Hilfe! Wildes Mäusebaby aufziehen?

      Hilfe! Wildes Mäusebaby aufziehen?

      Ich brauche ganz dringend Hilfe: Man hat mir heute mittag ein Mäusebaby, dessen Mutter überfahren worden ist, in die Hand gedrückt. Ich habe es jetzt zu Hause. Es macht einen recht stabilen Eindruck, Fell ist schon vorhanden, die Augen sind aber noch geschlossen. was muss ich alles tun, um dem kleinen Wesen eine Lebenschance geben zu können? Hab ihm schon ein wenig Milch, gemischt mit Sahne gegeben und außerdem ein warmes Plätzchen.

      also bisher schlägt sich das kleine tierchen ganz gut. ich habe es die ganze zeit bei mir. es liegt mit etas weichem toilettenpapier in meiner handfläche, so dass es es warm hat. und ich gebe ihm immer wieder milch, aber nun schläft es.
      hab mich eben mal bei diebrain umgeschaut, um mich über aufzucht im allgemeinen zu erkunden. danach scheint mir der klein reacker etwa eine woche halt zu sein. er tapst ein wenig umher, hat fast die letzten fellspitzen verloren, die augen sind jedoch geschlossen.
      heute abend, werde ich ihm dann, weil ich kerne wärmelampe habe, eine pet-flasche mit warmen wasser mit in sein nest geben, damit er es warm hat.
      ich hoffe, er schafft es. ...aus irgendwelchen gründen glaube ich, dass es ein er ist! ;)

      LG
      Ische
      oh elec, ich danke dir! :hug:

      hab natürlich direkt schon was falsch gemacht! man soll so kleinen tieren niemals normale kuhmilch verwenden! ah :doh: aber wenigstens hat er etwas zu sich genommen. ich werde gleich zur apotheke fahren und eine spritze holen, um ihn damit besser füttern zu können. und ich brauche eine andere milch. also los geht´s, kleines findelkind! das wird ne üble nacht! man soll die kleinen alle zwei bis drei stunden füttern! :oops:
      Für alles, die es interessiert:
      Das kleine Mäusebaby hat die erste Nacht gut überstanden. :dance: Ich dagegen hab Ränder unter den Augen! :wink: Ich bin alle zweieinhalb Stunden augestanden, um das Kleine zu füttern und ihm ne neue Wärmflasche zu machen. Der Racker ist heute morgen auffällig munter und sucht regelrecht den Kontakt mit zu meiner Hand. Man könnte sich glatt verlieben!
      Ansonsten sind ihm nun die letzten Haarspitzen ausgefallen. Ich geh davon aus, dass er in den nächsten ein zwei Tagen seine Augen öffnet.
      Die Babymilch in Kombination mit Fencheltee scheint ihm gut zu bekommen, seine Verdauung funktioniert. Er frisst auch ganz gut, so circa 0,5-0,7ml. Die Technik mit der Spritze (die ich übrigens umsonst von der freundlichen Apothekerin bekommen habe :clap:) funktioniert ganz gut. Das einzige was fehlt, ist ein Schlabberlätzchen in Mäusegröße! :wink: Und das anschließende Bäuchlein massieren genießt er richtig.
      Ich werde ihn heute wohl mit in die Uni mitnehmen müssen, denn sonst könnte ich ihn nicht regelmäßig füttern. Ich mach mich schon auf Kommentare bereit.
      Hi,..

      herje,... ich würde nicht mal gesunde Mäuse mit in die Uni nehmen,... was für ein massiver Stress und das bei der Hitze.

      aber egal: ich würde mich mal an einen guten TA wenden,... Wildmäuse sind alle artgeschützt, und Wildtiere müssen kostenlos behandelt werden,... dort gibt es auch spezielle Aufbauprodukte und Aufzugsmilch.

