haben hunde anderes geruchsempfinden?

      haben hunde anderes geruchsempfinden?

      wir haben hier ja grad mal wieder mit extremer hitze zu kaempfen :drool:. da kommt man an seinen spaziergaengen öfters mal an stinkenden mülltonnen vorbei. und immer dort, wo ich mir die nase zuhalte um nicht aus den latschen zu kippen, macht cooper seine ausführlichsten schnüffelstopps.

      deshalb meine frage: wie riechen hunde, wie nehmen sie gerüche wahr? gibt es für sie überhaupt unterschiede wie bei uns, dass etwas gut riecht oder stinkt?
      Liebe Grüsse, simuco

      RE: haben hunde anderes geruchsempfinden?

      Hallo Simuco!l

      habe keine Ahnung, ob man so genau weiß, ob mancher Hund diesen und mancher jenen Gestank bevorzugt. Ich würde aber mal sagen, da Hunde genauso individuell sind wie iwr, ja!
      Hunde stehen auch auf ganz andere Gerüche wie wir. So nießen meine Hunde angewiedert, wenn mein Freund sich morgens Deo aufträgt. Diese "stinkenden" Partikel schweben durch die Luft, und das finden meine Hunde total wiederlich - ich übrigens auch, wesshalb der Deo-Verbreiter jetzt morgens in den Flur verbannt wird, oder ins Klo oder auf den Balkon.. oder am liebsten: Er macht das im Auto.
      Meine Hunde reagieren auch besonders angewiedert auf Rauch aller Art. Zigaretten-RAuch, Rauch vom Grill oder Abgase. So eine volle Nase davon bringt sie auch zum ausschnauben - besser rausniessen.
      Darum finde ich es nach wie vor eine Art der Tierquälerei, im Hause zu rauchen, wenn ein Tier dort lebt. Es kann nicht sagen: " Hey, DuDummkopf, mach mal deinen Stinkstängel aus". Menschen können sich dagegen wenigstens verwsuchen verbal zu wehren.
      Hunde meiden auch, wenn sie es nicht täglich aufgezwungen bekommen, total einparfümierte Personen.. ich finds auch wiederlich. Ich bin also mit meinen Hunden einer Meinung.

      Was manche Hunde zu mögen scheinen sind Verwesungsgerüche.. also Aas oder verottender Mist.. hehe. Da gibts Hunde, die wälzen sich total genüsslich drin. WArum das ein Hund macht: Dazu gibts viele verschiedene Theorien.

      DAss ein Hund um einiges besser riecht, als ein Mensch, ist allgemein bekannt - ich möchte also nicht wissen, wie es für den Hund ist, wenn er an einem menschlichen Kothaufen riecht.
      Meine Hunde haben menschlichen Kot zum fressen gern.. alles andere lassen sie links liegen... ähh. aber bei Menschenkot werden sie zur Ekel-Bestie.

      Müll riecht für einen Hund, schätze ich mal, einfach total interessant. Der Hund riecht die partikelhaften ESsensreste die eventuell noch an Dosen etc. kleben. Für den Hund muss sich am Müll eine wahre GEruchslandschaft entfalten - wenn Hunde sprechen könnten, wüsste nwir immer genau, was unsere Nachbarn so gegessen,. was sie alles benutzt haben.

      Auch könnte Dein Hund Dir sagen, wenn Dein Freund nach Hause kommt, ob er bei einer anderen Frau war, wie alt sie war, ob sie gesund oder krank ist.. .etc. Ich stelle mir die Geruchswelten von Hunden sehr interessant vor. Wobei ich meine,. nicht jede Hundenase ist gleich gut.
      Thorin ist ein wahrer Nasenhund. Er benutzt seine Nase viel intensiver als Talba, die auch gerne mal die Augen zu benutzten scheint (vielleicht der Windhund in ihr?)

      Ich würde jedenfalls gerne mal für einen Tag tauschen - aber das bleibt sowas wie ein nie erfüllbarer Kindertraum.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Thora“ ()

      RE: haben hunde anderes geruchsempfinden?

      Hallo!


      Original von Thora
      Was manche Hunde zu mögen scheinen sind Verwesungsgerüche.. also Aas oder verottender Mist.. hehe. Da gibts Hunde, die wälzen sich total genüsslich drin. WArum das ein Hund macht: Dazu gibts viele verschiedene Theorien.

