Ende der Zechen 2012.... was denkt ihr??

      Ende der Zechen 2012.... was denkt ihr??

      Hallo ihr alle

      so, bestimmt habt ihr alle mitbekommen, das Herr Rütgers im Jahre 2012 den Kohleabbau still legen will...
      Gestern war ja die große Demo in Düsseldorf....

      Was haltet ihr den von der Stilllegung?
      Würde mich mal interessieren?

      Da ich, bzw. meine Familie direkt betroffen sind demonstrieren wir mit dagegen..

      Mein Schwiegervater und mein Freund waren gestern auch mit in Düsseldorf.

      Mein Schwiegervater arbeitet in einer höheren Position im Büro auf einer Zeche und mein Freund hat nach beendetem Studium eigentlich auch schon einen festen Job auf der gleichen Zeche...
      (VItamin B halt :wink:)

      aber es geht ja um noch viel mehr arbeitsplätze...

      daher würde mich eure meinung mal interessieren...


      lg puschel
      :dance: :clap: :dance: :clap:

      RE: Ende der Zechen 2012.... was denkt ihr??

      Es geht ja darum, dass eigene Kohle viel zu teuer abgebaut wird. Der Verkaufspreis liegt viel niedriger, sonst würde man drauf sitzen bleiben. Ergo muß der Staat jede Menge zubuttern u. das rentiert sich nunmal nicht. Es wird ja auch nicht mehr so viel Kohle gebraucht u. da könnte man ja billig importieren.
      Ich wär schon dafür aber nur, wenn die Kumpel u. Mitarbeiter eine Alternative aufgezeigt bekämen. Schwierig. :think:
      LG v. Sunny :cool:
      HAUPTSTADTKIND - DA KIEKSTE WA?
      Wenn es um Arbeitsplätze geht, ist es immer eine schwierige Situation - aber wie Sunny schon schreibt, sind die Unkosten zu hoch und können mit der Kohle nicht verdient werden...
      "Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde"
      (Autorin unbekannt)


      Petra und ihre Kuscheltiger



      Wenn ich im Forum bin, bin ich im Forum - wenn nicht, denn nicht :D
      Ich denk auch mal daran, daß es irgendwann eh keine Kohle mehr geben wird und dann müßen die Zechen sowieso geschlossen werden. Also früher oder später wird man vor dem AUS stehen...

      Ich finde es auch nicht schlecht, mal in erneuerbare Energie zu investieren, da gibt es meiner Meinung nach viel zu wenig ...

      Und die Kumpel könnte man theoretisch jetzt schon mit Forbildungen oder so auf einen neuen Job/ Wirkungsfeld vorbereiten (also für zB Solartechnik, Windkraft etc)

      Heut morgen kam im Radio, daß in 50 Jahren die Natur nicht mehr mitspielt, wie sie es heute noch tut und da wird es eigentlich höchste Eisenbahn, die Notbremse zu ziehen und nicht sagen, der Zug ist eh schon abgefahren...

      Wenn ich hier durchst Tagewerk fahre, was da immer für ein Qualm aus den Schornsteinen kommt und was der Natur so an Land weggenommen wird.....und das ist hier noch eine "kleine" Fläche....
      :dance: :cool:
      Original von bianca1
      Und die Kumpel könnte man theoretisch jetzt schon mit Forbildungen oder so auf einen neuen Job/ Wirkungsfeld vorbereiten (also für zB Solartechnik, Windkraft etc)


      Das ist ja ganz gut angedacht, aber was machste mit den etwas älteren Semestern? (So um die 50?) Für die wirds echt hart! :confused:
      LG v. Sunny :cool:
      HAUPTSTADTKIND - DA KIEKSTE WA?
      Original von tanja83
      Weil man mit 50 nicht mehr die Aufnahmekapazität hat, wie mit 20.