      grüße
      nympha
      Tja, ich weiß, dass es für den armen Stress ist, wenn ich ihn mit dort hin schleppe. Aber ich kann es nicht ändern. Ich kann doch deswegen nicht blau machen. Aber zu unser beider Beruhigung habe ich in der nächsten Woche frei, d.h. ich kann ihn dann in aller Ruhe zu Hause versorgen.
      Ich muss allerdings sagen, dass mir der Kleine unheimlich leid tut. Jetzt wächst er ganz alleine, ohne Mutter und Geschwister auf. Ich hab da zwar noch fünf Mäusemädels in einem anderen Käfig sitzen, aber ich werde mich hüten ihn mit denen bekannt zu machen. Er würde doch mit Sicherheit gefressen. Tja, nun versuche ich ihm so viel Aufmerksamkeit wie möglich zukommen zu lassen. Natürlich hat man an der Uni teilweise Witze über mich gemacht, dass ich mit ner kleinen Schachtel durch die Gegend geflitzt bin, oder wenn ich zwischen den Seminaren da saß und dem Kleinen die "Flasche" gab. Viele ekeln sich auch vor dem Tier. Aber die meisten reagieren doch mit "oh, wie süüüüüß"! Sicher, süß ist er, aber so allein. Er hat´s echt nicht leicht.
      Hallo,
      ich frage mich, ob etwas dagegen spricht, wenn ich hier in diesem Thread so eine Art Tagebuch über die Aufzucht unseres kleinen Feivels schreibe? :think: Maikatze?

      Ich bin heilfroh, dass Feivel (so haben wir ihn genannt, nachdem wir nach einem Findelkind aus Filmen und Geschichten gesucht hatten) bisher einen so stabilen Eindruck macht. Er frisst wirklich gut. Es ist zwar immer ein kleines Drama ihm per Spritze die Milch einzuflößen, aber er nimmt sie gut an.

      Mittlerweile haben sich sogar schon kleine Rituale ergeben: Bevor gefüttert wird, wird erst ein wenig geschmust. Ich streichel ihm mit dem Finger oder einem Wattestäbchen sanft übers Fell, so dass er den Eindruck gewinnt, seine Mutter schlecke ihn ab. Er putzt dann auch gleich immer mit - sich selbst (soweit er schon kann) und auch mich! Es dauert nicht lange und er versucht irgendwo an meinen Händen zu nuckeln, dann reiche ich ihm auch schon die Spritze. Er kann richtig ungeduldig werden, wenn die Milch nicht schnell genug aus der Öffnung fließt. Er zappelt und strampelt wie ein Großer, und wenn man dann nicht aufpasst, macht er einen Satz :eek: und man könnte ihn verlieren. Ist bisher aber zum Glück noch nicht geschehen. Anschließend an die Fütterung wird sich wieder geputzt, denn wie bereits erwähnt, hat er es dann so richtig nötig. :wink: Er genießt es vor allem sich das Mäulchen "umschlecken" zu lassen. Und zum Schluß tupfe ich ihm dann mit einem Wattestäbchen den After ab, damit er den Urin bzw. sein größeres Geschäft los wird. Das klappt auch ganz gut. Der Kot war zunächst ein wenig gelblich breiig, wie menschlichen Babys eben, aber so langsam gewinnt er an brauner Farbe. Meitens ist er nach der Prozedur fix und fertig und schläft mir auf der Hand ein. :gähn:Ich behalte ihn zunächst auch dort, mache ihm während dessen eine neue Wärmfläsche und lege ihn anschließend zurück in sein Nest.







      Grüße an alle
      Ische
      Hallo Ische,
      ich hatte mal so ein ähnliches problem. Unzwar bringt mir meine Katze mal öffters Mäuse nach hause, aber nich tot sondern lebendig. Letzen Sommer war die Maus relativ klein und ich wollte sie nicht einfach wie die großen wieder raus aufs Feld setzen.
      Ich dachte zuerst die kleine Maus stirbt aber ich habt sie dann in einen Käfig mit Heu und Futter gesetzt. Nach einer zeit stelle sich raus das die kleine Maus ein er sei und ist innerhalb einiger Wochen wahnsinnig gewachsen und dick geworden :wink:
      das risiko eingehen und den kleinen behalten wollte ich nicht deswegen hab ich ihn an einem Abend wieder laufen lassen. Er rannte auch wie vom Blitz getroffen aus dem Käfig raus :biggrin:


      schön Gruß :cool:


