Hundefutter unter der Lupe - Herstellung entscheidet über Genuss und Gesundheit

  • Eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München brachte ans Licht, dass 52 Prozent aller Hunde und Katzen an Übergewicht leiden. Noch interessanter scheint eine ungarische Studie: Budapester Forscher arbeiteten heraus, dass Haustiere meist dann dick sind, wenn Herrchen und Frauchen es auch sind.

    Die Frage, die sich aus beiden Studien stellt, ist aber, wie Haustiere artgerecht ernährt werden können und überflüssige Pfunde verlieren. In diesem Zusammenhang ist es interessant, wie sich Hundefutter in der Herstellung unterscheiden kann.

    Trockenes oder Nasses in der Futterschüssel?

    Diese Kardinalfrage stellen sich Hundehalter schon seit vielen Jahren. Hier raten Experten vor allem zu einem: Fleisch sollte unbedingt dabei sein. Denn auch wenn Hunde sich im Gegensatz zur Katze prinzipiell vegetarisch ernähren ließen: Artgerecht sei dies mit Sicherheit nicht. Dagegen ist es eine Mär, dass Trockenfutter ausschließlich Getreide enthalten. Hier gibt es genügend Varianten, die auch den Fleischbedarf der Tiere abdecken. Und schließlich gibt es noch die BARF-Fraktion, die den Hunden saftige Fleischbrocken zum Fraß vorwirft. Was genau allerdings gefüttert wird, braucht vor allem das eine: Maß in der Zusammensetzung und der bedarfsgerechten Ernährung, die sich am individuellen Bedarf des Vierbeiners orientiert.

    Möglichkeiten der Trockenfutterproduktion gibt es viele. Aber nicht alle sind gleich gesund. Wie gelangt das Fleisch ins Trockenfutter?

    Kaltpressung für Verdaulichkeit und Nährstoffreichtum

    Das kaltgepresste Hundefutter gibt alle Rohstoffe in ein Gefäß, auf das hoher Druck einwirkt. Die Bestandteile des Futters werden gemischt, dabei werden die getrockneten Bestandteile im richtigen Mischungsverhältnis hinzugefügt. Danach wird die Trockenmischung in eine Trommelkammer geleitet und bei ca. 40 Bar Druck durch eine hierfür geeignete Scheibe mit gefrästen Formlöcher verdichtet. Die Temperatur welche dabei entsteht liegt in der Regel, bedingt durch die Reibungswärme bei ca. 70 Grad Celsius. Niedrigere Kaltpress-Temperaturen sind auch nicht zu empfehlen, da dann keine Abtötung von Salmonellen stattfindet.

    Die Festigkeit der Pellets ist wesentlich geringer als bei extrudiertem Futter, da die losen Bestandteile leichter zerfallen. Dies begünstigt die auch die leichtere Verdauung im Magen des Hundes, da die einzelnen Komponenten weniger Energie benötigen um aufgespalten zu werden.

    Hundekuchen aus der Backstube

    Schon im 18. Jahrhundert wurde Hundefutter für den besten Freund des Menschen aufwendig gebacken. Richtig mit Teig, der Zeit zum Ruhen bekommt. Auch das Backen erfolgt nicht hastig, sondern in angemessener Zeit, die für Geschmack und Gesundheit wichtig ist. Reifen für gesunde Ernährung ist etwas, was auch für die menschliche Ernährung wichtiger Faktor ist. Die Rohstoffe im Teig entwickeln sich langsam und optimal für Verdauung und Gesundheit des Hundes. Das ist nicht anders, als wenn Brot für Menschen im aufwendigen Vorgang alter und bewährter Traditionen gebacken wird.

    Wichtig ist das Wasser, dass im Backvorgang aus dem Teig und damit den Rohstoffen entzogen wird. Es macht den Hundekuchen haltbar, ohne dass möglicherweise schädliche Zusatzstoffe hinzugegeben werden müssen, um die nötige Konservierung zu gewährleisten. Und das Harte an dieser Trockenfuttervarianten bringt noch drei weitere Vorteile mit sich: Zum einen stärkt es die Zähne der Vierbeiner und kann auch der Bildung von Zahnstein entgegenwirken. Zum anderen wird die Nahrung durch das intensive Kauen mit viel Speichel durchsetzt, was wiederum die Verdauung fördert. Zum Dritten kann der Hund aber auch etwas tun, was er am liebsten macht: ein hart gebackenes Leckerli mit den Pfoten festhalten, an ihm nagen und es bearbeiten, wie es auch in der Natur unter Hunden beziehungsweise Wölfen üblich ist.

    Zivilisationskrankheiten auch beim Hund ein Thema

    Hier wären wir wieder beim Anfang unseres Beitrags. Dicke Herrchen haben auch dicke Hunde. Warum? Weil beide keinen Wert auf hochwertige Ernährung legen, könnte man annehmen. Die Folge sind Übergewicht und häufige Erkrankungen, unter des Herz-Kreislauf-Systems. Wobei auch hier das Maß aller Dinge die Regelmäßigkeit ist. Wer sich grundsätzlich gesund ernährt, darf auch einmal sündigen. Das gilt für den Menschen ebenso wie für den Hund.

    Wenn Trocken- oder Nussfutter also auf gesunder Basis hergestellt werden, darf ruhig einmal das Stückchen Käsekuchen unter den Tisch fallen und im Fang des Vierbeiners landen. Wir Menschen haben, im Gegensatz zur Lebensweise in der freien Natur, die Verantwortung, dass es den Haustieren gut geht. Die gesunde Ernährung ist in diesem Zusammenhang ein ebenso wichtiger Faktor wie das Spazierengehen und die täglichen Streicheleinheiten.

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