Olympia in Peking

      Ich bin für einen Boykott.
      Natürlich ist es dumm für die Sportler, aber China hat Milliarden an Geldern in den den Ausbau der Städte für die Olympischen Spiele investiert, und auf diesen Kosten sollen sie sitzen bleiben.
      Von mir aus sollen die Sportler antreten, aber kein Zuschauer sollte sich eine Eintrittskarte kaufen, die Fernsehsender sollten keine Übertragungsrechte kaufen.
      Sollen die ihre Olympischen Spiele doch machen, aber auf eigene Kosten mit wirtschaftlichem Nachteil!
      Der Fackellauf soll nun in echt auch offiziell durch Tibet gehen. Ich fass es nicht! :eh:
      Für mich sind die Spiele gestorben. Ich werde mir nichts anschauen im TV. Schade nur für die Sportler. Das haben sie nicht verdient. :think:
      LG v. Sunny :cool:
      HAUPTSTADTKIND - DA KIEKSTE WA?
      Original von Sunny
      Schade nur für die Sportler. Das haben sie nicht verdient. :think:


      Eben. Daran denkt nur offensichtlich niemand ernsthaft. Denn das sind die Leute, die nun unter den politischen Differenzen leiden müssen, ebenso wie die Allgemeinheit der Chinesen. Wo bleibt denn da die vielgerühmte Solidarität? Manchmal komm ich einfach nicht mehr hinterher. :think: :silenced:
      "A reader lives a thousand lives before he dies.
      The man who never reads lives only one." (George R. R. Martin)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kobold“ ()

      Eben. Daran denkt nur offensichtlich niemand ernsthaft. Denn das sind die Leute, die nun unter den politischen Differenzen leiden müssen, ebenso wie die Allgemeinheit der Chinesen. Wo bleibt denn da die vielgerühmte Solidarität? Manchmal komm ich einfach nicht mehr hinterher. :think: :silenced:[/quote]

      Ich denke, das ist eine Frage der Prioritäten... und ich würde eindeutig Menschenrechte vor Sport setzen!! In solchen Fällen müssen Sportler halt vielleicht mal zurückstecken.... klar ist das für die ein Einschnitt, aber im Vergleich zu den vielen Toten.... die eindeutig bessere Wahl!!
      @VroniMahoni: ich bin auch für einen Boykott, aber hat vielleicht mal einer an die ganzen bauarbeiter gedacht, die dort unterschlimmsten Bedingungen arbeiten mussten?
      ich kenne die geschichte einer frau, deren mann dort gestorben ist (wie viele), als sie aber hinreiste um ihren mann das letzte mal zu sehen, war dieser schon verbrannt. Begründung: es war kein platz mehr in dem leichenhaus :evil:..

      ich bin für einen Boykott gewesen, klar, aber dieser hätte meiner Meinung nach schon früher stattfinden sollen!
      „Wer Tiere quält,
      ist unbeseelt
      und Gottes guter Geist ihm fehlt,
      mag noch so vornehm drein er schaun,
      man sollte niemals ihm vertraun.“

      Johann Wolfgang von Goethe
      Übrigens schaut schaut was ich in wikipedia gefunden habe:

      Erster Olympischer Fackellauf im Nationalsozialismus
      Gedenkstein an die Olympische Fackel 1936 am Grenzübergang Bahratal
      Gedenkstein an die Olympische Fackel 1936 am Grenzübergang Bahratal

      Zwar wurde schon bei den Olympischen Spielen der Neuzeit das erste Mal bei den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam ein Olympisches Feuer entzündet. Es gab jedoch weder einen Fackellauf vor der Eröffnungsfeier, noch wurde die Flamme von einer bekannten Person entzündet.

      Nach einer Idee von Carl Diem wurde der erste Fackellauf bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin unter Anweisung Joseph Goebbels’ von den Nationalsozialisten veranstaltet. Die Fackeln wurden vom Rüstungskonzern Krupp aus Holz und Metall in der Form eines Ölbaumblattes produziert. Nachdem die Flamme, das Olympische Feuer, im antiken Olympia durch einen Brennspiegel entzündet worden war, wurde sie über 3187 Kilometer von 3331 Läufern, die zusammen die Staffette bildeten, in zwölf Tagen und elf Nächten von Griechenland nach Berlin getragen. Der Fackellauf wurde von Leni Riefenstahl in dem Film „Olympia“ nachinszeniert.