      Wieso verschiedene Theorien?
      Für Hunde ist Aas fressbar, bekömmlich.
      Und Aas ist oft das, was sie in Notzeiten überhaupt bekommen können.
      Also ist es ein Vorteil, wenn sie bei Aas nicht gerade angewidert die Nase rümpfen.

      Wenn wir ein gegrilltes Hähnchen oder frische Brötchen riechen, dann finden wir das ja auch lecker und riechen vielleicht auch voll in die Brötchentüte hinein! :zustimm:


      Original von Thora
      Auch könnte Dein Hund Dir sagen, wenn Dein Freund nach Hause kommt, ob er bei einer anderen Frau war, wie alt sie war, ob sie gesund oder krank ist.. .etc.

      Wenn Frauen den Geruchsinn von Hunden hätten, dann könnten sich die Männer das Fremdgehen erst recht sparen. :D


      Thallus.
      ja, dass waere ein tiefer schlag für die maennerwelt!!! :biggrin: :D :biggrin:

      das mit dem rauch ist bei cooper genauso. er niest sofort, wenn jemand in seiner naehe raucht. aber da nehmen wir dann zusammen reissaus. aber generell würde ich auch mal gern die nase mit meinem hund tauschen und wie ein staubsauger ner unsichtbaren spur auf der strasse folgen. ich finds immer total spannend, ihn draussen zu beobachten.

      aber nochmal zum müll: das heisst dann praktisch, dass der hund viel "feiner" riecht und die unterschiedlichen düfte noch voneinander unterscheiden kann und so immer was angenehmes in dem gestank riechen wird?
      Liebe Grüsse, simuco
      Mh, Hunde mögen Gestank. Für sie scheint Gestank in unserem Sinne kein Gestank zu sein. Das was wir gut finden, z.B. Parfüm, finden Hunde nicht so dolle.
      Ordentliches Aas finden Hunde super lecker.
      Hunde riechen also nicht nur viel besser wie wir, sie empfinden auch andere Dinge als Gut-Riechend.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Hier mal ein kleiner Exkurs zum Thema Hundenase und ihre Fähigkeiten im Vergleich zu uns geruchsblinden Menschen:

      Fakten:
      Die Anzahl der Riechzellen wird - je nach Quelle- beim Menschen mit 10-30 Mio. angegeben.

      Beim Hund sollen es ca. 230 Mio. Riechzellen sein (wobei diese Angaben von der Größe der Hunde abhängen). Die Geruchsempfindlichkeit des Hundes ist - je nach Stoff- bis zu 10 Mio. mal höher als beim Menschen. Die Differenzierungsfähigkeit von Duftstoffen ist beim Hund etwa um den Faktor -1000- besser als beim Mensch. Dieses ist nicht nur durch die Anzahl der Rezeptoren, sondern hauptsächlich durch die Art der Verschaltung verursacht.

      Hunde haben die Fähigkeit einen bestimmten spezifischen Geruch in einer Umgebung mit vielen anderen Gerüchen ausfindig zu machen. Dies wird allgemein als Geruchsunterscheidung bezeichnet.
      Zu den "technischen Daten" Anschaulicheres aus der Praxis:

      -> Mein Hund - niemals auf Nasenspiele geschult - findet einen Stein, den ich über einige Meter auf einen meterhohen Haufen gleich großer Steine geworfen habe. Über die Kuppe drüber geworfen, damit er nicht SIEHT, wo der Stein landet, pickt er ihn teils zielsicher, als wäre er rot eingefärbt worden, heraus. Wobei ich selbst den Stein nur für wenige Sekunden (2-3, zum Werfen eben) zwischen zwei - vielleicht vorher sogar in einer Pfütze frisch gewaschenen Fingern - gehalten habe. Auch VORHER zeige ich ihm den Stein nicht, sondern halte ihn vom Hund abgewandt hinter der Hand verborgen. Er kann sich also keinerlei optische Merkmale einprägen, die Größe nur zwischen haselnuss- und faustgroß abschätzen.

