Keine Pille für den Hund

  • „Unser Hund hat die Herztabletten von der Oma gefressen“, so die alarmierende Ansage aufgewühlter Tierbesitzer in der Tierarztpraxis. Was klingt wie ein schlechter Scherz, kommt leider immer wieder vor.

    Achtlos herumliegende Medikamente werden von unseren Hausgenossen verschlungen, vermutlich in der Hoffnung, dabei eine Leckerei zu ergaunern.

    „Je nachdem um welche Substanz es sich handelt, kann das für den Hund richtig gefährlich werden“, warnt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., Tierbesitzer, in deren Haushalt tägliche Medikamenteneinnahme von Nöten ist. „Zum einen vertragen unsere Haustiere etliche Wirkstoffe, die für den Menschen gedacht sind, überhaupt nicht. Zum anderen handelt es sich meist um Dosierungen, die auf ein viel höheres Körpergewicht als das des Hundes ausgelegt sind“, warnt die Veterinärin. Wenn dann auch noch eine ganze Packung verschluckt wird, herrscht Alarmstufe Rot.

    Das Tier muss schnellstmöglich einem Tierarzt vorgestellt werden. Der kann durch eine Injektion Erbrechen auslösen und so die Tabletten wieder zum Vorschein bringen. Eine zweite aufwendigere Möglichkeit besteht darin, in Narkose den Magen des Tieres auszupumpen. Zum Dritten kann der Tierarzt durch verschiedene Maßnahmen wie Infusionen die Konzentration des versehentlich eingenommenen Mittels im Blut vermindern oder die Passage durch den Körper beschleunigen.

    Besser man lässt es nicht darauf ankommen. Medikamente gehören nicht nur kinder- sondern auch hundesicher aufbewahrt. „Besonders aufpassen müssen Drogenkonsumenten“, weist Frau Dr. Hölscher auf einen Sonderfall hin. Auch Haschischklumpen und andere Drogen fressen Vierbeiner unbedarft, ohne zu ahnen, was ihnen im Anschluss blüht.

    Weitere Informationen bei:

    Dr. med. vet. Tina Hölscher
    Mobil: +49 177 2451198
    E-Mail: tierarzt@aktiontier.org

    aktion tier – menschen für tiere e.V.
    ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.

    433 mal gelesen