      Proteste gab es in Jugoslawien und der Tschechoslowakei, die von Sicherheitskräften niedergeschlagen wurden. Dennoch gelang es Demonstranten in Prag die Fackel vorübergehend zu löschen. Bereits die Jugendorganisation der Kommunistischen Partei Griechenlands OKNE plante, allerdings ohne Erfolg, ein Durchkommen der olympischen Fackel nach Deutschland zu verhindern: „Alle Organisationen, durch deren Einflussgebiete die Flamme getragen werden sollte, wurden aufgerufen, sie auf griechischem Boden auszulöschen, und es wurde verkündet, dass die Organisation, der es gelänge, die Flamme auszulöschen, einen Preis erhalte.“ (Zitiert nach: OKNE 1922-1943, Verlag Synchroni Epochi - Odigitis, Athen 1989) [1].

      das ist doch schlimm, der fackellauf, eine erfindung der naz** ?
      tschuldigung, aber ich kann (und will es nicht ganz ausschreiben..
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      ist unbeseelt
      und Gottes guter Geist ihm fehlt,
      mag noch so vornehm drein er schaun,
      man sollte niemals ihm vertraun.“

      Johann Wolfgang von Goethe
      Seine Prioritäten mag jeder setzen wie er es für richtig hält. Ich für meinen Teil hab in einem Jahr China eine Menge lernen müssen (und dürfen) und ehrlich gesagt versteht und sieht man manche Dinge etwas anders.

      Hinrichtungen, Umerziehungslager, Umweltverschmutzung, Unterdrückung von Minderheiten, Kinderarbeit, Ausbeutung, Leid, Elend, Hunger, Dreck! - China steht hier an erster Stelle!! Wie oft hab ich geflucht, geschimpft, geheult und die Welt nicht mehr verstanden wenn ich manche Dinge gesehen und gehört habe.

      Fakt ist aber, dass China dabei ist, viele Dinge zu ändern. Aber das will hier niemand hören. Es ist eine offizielle Schulpflicht eingeführt worden, das hat logischerweise für die jüngeren Generationen eine höhere Bildung zur Folge - und wer im Ausland studiert hat, Fremdsprachen spricht und über seinen Tellerrand schauen kann, wird sein Leben in andere Bahnen lenken als es aktuell dort geschieht.

      Man kann nicht von einem Tag auf den anderen ein Regime komplett ändern. Wie soll denn jemand zur Einsicht kommen, der aus tiefster Überzeugung das Falsche tut? Man kann die Hoffnung auf kommende Generationen setzen und schauen, dass man China fördert und auf die Füße hilft. Dazu gehört auch die Ausrichtung der olympischen Spiele.

      Niemand kann in die Zukunft schauen. Ich bin trotzdem sicher, dass sich auf lange Sicht die Art, Menschen in China zu behandeln radikal ändern wird.

      Ich werd die Diskussion für mich jetzt auch beenden. Ich habe viele Dinge nicht glauben können bevor ich nach China kam - aber ich hatte dort einen Haufen Zeit um über manche Dinge nachzudenken und würde manch Einem nur zu gerne empfehlen, mal ein Land zu besuchen über das immer nur negativ gesprochen und geurteilt wird ohne sich näher mit der eigentlichen Problematik zu befassen.

      Vielleicht bin ich jetzt wieder oberböse gewesen, ist mir in dem Fall aber egal. Diese Zeit dort hat in meiner Seele Spuren hinterlassen und den tiefen Wunsch, manche Dinge mehr zu würdigen und auch die Gründe für unschöne Dinge zumindest in Ansätzen nachvollziehen zu können - selbst wenn sie einem persönlich zutiefst zuwider sind.

      China ist nicht Deutschland. Aber wenn man es so sieht, dürfte weder eine WM in Afrika stattfinden noch dürften die USA jemals wieder eine Sportveranstaltung ausrichten dürfen. Die richten lustigerweise auch hin und mischen sich in jeden Krieg ein, an dem sie in irgendeiner Weise profitieren können. Und das sind nur zwei Beispiele, die mir gerade spontan einfallen.
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