      -> Hunde können die Spur einer, mit dem Auto fahrenden Person (ohne dass sie sich geruchlich an die Ausdünstungen des Auto halten!) nach 32(!) Tagen über kilometerweite Strecken verfolgen ("Car-Trail").

      -> Trailing-Hunde können bereits vier Monate alte Spuren, die eine Person quer durch eine Großstadt hinterlassen hat, rekonstruieren und dem Führer anzeigen.
      -> Hunde können die Spur einer, mit dem Auto fahrenden Person (ohne dass sie sich geruchlich an die Ausdünstungen des Auto halten!) nach 32(!) Tagen über kilometerweite Strecken verfolgen ("Car-Trail").

      -> Trailing-Hunde können bereits vier Monate alte Spuren, die eine Person quer durch eine Großstadt hinterlassen hat, rekonstruieren und dem Führer anzeigen.


      Das sind sehr schöne und gute Beispiele die durch die Medien und Foren geistern um zu verdeutlichen was eine Hundenase wirklich leisten kann, aber und das nur als "warnende" Anmerkung, es sind absolute Einzelfälle bei denen "perfekte" Umweltbedingungen dafür gesorgt haben das es so funktioniert hat, sie lassen sich nicht einfach so beliebig wiederholen.


      Grüße
      Lorana
      Nun, ich würde Berichte, die von der Autorin selbst als durch Polizeiprotokolle belegt, da Bestandteil polizeilicher Ermittlungsarbeit, beschrieben werden, nicht unbedingt als "Beispiele, die durch Medien und Foren geistern" abkanzeln. Wiederholbarkeit IST gegeben - wenn auch sicher nicht durch jeden Hund. Gerade diese Extremform zeigt aber gut auf, was alles möglich ist. Und wenn Du irgendwo veranschaulichen möchtest, wie schnell der Mensch laufen kann, ziehst Du auch nicht einen Querschnittsgelähmten als Beispiel heran, sondern suchst Dir einen Rekordhalter einer Laufdisziplin heraus. Der ebenfalls eine Leistung erbringt, die nicht JEDER Mensch zu JEDER Zeit erbringen kann - die aber eben durchaus die Fähigkeiten des Menschen eingrenzt und veranschaulicht.
      Original von age
      Nun, ich würde Berichte, die von der Autorin selbst als durch Polizeiprotokolle belegt, da Bestandteil polizeilicher Ermittlungsarbeit, beschrieben werden, nicht unbedingt als "Beispiele, die durch Medien und Foren geistern" abkanzeln. Wiederholbarkeit IST gegeben - wenn auch sicher nicht durch jeden Hund. Gerade diese Extremform zeigt aber gut auf, was alles möglich ist. Und wenn Du irgendwo veranschaulichen möchtest, wie schnell der Mensch laufen kann, ziehst Du auch nicht einen Querschnittsgelähmten als Beispiel heran, sondern suchst Dir einen Rekordhalter einer Laufdisziplin heraus. Der ebenfalls eine Leistung erbringt, die nicht JEDER Mensch zu JEDER Zeit erbringen kann - die aber eben durchaus die Fähigkeiten des Menschen eingrenzt und veranschaulicht.


      Was ist dein Problem? Ich hab gesagt es sind gute Beispiele um die Grenzen des Machbaren aufzuzeigen und lediglich darauf hingewiesen dass man das nicht als den Standart auffassen darf, sondern es Ausnahmefälle sind bei denen die Bedingungen entsprechend waren.
      Damit ein solcher Trail wiederholt werden kann kommt es nicht in erster Linie auf den Hund an, sondern viel mehr auf den Stand seiner Ausbildung, die Qualität und Ausbildung des HF und vor allem auf die Umweltbedingungen denn die bestimmen einzig und allein wie die Intensität und Qualität des Trails ist.

      By the Way, ich kenne die Quellen dieser Aussagen, das ändert aber nichts daran das sie als gern genommene Beispiele durch die Foren geistern. Und damit der professionellen Trailergemeinde jede Menge Probleme bescheren, weil Laien wie Angehörige, Polizisten, und sonstige Einsatzkräfte sich auf solche Beispiele als den Standart des Machbaren stützen und nicht verstehen können warum das nun in einem anderen Fall XY nicht so funktioniert hat.


      Grüße
      Lorana