      Wer behauptet das
      Das wage ich aber stark zu bezweifeln, ich habe mit über 50 noch Exel dazugelernt und nicht in einem Kurs, sondern direkt auf meinem Arbeitsplatz bin ich ins kalte Wasser geworfen worden und alles was das Internet betriffe musste ich dann auch iregendwie und irgendwo noch lernen und unser Buchhaltungsprogramm wurde auch schon zweimal erneuert und man musste umlernen und jetzt bin ich 60 und sage mir .....Du wirst so alt wie eine Kuh und Du lernst immer noch dazu.
      besucht mich einfach auf meine hompage, dort steht alles über die Sandy und die bekloppte Oma :lol: und viele dumme Sprüche
      Original von Waltraud Öngel
      und jetzt bin ich 60 und sage mir .....Du wirst so alt wie eine Kuh und Du lernst immer noch dazu.


      Klar lernt man dazu, aber komplett um?
      Solch Aus- bzw. Weiterbildung dauert um die 2-3 Jahre.
      Nun, Dir trau ich das zu, aber sonst? Also ich persönlich würde eine neue Ausbildung niemanden über 50 zumuten. Anlernen ist eine andere Geschichte. Das kann jeder.
      LG v. Sunny :cool:
      HAUPTSTADTKIND - DA KIEKSTE WA?
      @Danke Sunny das Du mir sowas zutraust. glaube mir ich kennen genug in meiner Genration die total neu umlernen mussten.
      Gewiss ist das ein sehr schwerer Weg und nicht jeder schafft es aber wer die Flinte nicht ins Korn wirft der schafft das, einige musste sich total umschulen lassen. Ich denke aber wer selber immer im berufsleben stand für den ist das leichter als jemand der jahrelang draussen war und dann wieder einsteigen muss.
      Auf Frührente lassen die uns ja auch nicht mehr gehen, Papa Staat will ja erreichen das die Leute irgendwann bis 67 Jahren arbeiten gehen sollen, dann gibt es weniger Rentner ist doch klar. Und am besten ist es für unsere Politiker, wenn die Leute dann bald sterben, dann brauchen die sich keinen Kopp zu machen wie sie die Rentenkassen auffüllen können. Mir tun die Kumpels total leid, die jahrelang ihre Knochen hingehalten haben. Es ist einfach eine sauerei.
      besucht mich einfach auf meine hompage, dort steht alles über die Sandy und die bekloppte Oma :lol: und viele dumme Sprüche
      Original von Waltraud Öngel
      Es ist einfach eine sauerei.


      Nee Waldi, das is keine Sauerei. Das ist halt einfach ein Zeichen der Zeit. Kohle wird halt einfach nicht mehr so gebraucht. Is so!
      Leutz, die damals Griffel hergestellt haben, mußten sich auch umstellen. Und Leutz, die früher in Registraturen beschäftigt waren auch. Es gibt nun halt Computer, die die Leutz ersetzen. Es stellt sich doch nur die Frage, wo kann man am besten die Leutz einsetzen? Und packen die das und wollen die das? :think:
      Ne eche Sauerei is doch, dass das Rentenalter immer höher geschraubt wird. Wer die angepeilten 67 nicht schafft, muß mit Einbußen leben. Das find ich schlimm. Renten-Kürzungen vorprogrammiert. Kein Thema für die Politniks. Beamte halt. :eh:
      LG v. Sunny :cool:
      HAUPTSTADTKIND - DA KIEKSTE WA?
      Hallo ihr


      das problem ist halt, das den Leuten einfach keine neue Perspektive gegeben wird...
      Sie sind dann arbeitslos und fertig, muss man halt zusehen was man macht....
      das finde ich die große Sauerei....

      mein Schwiegervater wird dann in zwei Jahren in Rente gehen, mit 52...
      Sollte er erst schon letztes Jahr....

