Rohes Schweinefleisch kann tödlich sein

  • Gerne lässt man den Vierbeiner an Dingen, die man sich selber gönnt, teilhaben. So fällt beim Kochen oder auch am Frühstückstisch öfter mal die eine oder andere Leckerei für den Hausgenossen ab. Doch Vorsicht!

    Manch gut gemeinte Köstlichkeit kann für Hund und Katze fatal enden. Der jüngste Fall trat in Bayern auf. Hier erkrankte ein Jagdhund, der Teile eines erlegten Wildschweins gefressen hatte.

    „Unbehandelte Anteile vom Schwein dürfen unseren Haustieren keinesfalls verfüttert werden“, warnt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V. „Sie können ein Virus enthalten, das dem Menschen nichts anhaben kann“, führt sie aus. Deshalb wird der Schlachtkörper auch nicht auf dieses Virus hin untersucht. Es handelt sich um den so genannten Aujeszky-Erreger. Er löst eine tollwutähnliche Erkrankung bei Hund und Katze aus. Daher wird die Krankheit auch Pseudowut genannt.

    Erste Symptome sind Speicheln, Rastlosigkeit oder auch Apathie. Durchfall und Erbrechen sowie Fieber können hinzukommen. Besonders auffällig ist plötzlich auftretender massiver Juckreiz, der in ganz seltenen Fällen aber auch fehlen kann. Eine Therapie gibt es nicht. Leider kann nur symptomatisch behandelt werden, um dem Tier Erleichterung zu verschaffen. Die Infektion endet so gut wie immer tödlich.

    „Umso wichtiger ist es, sein Tier vor diesem gefährlichen Virus zu schützen“, so die Tierärztin. Schweinefleisch und andere Anteile vom Schwein dürfen nur verfüttert werden, wenn sie vorher entweder auf 80°C (!) erhitzt oder über 6 Wochen bei minus 18°C tiefgekühlt worden sind. Wird das Fleisch gewissenhaft derart vorbehandelt, sind Tierbesitzer und deren Lieblinge auf der sicheren Seite und vor dem üblen Aujeszky-Virus gefeit.

    Weitere Informationen bei:

    Dr. med. vet. Tina Hölscher
    Mobil: +49 177 2451198
    E-Mail: tierarzt@aktiontier.org

    aktion tier – menschen für tiere e.V.
    ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.

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