Zeckenmythen - Zecken-im-Fell.de entlarvt gefährliche Irrtümer

  • Zecken sind lästig, eklig und potenziell gesundheitsschädlich – soweit sind sich Tierhalter einig. In vielen anderen Fragen zum Thema Zecken und Zeckenschutz besteht weniger Klarheit. Es kursieren zahlreiche Irrtümer und Halbwahrheiten, zum Teil mit gefährlichen Folgen. Zecken-im-Fell.de untersucht die häufigsten Zeckenmythen und erklärt, was wirklich dahinter steckt.

    Zecken fallen von den Bäumen

    Zecken können zwar klettern, aber in der Regel nicht höher als 1,5 Meter. Auf Bäumen sucht man die Zecke daher vergeblich. Auch lassen sich die Spinnentiere nicht auf ihre potenziellen Opfer herunterfallen. Stattdessen warten sie im hohen Gras, in Sträuchern oder Büschen darauf, dass ein geeigneter Wirt vorbeikommt und sie abstreift. Im passenden Moment packt die Zecke dann blitzschnell zu – und krallt sich an Fell, Haut oder Hosenbein fest.

    Zecken schnell entfernen schützt vor Krankheiten

    Stimmt zum Teil. Tatsächlich benötigen die meisten Erreger einige Stunden, um von der Zecke auf den Organismus ihres Wirtes überzugehen. Allerdings sollte man sich darauf nicht verlassen. Auch wenn Tierhalter ihren Hund regelmäßig und gründlich absuchen: Eine Zecke lässt sich leicht übersehen, besonders im dichten Hundefell. Tiermediziner regen daher grundsätzlich drei Maßnahmen zum Zeckenschutz beim Hund an:

    1. Zecken schnell absammeln bzw. entfernen
    2. Zeckenschutzmittel benutzen und
    3. den Hund vorsorglich gegen Borreliose impfen lassen.

    Borreliose ist nur für den Hundehalter ein Problem

    Nein, auch Hunde erkranken an Borreliose. Die von spiralförmigen Bakterien ausgelöste Infektion ist die häufigste von Zecken übertragene Erkrankung in Europa – bei Mensch und Hund. Im Schnitt trägt jede dritte Zecke den Erreger in sich. Studien haben gezeigt, dass je nach Region fünf bis zwanzig Prozent aller Hunde bereits mit dem Bakterium in Kontakt gekommen sind.

    Borreliose lässt sich einfach behandeln

    Das trifft nur auf das Anfangsstadium der Krankheit zu. Dieses wird aber beim Hund oft nicht erkannt – unter anderem, weil die beim Menschen typische Wanderröte im Bereich der Einstichstelle nicht immer auftritt oder im dichten Hundefell nicht bemerkt wird. Ist die Borreliose schon so weit fortgeschritten, dass Hundehalter allgemeine Symptome wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Gelenkbeschwerden bei ihrem Tier feststellen, wird die Behandlung langwierig und kompliziert. Oft müssen über Wochen Antibiotika gegeben werden; trotzdem verschwinden die Beschwerden nicht immer vollständig und dauerhaft.

    Die Borreliose-Impfung für Hunde hilft nicht gegen die in Deutschland verbreiteten Erreger

    Das stimmt so nicht. Zwar gibt es verschiedene Subtypen von Borreliose-Bakterien. Diejenigen, die in Deutschland vorkommen und mit der Borreliose beim Hund in Verbindung gebracht werden, können aber von der Impfung gegen Borreliose abgedeckt werden. Das Missverständnis rührt vielleicht daher, dass es für den Menschen tatsächlich keine in Deutschland zugelassene Borreliose-Impfung gibt.

    Weitere Informationen bei:

    Bernd Stumm
    Convergo GmbH
    Agentur für Wissenschaftskommunikation
    Tel: (+49) 6221 18790-77
    E-Mail: b.stumm@convergo.de

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