      PS: hab grad die Bilder gesehen, so klein war meine Maus nicht aber ich hoffe das du die kleine weiter aufpäppeln kannst :zustimm:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Micky2000“ ()

      Hi,
      tja, die Frage um das Auswildern beschäftigt mich auch schon. Noch ist er zu kleine dafür, aber was mach ich, wenn er groß genug ist? Mal abgesehen davon, dass ich ihn lieb gewonnen hab: Er ist ja nun mal ein wildes Tier, da wäre es sicherlich sinnvoll ihn nach der Aufpäppelphase frei zu lassen. Die Frage ist nur, ob er die Futtersuche allein hinbekommen wird, denn er hat ja kein Vorbild so allein wie er ist. Ich finde, das ist sehr schwer zu entscheiden. Da bitte ich nunbedingt um Rat! (Aufruf an alle!)
      Lieben Gruß
      Ische
      Naja wenn er noch so klein ist, warum gehst du dann nicht mal zum TA und fragst ob er Krankheiten hat oder so. Und wenn nich könntest du ihn ja behalten, Mäuse sind ja eh nicht wirklich Tiere zum streicheln und beißen können auch normale Mäuse.
      Aber ich weiß nicht ob man das jetz so einfach machen kann.
      Mal schauen was die anderen dazu sagen :wink:
      Hallo!

      Eine wilde Maus darf man garnicht behalten.Einzige Ausnahme wär wohl,wenn die Maus draußen nicht mehr überleben könnte.Normalerweise kann man die dann auswildern aber ich hab grad spontan keinen geeigneten Link dazu gefunden.Ich denke Nympha kann da eher was zu sagen :whistle:

      Warst du mit ihm eigentlich mal beim Arzt wegen Parasiten oder anderen Dingen?Nicht das du dir was in deine eigene Gruppe einschleppst.

      liebe Grüße
      elec
      Unser Unwissen erobert immer weitere Welten
      Hallohallo!
      Man, Kinder, bin ich happy! :biggrin: Ich war heute mit dem Kleinen beim TA, der Feivel tatsächlich umsonst behandelt hat. Ich war da ja zugegebenermaßen zunächst etwas skeptisch, aber es gibt ja noch gute Menschen. Der TA war über den Zustand von dem Kleinen ganz beigesitert und fragte mich, was ich ihm denn so gebe und wo ich diese Informationen herhabe. Ich habe ihm dann die besagte Internetadresse (von Elec - noch mal Danke) genannt. Er meinte zu mir, da der Kurze so gut auf die Fütterung reagiert, könnte ich die Methode weiterhin anwenden. Auch bin ich ganz froh darüber, dass er keine Parasiten, Flöhe oder ähnliches feststellen konnte; das ist auch der Grund, warum wir den anderen Thread quasi beenden können. Ach ja, und für alle die es interessiert: es handelt sich tatsächlich um eine Waldmaus. In zwei bis drei Tagen sollte sie laut TA die Augen öffnen.
      Es bleibt also erst einmal spannend.

      Mir wäre es lieb, wenn wir die Auswilderungsgeschichte weiter dikutieren könnten. Ich habe mich heute mal bei kleine-Tiere-online.de erkundigt, was das angeht und die empfehlen das natürlich. Allerdings muss man dazu einige beachten, wie naturgetreue Umgebung oder nicht zu viel menschlichen Kontakt. Es ist bestimmt nicht einfach. Außerdem macht mir die Vorstellung zu schaffe, sich so lange um ihn bemüht zu haben und dann wird er von dem nächsten Greifvogel gefressen. Das ist zwar der Lauf der Natur, aber ziemich bitter, wenn man sich einmal an so ein gewöhnt hat.

      Der Link zum Thema asuwildern von Mäusen lautet übrigens: kleine-tiere-online.de/53.htm

      Lieben Gruß
      Ische
      Hallo!

