI und ähnliche Krankheiten sind die Folge.

    Ersten Aufschluss über die Qualität eines Nassfutters gibt die auf den Dosen vermerkte Fütterungsempfehlung. So benötigt Katze von einem hochwertigen Nassfutter gerade einmal 150-200 g pro Tag, während die Fütterungsempfehlung auf einer beliebigen Dose minderwertigen Nassfutters bei etwa 400 g für eine Katze mit etwa 4 kg Gewicht liegt.

    Trockenfutter

    Viele Mythen und Legenden rund um das hoch gelobte Trockenfutter halten sich hartnäckig. Allen voran, dass dieses gut für die Zähne sei und zur Zahnpflege der Katzen bestens geeignet wäre. Die Annahme, dass TroFu die Zähne der Katze in irgendeiner Weise pflegt ist schlichtweg falsch. Seht eurer Katze einmal bei Fressen von Trockenfutter zu. Häufig wird es ganz geschluckt oder höchstens einmal zerbissen. Umfassende Zahnreinigung? Wohl kaum. Ganz im Gegenteil das TroFu sorgt durch seine Zusammensetzung viel mehr für einen Belag auf den Zähnen und hat in etwa den Effekt, wie wenn ihr auf einen Butterkeks beißen würdet.

    Wie schon einige Male erwähnt sollte ein Futter, um die Katze gesund zu ernähren, möglichst nahe an dem sein, was Katze in freier Wildbahn fressen würde. Bei einem Vergleich zwischen Maus und TroFu wird deutlich, dass Trockenfutter mit artgerechter Ernährung so gar nichts zu tun hat, sondern der Katze eher Schaden zufügen kann. Katzen decken, wie schon erwähnt, ihren Flüssigkeitsbedarf zum größten Teil über das Futter, was beim TroFu schlichtweg nicht möglich ist. Ganz im Gegenteil entzieht doch diese Art der Fütterung dem Tier sogar noch Flüssigkeit, die die Katze nie und nimmer in ausreichender Menge wieder aufnehmen kann, auch wenn es manchmal den Anschein hat, dass die Mieze genügend trinken würde. Die Folge können beispielsweise Nierenerkrankungen (bis hin zu CNI) oder schmerzhafte Blasensteine sein, um nur einige Beispiele zu nennen.

    Des Weiteren bestehen die meisten Trockenfutter zu einem sehr großen Anteil aus Getreide und anderen pflanzlichen Produkten (teilweise um die 80 %!). Ein Futter mit 80 % pflanzlichen Bestandteilen für einen reinen Fleischfresser? Zwar gibt es mittlerweile auch Trockenfuttersorten, die über einen hohen Fleischanteil verfügen und ohne Getreide hergestellt werden, jedoch bleibt auch bei diesen das Problem im Bezug auf die Flüssigkeit bestehen.

    Für die Katze bietet TroFu also im Endeffekt keinerlei Vorteile und sollte daher auch nicht gefüttert werden. Was akzeptabel ist, ist die Gabe von hochwertigem TroFu, wie zum Beispiel Orijen, als Leckerli. Aber auch dabei sollte die Menge 10-15 Brocken nicht überschreiten.
    Hochwertiges Fertigfutter ist im Vergleich zu handelsüblichen Futtermarken relativ teuer. Warum das so ist und wieso Supermarktfutter so günstig ist, ist in diesem Beitrag sehr schön aufgerechnet: pets-doc-blog.de/hunde/ernaehrung/99 (dreht sich um Hunde, ist aber bei der Katze nicht anders).


    Weiterführende Infos zum Thema gesunde Katzenernährung findet ihr z. B. bei:

    hauspuma.de/Gesundheit/Ernaehrung/futter.htm
    savannahcats.de/katzenernaehrung.html
    blaue-samtpfote.de/barf/barf.html


    Hochwertiges Nass- und Trockenfutter kann u. a. in den folgenden Onlineshops erworben werden:

    Sandras Tieroase
    Pfotino
    Floyds Pfotenshop

    Buchtipps

    - Wegweiser Katzenfutter - Artgerechte Nahrung für den Stubentiger (Lena Landwerth) ISBN-10: 3840440106
    - Katzen würden Mäuse kaufen - Schwarzbuch Tierfutter (Hans-Ulrich Grimm)
    ISBN-10: 3453600975
    - Katzen gesund ernähren (Dr. med. vet. Michael Streicher)
    ISBN-10: 3833826789
    Liebe Grüße Hexenmieze mit Hexe, Emma, Mauri, Betsy, Romy, Susi, Oskar und den Wassertieren