      lg
      :dance: :clap: :dance: :clap:
      Ja so ist das mit der Frührente im öffentlichen Dienst auch aber seid zwei Jahren geht es nicht mehr. Vielleicht wurde ja wegen der Stillegung ein besonders Abkommen geschlossen, jedenfalls edenfalls enorme Geldeinbusen muss er in Kauf nehmen. Deswegen bin ich ja nicht in Frührente ich hätte noch einen antrag stellen können aber der Geldverlust, da wäre ich überhaupt nicht mit über die Runden gekommen.
      Unsere besch... situation in diesem unserem Lande wird als schlimmer.
      Als wir noch jung waren haben wir unseren eltern Vorwürfe gamcht wieso sie einen Adolf Hitler und die Nazis wählen konnten, meine Mutter erklärte mir dann, weißt Du wenn einer kommt und sagt ich gebe Euch Arbeit Existenz und euren Kindern Brot und die ganze Nation hungert, dann denkst du nicht lange darüber nach, dann wählst Du den und wir waren alle begeistert. Wenn ich heute darüber nachdenke wird mir Angst und Bange ob soetwas wieder vorkommen könnte?
      besucht mich einfach auf meine hompage, dort steht alles über die Sandy und die bekloppte Oma :lol: und viele dumme Sprüche
      Zur Kohle, ja das ist hart für die Jungs und für den Einzelnen eine schreiende Ungrechtigkeit, zumal die betroffenenen Regionen sonst nicht viel Wirtschaft zu bieten haben und die Chancen einen anderen guten Job zu finden gegen null gehen.

      Trotzdem muss man das ein bisschen übersichtlicher sehen, also das größere dahinter. Es ist einfach so, daß deutsche Kohle nur deshalb überhaupt noch gefördert wird, weil sie hoch subventioniert ist. So hoch, daß man drei Arbeitslose von dem Geld bezahlen könnte was in einen Kohlearbeiter fließt. Das zahlt letztendlich die Allgemeinheit und die hat zum größten Teil auch schon genug Päckchen zu tragen.

      Es ist nicht gerecht einerseits auf freier Marktwirtschaft abzustellen, wer nicht konkurrenzfähig ist geht halt unter, aber in der Kohle wird reingebuttert um etwas zu halten was schon lange tot ist.

      Es ist wie es ist, Kohleabbau in Deutschland ist tot und hat in Zeiten des Klimawandels und erneuerbarer Energien auch nie wieder eine Zukunft. Ich wünschte nur, man würde den Stopp so sanft wie möglich und nicht so peinlich und mit der Brechstange machen, das haben die Kumpel nicht verdient.

      Grüße
      Tina
      Ich stimme Tina zu. Leider ist die heimische Kohle ein Groschengrab - die Billigkohle aus China oder Russland kommt für einen Bruchteil des deutschen Preises, auch aus Südamerika kommt mittlerweile ein ganzer Teil.

      Aber was man nicht verwechseln sollte (und da sind die meisten Leute nicht so informiert) ist, dass die Ruhrkohle AG (mittlerweile RAG AG) am Anfang quasi nur aus dem Schwarzen Sektor bestand (Bergbau). Über die Jahre kam der Weiße Sektor dazu (Immobilien, Chemie, Energie) und wuchs und wuchs, während der schwarze Sektor immer kleiner wurde. Der schwarze Sektor schreibt rote Zahlen, während der Rest der AG blüht. Der für 2007 geplante Börsengang der rentablen Unternehmensteile (Degussa, Steag) soll dazu dienen, die unrentablen Altlasten des Kohlesektors abzustoßen und entbindet von allerhand Verpflichtungen. Damit ist der Kohlesektor dann allerdings wirklich tot. Aber: die Ruhrkohle AG lebt unter anderem Namen weiter. In den letzten zehn Jahren wurden z.B. der Verwaltungsmitarbeitern in Herne rote Teppiche ausgerollt, was eine Umqualifizierung anging, alles was in eine andere Richtung als der Kohlesektor ging, wurde unterstützt, damit eben nicht ganz so viele Leute direkt vom Aus der Steinkohle betroffen sein würden. Umschulungen, neue Ausbildungen, alternative Arbeitsplätze, Qualifizierungsmaßnahmen, Absprachen mit Arbeitsämtern, etc etc etc. Viele Mitarbeiter sind in den weißen Sektor gewechselt und der Schaden wäre um so größer, wenn dies nicht so gewesen wäre. Schlimm genug ist die Situation der Zechen und ihrer Mitarbeiter - aber das sind nur ein ein Bruchteil der Leute, die eigentlich direkt betroffen gewesen wären. Mein alter Herr befindet sich z.B. in einer Maßnahme, die ihm die Frührente mit 54 erlaubt hat..... schön für ihn. Natürlich muss er Abstriche machen, aber obwohl er offiziell noch beschäftigt ist, wird er nie wieder arbeiten müssen. Und das als Papiertiger.