      Danke,den hab ich irgendwie nicht gefunden.Also wenn die Möglichkeit besteht ist auswildern das was gemacht werden muss.Wär für den Kleinen auch nicht so toll als Wildtier in einem Käfig zu hausen,weil man niemals den Platz geben könnte den er braucht.

      Mich würde das schon interessieren,wie er sich die nächsten Tage entwickelt.Also so gesehen kann der Thread auch noch aufbleiben :D

      liebe Grüße
      elec
      Unser Unwissen erobert immer weitere Welten
      Hallöle,
      Feivel ist heute umgezogen. Bis dato hater in einem breiten Eimer gahaust, den ich mit etwas Streu, Heu und seiner Wärmflasche ausgestattet hatte. Nun aber hat er einen richtigen Käfig mit einer Deluxe-Ausstattung bekommen. Damit er wenigstens etwas naturnaher wohnen kann, habe ich den Käfig (ein Holzkasten mit frontaler Plexiglasscheibe) mit Steinen, Moos, Rinde etc ausgestattet. Das einzige was noch fehlt, wäre eine ordentliche Wurzel, aber die werde ich ihm auch noch besorgen. Zudem habe ich das erste Festfutter quer durch den Käfig gestreut. Vermutlich wird er es noch nicht anrühren, aber ich kann nicht genau sagen, wann er das erste Mal Lust hat probeweiser an etwas zu knabbern.

      Ansonsten geht es dem Kleinen weiterhin gut. Seit gestern Abend verdrückt er auch schon mehr Milch als noch vor drei Tagen. Nun sind es circa 0,8ml. Er hat auch schon den Dreh mit der Spritze raus: mittlerweile ist er dazu übergegangen wie eine Vogelbaby mit offenem Mäulchen in Wartestellung zu gehen bis der kleine Schlauch der Spritze ansetzt. Und wenn die einmal sitzt, dann nuckelt er mit großer Gier.

      Gruß an alle
      Ische
      Sehr interessant: Habe gerade mach Feivel gesehen und suchte ihn vergeblich im Heu an seiner Wärmflasche. :eh: Wo ist er? Ich habe ihn gefunden, ins Moos gekuschelt und zwischen den Steinen versteckt! Da merkt man halt doch, dass es ein wildes Tier ist und er sich lieber in der Natur aufhält.
      :cry: Feivel ist gerade gestorben.

      Ich versteh es nicht. Er hat heute so gut gegefuttert, war agil. Eben hol ich ihn zu einer weitren Fütterung aus seinem Nest und er war ganz anders. Normalerweise sprang er kurz vor jeder anstehenden Fütterung ungeduldig im Nest umher, dieses Mal war es nicht so. Es scheint mir so, als habe er Probleme mit dem Unterleib gehabt. So bald ich ihn abtupfte, damit er Urin und Kot loswird, fiepte er. Ich massierte ihm den Bauch und tupfte noch einmal, da kam sogar ein wenig Blut mit dem Kot. Er hatte seine Hinterbeine ganz nah an den Körper verkrampft und wollte nichts zu sich nehmen. Und als mir das nicht mehr ansehen konnte und zum TA wollte, spürte ich plötzlich seinen Herzschlag nicht mehr. Ich fühl mich so mies, was hab ich nur falsch gemacht? :oops:
      Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Und es ist halt doch etwas anderes, wenn man als wildes Tier von einem Menschen gepflegt wird. Es ist halt nicht die Mama. Naja. Ich dachte nach fast fünf Tagen, wäre er aus dem gröbsten raus und könnte es tatsächlich schaffen. Die Mühe war es wert. Ob ich so etwas noch einmal machen würde, weiß ich nicht. Man geht halt doch ein bißchen emotional an die Sache, weil so kleine Wesen einfach hilflos und bemitleidenswert sind.

      Ich danke euch dreien für eure Tips und Ratschläge und wende mich nun meinen fünf anderen Mäusedamen zu. Die sind zum Glück schon groß und gesund.

      Lieben Gruß
      Ische