Hallo,

zuerst bitte ich Euch nicht auf mich loszugehen, von wegen *Du mußt den Hund mehr auslasten, besser erziehen oder er ist halt noch jung* oder dergleichen.

Heute lief das Fass mit Merlin echt über. Er ist hibbelig und aufgedreht von anfang an. Gut, anfangs dachte ich ist halt ein lebhafter junger Hund. Inzwischen ist er fast 2 Jahre, ich hatte inzwischen zweimal eine Entzündung der Schultersehne durchs ewige Leinezerren. Und nicht nur daß er nach vorne zieht, es geht auch ständig hin und her. In die Öffentlichkeit mit dem Hund zu gehen ist vollig unmöglich bzw raubt den letzten Nerv. Er ist einfach aufgedreht ohne Ende. Das ist das einzige Wort mit dem man den Hund beschreiben kann. Heute war ich mit meinen Eltern spazieren und anschließend wollten wir uns in einem Kaffee auf die Terrasse setzten und noch nen Kaffee trinken. Aber ich glaube da isses geruhsamer mit 12 Welpen Freitag Mittags über Stachus zu gehen, als mit DEM Hund unter Menschen. Am Tisch hat er ständig gehibbelt, gequietscht und sich so richtig *Ich will weiter* aufgeführt. Meine Eltern (gut, ich dann auch, nur ich kennst halt nicht anders) waren ziemlich angenervt und der Nachmittag war gelaufen.

Normalerweise geh ich mit ihm nur noch Fahrradfahren (dabei zieht er mich durch die Straße, hab extra ein Geschirr kaufen müssen) denn normales spazierengehen macht einen echt kaputt. Dazu muß ich sagen, daß er natürlich nicht dauernd nur am Rad hängt. Ich leine ihn nur an Straßen oder so an. Da ich meist mit ihm in den Wald fahre ist es bis dorhin nur ne kurze Strecke, dann wird er eh abgeleint. Im Moment bin ich nervlich und körperlich (Schulter und Rücken schmerzt) echt am Ende. Und ich bin sicher, daß es mit Erziehung nichts zu tun hat. Denn bei Kindern gibts ja auch Hyperaktivität (gut, da isses wohl auch ne Modeerscheinung, denn heute hat das ja jedes zweite Kind ) Aber Merlin ist mit Sicherheit auch so.

Lange Rede, kurzer Sinn: gibts irgenwas zum beruhigen von sonem Hund? Denn eins ist sicher, SO gehts auf gar keinen Fall weiter, denn der macht uns alle fertig. Es sollen ja nicht gleich die vollen Hämmerpillen sein, aber wie gesagt, irgendwas muß es geben, so gehts nimmer weiter. Bitte gebt mir einen Rat

LG von der ratlosen
sunnycop

So, komm grad vom TA. Der meinte die hibbelige Art und daß man den Hund nicht kaputt kriegt kommt schon ein bisschen von der Rasse (Terrier-Mix) und daß er mich halt doch noch nicht als großen Chef akzeptiert hat. Ich muß einfach noch strenger zu ihm sein

Er hat mir auch ne Kastration vorgeschlagen, hat aber gleich fairerweise gesagt, daß das keine Garantie dafür wäre daß man ihn ruhiger bekommt.

Ich werds jetzt erst mal mit noch mehr Strenge versuchen. Und als letztes Mittel Kastration (obwohl mir das mehr als widerstrebt!!!) Aber es gibt schließlich millionen kastrierte Hunde. Diesbezüglich würd ich mich aber erst mal schlau machen (Risiken, Vor- und Nachteile usw)

Solltet Ihr aber noch Tipps haben, wär ich trotzdem dankbar

LG

@ SChniepelchen: Ach ja, sorry. Also Tierpsychologin war ich noch nicht (is ja schließlich nicht billig) In der Hundeschule waren wir jetzt ein Jahr. Klar konnte man da lernen wie der Hund Sitz, Platz und Fuß laufen und so macht, aber das wilde, aufgedrehte um das es mir geht kriegen die ja auch nicht weg. Wie gesagt, man kriegt den Hund einfach nicht kaputt. Ich könnte mit dem täglich 10 Stunden Radfahren, trotzdem wird er nicht *kaputt* Beantwortet?

@ Purgatori: Hmm, das mit der steigenden Kondition leuchtet mir ein. Vielleicht fahr ich da einfach mal runter. Ich dachte halt ich muß ihn körperlich immer mehr auslasten, damits besser wird, aber kannst schon Recht haben, vielleicht ist der Schuß nach hinten losgegangen. Ich werds mal versuchen.

Auszeiten hat Merlin natürlich auch, ich muß ja schließlich auch mal meine Hausarbeit usw machen Und zu hause gehts ja mit der Hibbeligkeit. Da legt er sich meist irgendwohin und döst. Oder ich befüll ihn seinen Kong oder ich wickle ein Würstchen in einen Lappen, knote das zu und er muß das Würstchen rausbekommen. Manchmal versteckt ihm meine Tochter auch Lekkerlies. Das mit den Marmeladengläsern muß ich auch mal versuchen Bin ja gespannt wie das geht

LG

Na Motzkopp, dein Name paßt wohl echt zu Dir Aber lesen scheint nicht Dein Gebiet zu sein. Ich habe ja geschrieben, daß ich ihn eben NICHT mit Hammerpillen vom Doc vollstopfen will!! Denn dazu bräucht ich hier ja wohl nicht lang rumposten. Guten Morgen. Und wenn Du schon so schlau bist kannst du mir sicher tolle Anregungen geben, wie ich meinen Hund geistig voll auslasten kann. Bin gespannt

Erst mal danke an alle, die hier hilfreiche und nicht nur neunmalkluge Ratschläge und Tipps gegeben haben. Da ich gleich in die Nachtschicht losmuß antworte ich hier nicht jedem einzelnen, sondern nur Stichpunkte. wie gesagt, ich wollte KEINE Chemiepillen, da mir klar ist, daß die auf Dauer ja nicht das gelbe vom Ei sein können (gesundheitlich und finanziell) Ich wußte ja nicht obs da was gibt (Globulis oder so) denn wenn ich da was gewußt hätte, hätte ich mir was geholt und nicht erst hier gepostet!

2. Geld für Tierpsychologen hab ich schon, sowas (oder auch TA-Kosten usw) rechne ich ein BEVOR ich mir einen Hund anschaffe, ich wollte halt vorab nur mal nach was günstigerem schauen. Wenns gar nichts anderes mehr gibt, würd ich klar auch dahin gehn.

3. Spazieren geh ich, nachdem ich eben durch das Leinezerren zum zweiten mal eine Entzündung in der Schultersehne habe, nicht mehr so oft wie am Anfang. Denn wenn man den Arm nicht mal mehr hochbringt um sich nen Zopf zu machen ist das nicht unbedingt ein Spaß

So, aber zum Abschluß nur noch eins. Ich werd morgen mal die Links zur geistigen Auslastung durchforsten, da find ich bestimmt was. Ich weiß grad nicht wer mir die gepostet hat, aber DANKE dafür. Das ist nämlich was, das wirklich nützt und nicht nur die Vorwürfe von so manchen, die wohl in ihrem ersten Leben mal ein Hund waren, so schlau wie die daherquatschen.

So ihr lieben, ich wünsch Euch nen schönen Abend und mach mich jetzt auf die Socken