Barf oder hochwertiges Feuchtfutter

      Barf oder hochwertiges Feuchtfutter

      Hallo an alle,

      ich habe hier schon lange mitgelesen und mir schon viele Tips zu meinen "Viechern" geholt. Klasse Forum, macht Spaß hier zu lesen.

      Wie ich gelesen habe sind auch einige Barfer hier bei, und nun erhoffe ich mir evtl ein paar Ratschläge für mein Problem, was eigentlich gar kein Problem ist.

      Vorab zu meinem Wauzi.

      Ich habe einen fast 8 Monate alten Tervueren-Mix. Nachdem teddy-Bärchi zu uns kam, habe ich lange vor dem PC gesessen um "das beste Hundefutter" zu finden. Immer wieder bin ich dabei aufs Barfen gestoßen.
      Na ja Ende vom Lied, seid gut 2 Monaten wird unser Hund roh gefüttert.
      Einen Ernährungsplan habe ich mir mithilfe einer Tierheilpraktikerin erstellt.
      Nun sind wir nur noch dabei herauszufinden, was ihm schmeckt und bekommt und was nicht. Auf alle Fälle ist der Napf immer wie geleckt und bei der Vorbereitung habe ich einen mich anhimmelnden Hund in der Nähe.
      Nun zu meinem Problem.
      Ich habe immer irgendwie das Gefühl, dem Hund fehlt etwas, etwas ist falsch oder das Barfen ist doch nicht das richtige.
      Beispiel.
      Seit einiger Zeit atmet er manchmal schnell und hechelt öfter. Eigentlich kein Wunder, denn wir hatten bis gestern hier über 30 Grad. Ab und an ist er einfach schlapp und müde. Gut solche Sachen kennen wir als Mensch ja auch.
      Ich war vorige Woche mit ihm beim TA. Einfach nur so zum nachschauen. Herz und Lunge sind ok. Gewicht ist Optimal, Zähne sind klasse, Fell glänzt.
      Trotzdem habe ich noch immer das Gefühl, bei jeder Kleinigkeit, dass liegt am Futter. Ich habe teilweise Angst, etwas falsch zu machen, ihn mit irgendetwas über- oder unterzuversorgen.
      Nun habe ich das Netz nach verschieden Hundefuttersorten abgesucht, habe Zooläden abgeklappert, aber finde kein Futter, welches irgendwie meinen, bzw den Bedürfnissen des Hundes entspricht. Tief im Innersten bin ich überzeugt davon, das die Rohernährung am artgerechtesten ist. Aber es kommen immer wieder Zweifel, ob das alles so richtig ist, denn die jahrelangen Vorurteile gegenüber Rohfütterung haben sich doch irgendwo festgesetzt.
      Ach ja, es ist nicht mein erster Hund, unsere alte Hundedame ist mit dem herkömmlichen Hundefutter 15 Jahre alt geworden. Allerdings überlege ich mir jetzt im Nachhinein ob einige Sachen die bei ihr vorkamen nicht einfach auf das "falsche Futter" zurück zu führen sind.
      Sorry ist doch ein Roman geworden, wollte ich eigentlich gar nicht, aber vielleicht kann mir jemand meine Zweifel nehmen, oder es erging andern genauso und ich bekomme Ratschläge ob und wenn ja wann sich die Zweifel geben.
      Auf alle Fälle schon mal im Voraus lieben Dank für Antworten.
      rübezahl
      Hallo Rübezahl,

      ich denke, dass es irgendwie "normal" ist, ein ungutes Gefühl zu haben, wenn man lange Jahre Erfahrungen mit guten Fertigfuttersorten gemacht hat und dann auf einmal selbst die Verantwortung für Wautzis Napfinhalt in die Hand nimmt. Genau dieses ungute Gefühl nutzen viele Hersteller, verunglimpfen das Barfen, lüllen Hundehalter ein in eine Wolke der "heilen Fertigfutterwelt"...

      Du schreibst ja selbst, dass du tief im Inneren überzeugt bist vom Barfen. Darf ich mal ganz offen fragen, was du selber isst? Jeden Tag was fettiges von der Frittenranch, schlechtes Kantinenessen oder gar was aus der Burgerbude? Oder kochst du, schmierst Stullen und hast dann und wann frisches Obst und Gemüse im Haus?

