Tiergerechte Pferdehaltung bei Minusgraden – PETA-Expertin gibt Tipps für einen sicheren Winter

  • Eindecken? Stallhaltung? Zufüttern? Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, ist mancher Pferdefreund verunsichert.

    Besonders bei starkem Frost häufen sich die Anfragen bei der Tierrechtsorganisation PETA nach tiergerechter Pferdehaltung im Winter. PETA-Pferdeexpertin Silke Berenthal hat hilfreiche Tipps zusammengestellt, damit selbst klirrende Kälte zum tierischen Vergnügen wird.

    „Gesunde Pferde sind robust und extrem anpassungsfähig“, so Silke Berenthal. „Ihre Wohlfühltemperatur liegt mit etwa sieben Grad trockener Kälte weitaus niedriger als die des Menschen. Weide-Gruppenhaltung im Offenstall ist die optimale Haltungsform für Pferde – auch im Winter.“
    • Frische Luft, Sonne und Bewegung sind essenziell für die Pferdegesundheit. Auch im Herbst und Winter verbringen die Tiere ihren Tag bestenfalls auf einer Weide mit Offenstall.
    • Der an drei Seiten geschlossene Unterstand muss wind- und witterungsgeschützt stehen und groß genug sein, um einen trockenen Schlafplatz für jedes Tier der Herde zu bieten. Gummimatten unter der Einstreu helfen, den Stallboden gegen Kälte zu isolieren und die Gelenke der Pferde zu schonen.
    • Pferden sollte im Winter grundsätzlich Raufutter (Heu) zur Verfügung gestellt werden – regelmäßige Nahrungsaufnahme ist wesentlich für die Funktion des Organismus.
    • Auch während der kalten Jahreszeit haben Pferde einen hohen Wasserbedarf – sie trinken bis zu 70 Liter am Tag. Die Tränke sollte mindestens einmal am Tag kontrolliert werden, da sie bei Minusgraden zufrieren kann.
    • Bei feuchter Witterung bildet sich schnell Morast vor der Futter- bzw. Wasserstelle. Um den Tieren eine leichte Nahrungs- bzw. Wasseraufnahme zu ermöglichen, sollten Pferdehalter die Bereiche regelmäßig trockenlegen.
    • Das Eindecken von gesunden Pferden ist im Herbst/Winter generell nicht nötig. Pferde entwickeln in der Offenstallhaltung ein robustes Winterfell, das vor Kälte schützt. Nach der Bewegung sollte das Fell zunächst mit Hilfe einer Abschwitzdecke getrocknet und ausgebürstet werden. Bei dauerhafter Nässe empfiehlt sich eine Regendecke.
    • Bei langanhaltenden Nässeperioden sollten die Hufe regelmäßig auf Unebenheiten überprüft werden. Durch zu viel Regen wird die Huflederhaut weich und die Gefahr steigt, dass sich Steinchen eintreten. Hufgeschwüre oder Entzündungen können die Folge sein. Weiterhin sollte bei Nässe auch der Hufstrahl regelmäßig abgetrocknet und auf Strahlfäule überprüft werden. Spezielle Mittel können Bakterien und Keime abtöten und der Huferkrankung vorbeugen.


    Kontakt:
    Judith Stich
    +49 30 6832666-04
    JudithS@peta.de

    PETA Deutschland e.V. ist mit über einer Million Unterstützern die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.

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