      Fakt ist, dass viele Leute jetzt arm dran sind. Fakt ist aber auch, dass alles getan wurde, um Massenentlassungen zu verhindern. Nur geht es irgendwann nicht mehr ohne endgültigen Schlussstrich. Meiner Meinung nach starb unser Bergbau nicht nur an der Billigkohle aus China, sondern auch an seinem Wasserkopf. Wenn ich manchmal höre, wie in der Verwaltung gearbeitet wurde und was alles bezahlt, gefördert, bewilligt und abgesegnet wurde, dann ist es nicht verwunderlich, dass Subventionierungen im der Steinkohle verschwunden sind wie in einem schwarzen Loch.

      Es tut mir sehr leid für alle diejenigen, die nun ohne Job da stehen werden. Aber die Zeit des Bergbaus ist vorbei. Man muss die Augen öffnen und sich der derzeitigen Situation bewussst werden. Die Zukunft gehört nicht mehr rauchenden Schloten, qualmenden Kaminen und miefenden Zechensiedlungen. Saubere, erneuerbare Engergie ist das Wort - und in weißen Sektor hat die Ruhrkohle schon lange den Fuß in der Tür. Gut für uns Steuerzahler ist, dass Subventionen eingestellt werden, die vollkommen sinnfrei gezahlt wurden. Lieber soll man das Geld in zukunftsträchtige Arbeitsplätze investieren, als ein sterbendes Fossil am Leben erhalten zu wollen. Ich bin heilfroh, dass es mein Paps in die Frührente geschafft hat. Es ist bei weitem nicht so, dass alles Mitarbeiter ab 50 plötzlich in die Röhre schauen werden. Und obwohl ich dem Bergbau unser gutes Leben verdanke, bin ich doch froh, wenn zukunftsorientiert gedacht wird.

      So. Isch habe fertich. Gruß aus dem tiefsten Ruhrgebiet!
      "A reader lives a thousand lives before he dies.
      The man who never reads lives only one." (George R. R. Martin)

      RE: Ende der Zechen 2012.... was denkt ihr??

      Original von puschel1985
      Hallo ihr alle

      so, bestimmt habt ihr alle mitbekommen, das Herr Rütgers im Jahre 2012 den Kohleabbau still legen will...
      Gestern war ja die große Demo in Düsseldorf....

      Was haltet ihr den von der Stilllegung?
      Würde mich mal interessieren?

      Da ich, bzw. meine Familie direkt betroffen sind demonstrieren wir mit dagegen..

      Mein Schwiegervater und mein Freund waren gestern auch mit in Düsseldorf.

      Mein Schwiegervater arbeitet in einer höheren Position im Büro auf einer Zeche und mein Freund hat nach beendetem Studium eigentlich auch schon einen festen Job auf der gleichen Zeche...
      (VItamin B halt :wink:)

      aber es geht ja um noch viel mehr arbeitsplätze...

      daher würde mich eure meinung mal interessieren...


      lg puschel




      tja, das ist für alle betroffenen absolut kein schönes thema und ich kenn da genug die betroffen sind...

      hier wird mal wieder deutlich, dass der arbeitnehmer, der familievater, wahrscheinlich noch SPD wähler, der nordrhein-westfälischen andesregierung mehr als ein dorn im auge ist.

      hier wird einfach kaufmännisch kalkuliuert und da die dt. steinkohle ja eh nicht wettbewerbsfähig ist, machen wir halt die zechen zu.

      da beschwere sich noch mal wer über unternehmen der industrie oder handel, die auch aus kostengründen tausende leute auf die straße setzen