      Wenn auf dich der zweite Abschnitt meiner Frage zutrifft, dann sollte es dir in ein paar Wochen richtig gut mit dem Barfen gehen. Denn du schaffts es dich und ggf. auch deine Lieben gut und ausgewogen zu ernähren. Berechnest du für dich Vitaminversorgung und Mineralstoffangebot? Nein? Das musst du auch für deinen Hund nicht tun.

      Du schreibst, dass er in tollem Gesundheitszustand ist. Gut - er hechelt...da kann ich dir aus meiner Erfahrung berichten, dass ich mal ähnliche Befürchtungen hatte, wie du. Mein verstorbener Althund neigte zu sehr "ruhiger" Wärmeregulation. Meine jetzigen Weibsen hecheln mit weit aufgerissenem Fang und weit herausschlabbernder Zunge :eek: . Ich musste lernen, dass die Heftigkeit der Wärmeregulierung wohl individuell ist, vielleicht auch rassespezifisch. Inzwischen sind meine nach Belastung stark hechelnden Weiber zur Normalität geworden. Ich mache mir eher Sorgen, wenn sie in typischen Situationen wenig hecheln. Meist ist das gerade bei meiner chronisch lungenkranken Fox ein Indiz dafür, dass mal wieder etwas nicht stimmt.

      Fox ist zum Beispiel auch nennenswert, um die positiven Eigenschaften des Barfens hervorzuheben. Sie hat in ihrem Leben schon viel durchstehen müssen. Die Maus lag oft in Narkose, wurde mit allerlei "Folterutensilien" untersucht, bekam ein halbes Jahr am Stück Antibiotika. Jedoch ist ihre Rekonvaleszenzzeit erstaunlich kurz. Beim Barfen kann ich gezielt das Füttern, was der Hund gerade braucht. Ich kann Kräuter ergänzen - und: ich füttere artgerecht und somit optimal. Ihr Organismus verausgabt sich nicht daran, unverdauliches Beiwerk durchzuschleusen, sondern kann jede Kalorie optimal nutzen.

      Du hast deine eigene Unsicherheit erkannt und einen THP für die Erstellung eines Futterplanes zur Seite gehabt. Das ist doch prima! Wozu noch das ungute Bauchgefühl? Du machst für deinen Hund doch alles absolut richtig!

      Wenn du magst, dann lade deinen Futterplan doch mal hoch. Hier sind so viele erfahrene Barfer, die sicherlich gerne nochmal drüber schauen und dir bestätigen, dass der THP an alles gedacht hat!

      Bleib mutig - deinem Hund zu Liebe!

      Tine


      Seelenhunde hat sie jemand genannt...
      ... jene Hunde, die es nur einmal gibt im Leben,
      die man begleiten durfte und die einen geführt haben auf andere Wege.
      Die wie ein Schatten waren und wie die Luft zum atmen...
      Danke für die rasche und aufmunternde Antwort.
      Ist schon richtig, ich ernähre mich und meine Familie auch nicht nur von Fast food und ähnlichem. Gemüse, Obst und Gesundes steht auch immer auf dem Speiseplan. Genauso wie es bei uns ab und zu mal ungesundes gibt, bekommt der Hund auch ab und zu mal Leckerli die eigentlich nicht sein sollten. :oops:
      Bei uns berechne ich auch nicht alles, und so viel an verschieden Ölen wie ich jetzt im Hause habe hatte ich früher nicht. Davon profitieren wir ja auch :biggrin:
      Es schmeckt ihm ja gut (abgesehen von Wild, das mag er nicht) er sieht klasse aus und ist soweit gesund. Irgendwie spielt aber einfach mein Kopf noch nicht mit, obwohl ich eigentlich der Meinung bin, das es das richtige ist.
      Aber dank des Mediums Internet wird man teilweise von zu viel Infos überflutet.
      Vielleicht kommt es auch daher, das der Teddy so ganz anders ist als die beiden Hunde die wir vorher hatten. Extrem lebhaft, agil und überneugierig.